Sichedippen 2000

Lautsprecher

Hahl dunne,de Narren,s es wedder sowitt.

Se geht wedder los,inse närrische Zitt.

Un wie in all den anneren Jahren

well och s Sichedippen au herre sahren

was alles so im vergangenen Jahr

in insen Numburg lose war.


Schon im letzten Jahrdausend war das hie so Sitte,

18 mol stand ich domid bis jizz in dr Büdde.

Un die Tradition, ds Johr hie zu vermelden,

sull au im nurren Jahrdausend noch gelten.


Dr Vorverkauf schon im letzten Jahr

kurz Dema im Sichedippen hie war.

Doch dissjohr mich ds Gefühl beschleicht

es nochmo Steijerung erreicht.

Dr Vorverkauf hot bi dm Eckhardt doungen

in Winnerichs Kneipe stattgefugen.

Imme eins sollte s losgehn, awwer viertel nach 10

hot's Carolin schon ver dr Dähre gestehn

und kurze Zitt druff, mäh war Angest un Bange,

war bim Eckhardt verm Tresen schon ne richtije Schlange.

Annerst wie ver dr Halle, so dahden me denken

stand me wenichstens trocken un es gab was zu trenken.

Nächstes Johr plant dr Eckhardt nu schon ganz behende

n Numburg-Hahldunne-Vorverkaufs-Wochenende

Ebbernachtung mit Frühstück, der Preis, der is stark

als Pauschalengebot kostes nur 50 DM,

obend s gehen dann alle, ich mache ne Wette

die das Angebot aannehmen zeitich ins Bette.

Denn am Samstag do wird, das es ganz raffiniert

schon um viertel nach sechse ds Frühstück serviert

weil dann s Carolin, die Idee die kimmt an

schon ab etwa halb sieben in dr Schlange stehn kann.


Als nächstes nu well ich, s died schon etwas pressieren,

dm Bürjermeister noch schnell gradelieren.

Der ess im November, velliechte hobtes gelesen,

seit 10 Johren bin ins im Amte gewesen.

Dr Zammert hot, wie de Stadtväder dahden dahren,

schon ne lange Lobrede vergetrahren,

so dass ich mich hie us dr Büdde rus dann

mit den Lobeswochten kurz fassen kann.


So mancher in Numburch diehd je ebber en anken.

Awwer ich honn doch Grund, mich bi em ze bedanken.

Denn seitdem häh hie lebet bi ins in dr Midde

sorcht häh jährlich fer mich au fer Stoff in dr Büdde.


Sinn Hauptdema es, erinnert och nur

seit häh do ess, gitts hie in Numburch Kuldur.

Das Altstadtfest, früher an Klöstern un Muren,

es abgeschafft worren, was veele beduren.

Stattdessen do wurde ganz groß angleiert

s Kultusfest, dissjohr im Kurpark gefeiert.

Us Frankreich war dissjohr wer engagiert

die hon Fierchen gespucket, uff n Seil balanciert.


Ähre Schau die war prima, das ess wirklich wahr,

nur Publikum war an dem Obed nit da.

Es wären, so war in Ziedung ze lesen,

zwar ne Handvoll Numburjer do gewesen,

doch hot, damit die nit länger do bliewen,

de Staad angefangen, 30 Mark innzetrieben.

Die sinn von Bierstand zu Bierstand gegehn,

jeder sollte bezahlen, der die Schau sollte sehn.

Un disse Aktion es au wirklich geglücket,

die letzten die do waren, honn sich verdrücket.

Au dm Bürjermeister, so war zu erfahren,

ess disser Preis uf dn Mahren geschlahren.

Der hatte zwar, wie dä wisset doungen,

disse Art von Kuldurfest höchst persönlich erfungen,

doch nur fer die anneren, so hot häh gedacht

un sich selber samt Heidi us dm Staube gemacht.


Doch hot häh den Obed, s es nit mehr wie gerecht,

fer die Fahnenflucht noch sinne Strofe gekrecht.

Der es ,so war's in dr Ziedung ze lesen,

bim Grischäfer in sinner Schiere gewesen

un do war verkündet, s gäb anzeschauen

dn Danz brasilianischer Sambafrauen.

Doch was must häh erleben, häh war ze beduren,

statt uff n paar klassische Dänze ze luren

do hot sin Heidi vor Scham em, häh war kaum ze hahlen

als de Hänge ver sinne Auren gehaalen

denn bim Grifschäfer liesen zu Sambaweisen

halbnackete Menscher de Busen kreisen.


Au noch annere Pläne, au das muss me sahren

hot häh hierher nach Numburch getrahren.

Dass der Mann sich selbst treu ess, kann me dodranne sehn,

dass de meisten Pläne au noch heute bestehn.

Mit Ökokuren do sullte s gelingen

de Millionäre als Gäste nach Numburch ze bringen.

Us der ungeren Stroße, hot häh gesacht

wird ne Erlebnis-Einkaufs- Boulevard - Traum gemacht.

N Campingplatz mit 300 Plätzen

wollte häh am Schwimmbad dohingen hinsetzen.

Un n Ratio - Filiale mit allen Schikanen

dah hä fer de Gänsewisse planen.


Mit dem Beispeel, das ich als letztes gesacht,

do sinn mäh nun schon in dr Gejenwacht,

un kunn wie immer au dissjohr mo sähn

was im städtischen Leben ess alles geschehn.


Un dissjohr hot es im städtischen Leben

wedder mol wirklich was ganz Nurres gegeben.

Nit de Stadtväder sollten de Poten hochheben,

ob s n Markt uff dr Gänsewisse sull geben.

Mäh sullten selber, ganz nurre Sachen,

inse Krizzchen dozu uff dm Stimmzeddel machen.

Barbrocks Paul, dr Andreas un Hamels Peter,

die kennt hie im Saale wahrscheinlich jeder,

die hon den Bürjerentscheid engagiert

gejen n nurren Markt aangeführt.

De Gänsewisse, so hon se geschriewen

wär historisch bedeutsam und die müßte so bliewen.

Hisdorisch bedeutsam, das muss ich gestehn,

hon ich disse Wisse früher nit so gesen.

Do hon vom Schnuttsophie früher, wie mäh Ahlen noch wissen

de Gänse s Gras abgefressen un in de Elbe geschissen.


Irjendwann im Oktober, so wars dann soweit.

Mäh hatten dn erschten Bürjerentscheid.

Erst honn se, damid nit so veele sun kommen,

als Termin de Ferien im Herwest genommen

De Staad hot dann de Frahre, das war ganz raffiniert,

mit Paragraphen und Klauseln so geschickt formuliert,

dass Menschen wie mäh, so dahd s wenichstens scheinen,

kaum verstehn kunnten, was se do ebberhaupt meinen.


Aber sei s wie es sei, wie dr Wahlsonntag war,

doch war de Entscheidung zwar knapp aber klar.

De Numburjer wunn, das wisset däh schon,

kinn Supermarket uff disser Wisse do hon.


Ebber disses Ergebnis, wunnert och das, ihr Leut,

do hot sich am meisten Schmandts Vincenz gefreut.

Der konnt sinn Glücke dahrelang gar nit fassen

und hot sich von allen au aanmerken lassen

der sprach zu jedem im Laden sogleich

Gelobt seid ihr, ich danke Euch!


Die Meinungen, was dobi nu richtich nu wär

die gingen in Numburch dann noch breit hin un her.

De Ziedung hot dahrelang drewwer geschrieben

sull s Market do owen am Bahnhowe blieben.

Mäh ess das egal, well ich dozu erwähnen.

Ich honn mit dem Standort nichts an Problemen.

Denn de Wurst un des Fleisch, un das es kinn Jux,

kaufts Erni sowieso in dr Metzgerei Dux.

De Karduffeln dozu gitt s mit guttem Geschmack,

ganz günstich bi Vorpahls, 30 Mark fer dn Sack.

Dann fehlt noch s Gemiese un au dr Salat,

das hällt minne Mutter frisch im Gaachten parat.

Ob mä sisst noch was bruchen, weiß ich gar nit genau,

das besorcht im Bedarfsfall sowieso minne Frau.

Also fass ich zusammen, was sull das Geschisse,

ich bruch kinnen Markt uff dr Gänsewisse!


Doch Mazath un Umbach dahden anstatt ze schweijen

sich dann noch als schlechte Verlierer zeijen.

Dr Mazath,der hatte ganz großen Verdruss

weil häh wieder in Sand drebben inkaufen muss.

Der wollte sogar, so sehr dahd hä knurren

de Stadtmure wedder imme Numburch rumburren,

häh es je gerne modern, s wär em au zuzedraun,

statt ze muren, do nimmet häh Maschendrahtzaun,

häh well s Stadtdor verschließen und häh meinte am Schluss

das me Stadtschlüssel dann ganz witt wegschmissen muss.


Die Idee es nit schlecht, geht mäh so derch dn Sinn,

abber wenn mäh mäh das machen, sahr ich glich hingerdrinn,

dann schließen mäh ab, das es es ganz gewess,

wenn dr Mazath samt Umbach mo außerhalb es.



Au dr Umbach us Elben hot furchbar geschullen,

de Numburjer meint häh, wären alles nur Nullen,

gejen alles, was häh selber fer fortschrittlich hält

und dann hot häh als Drohung in de Ziedung gestellt

se dähden zukünftich es so mo probieren

statt in Numburch in dn Käffern drimmerim investieren.

Was meint der wohl domid fer Investitionen,

die sich statt in Numburch in dn Stadtdeilen lohnen?

Ein Beispeel kimmt mäh do sofort in dn Sinn,

mäh hon dissjohr in Elben Richtung Ahlendorf hin

als Hauptinvestition der vergangenen Zeit

de Kläranlahre feierlich ingeweiht.

Jizz fließt us dn Numburjer Klos aller Schiss

Richtung Elben dorunger, wo das Bauwerk nu iss

jizz nur noch ein Satz, dann bin ich dozu still,

den Schiss kunn se kriejen, wenns dr Umbach so will.


Zur Kläranlahre schieb ich nu hingerdrinn

doch noch ne kleine Begebenheit in.

Bim Burren es do, s hot n nit so gefallen,

dr Ingenieur in de Grube gefallen.

Se war leer, häh fiel hachte, doch gilt ausnahmsweise

libber hachte gelandet als voll in de Schoße.


Zum Supermarkt - Dema, erwähn ich jizz noch amRand,

wird nu grade ne nurre Entwicklung bekannt.

Die wunn ähren Markt, so de sicheren Quellen,

bi Hamels Karle uff dn Burenhob stellen,

womidde dr Karle dann schlachartich wär

dr reichste Bure in Numburch, ebber Nacht Millionär.

Un dann klärt sich au uff un plötzlich wird klar,

warimm dr Bürjerentscheid günstich fern Peter war.

Dass de Bürjer de Gänsewisse verweigert,

hot dm Peter de Erbmasse beträchtlich gesteijert.


Nu gitts allerdings, das muss ich erwähnen,

noch weiteres Unheil mit den städtischen Plänen.

Denn kaum war dr Bürjerentscheid knapp entschieden

do kam de nächste Hiobsbotschaft hienieden.

Der Campinginvestor, so war zu vernehmen,

hot Abstand genommen von den Numburjer Plänen.

Säh hon Johre verhandelt, de Länner gekauft,

mit Leiters Harald sich und Druden Antel gerauft,

hon Pläne gemohlt, nurre Grenzen gezohren,

war alles vergeblich, wedder mo glatt verloren.


Das es schlecht nu nit nur fern dn Fremdenverkehr.

Au de Schwimmbadsanierung, die gitt nu nichts mehr.

Denn der Campingplatzfritze, der dahd immer beteuern

häh wullte au Schwimbad mo runderneuern.

Un das hätte s au nötich, well ich dozu erwiedern

sonst kunn mä s bahle bim Farmer ins Museum ingliedern.

Dissen Sommer, das fillt mäh zum Schwimmbad noch in,

do gingen de Kenner ins Schwimmbad rinn,

und kamen dann obeds zu ährer Eltern Verdruss,

mit schwarzen Poten un Fießen uns dm Schwimmbade russ.

Denn de Städtischen hatten, so wurdes berichtet

inse Bad renoviert un de Fuhren gedichtet

un hon scheinbar dofer, weils billig muss kommen

statt Dichtungsmase Schuhcreme genommen.

Also allem in allem, anners kann me s nit sahren,

war Versjohr hie erfüllt mit Ärjer un Plahren.

Mä wird sicher kinne Gerüchte verbreiten,

wenn me sacht, s war n Johr mit Pech, Pannen und Pleiten.


N Reihe von Beispeelen hon ich genannt,

n paar annere sinn jedem wohl selbst noch bekannt,

un am Enge des Jahres es dann mit lautem Knallen

dr Christbaum verm Dor auch noch immegefallen.


Das allerdings, merk ich ganz schnell mol an

kimmet annerswo au schonnemo vor dann un wann.

Am Kuhberch bi Dorsts dr Hartmut diss Jahr

bim Baume - Uffstellen was nachlässig war

un so es do dr Christbaum in dr heilijen Nacht

bim Festessen obends in ds Fondue rinngekracht.


Immegefallen, un au das war nit schöne

es dissjohr au n Jauchetransporter us Böhne.

Mit 15 Kubik es der zwischen dn Jahren

us Böhne dn Rübenberg runner gefahren.

Un fer 15 Kubik muss me dozu noch wissen

müssen veele Schwinne lange schissen un pissen.

Wie der nu bim Brixel um de Ecke well fejen,

kam emme von ungen der Lu entgejen,

rinn in de Bremsen, ob das aanhahlen glücket?

S kommen beide zum Stehen, doch die Jauche die drücket,

das Fass kippet seitwärts, un dann läuft in Fülle

in armdicken Strahl us dem Fasse de Gülle,

schwallarchtig und stinkend in den Gachten do braused

es der tief jizz gedünget bis zum nächsten Jahrdausend.


Nur dr Honig vom Erdmann, der entsteht an den Ecken,

der wird nächstes Johr wohl was strenger schmecken.

Un dr Lu der wird seitdem im Numburjer Land

nur noch der Gülle-Ludwig genannt.


Nachdem also versjohr, wie ich bisher gesacht

mehr Ärger als Freude hot nach Numburch gebracht,

do kamme, de Vorfreude diehd mich schon jucken

mit ganz großer Hoffnung uff disses Johr gucken.


Bi Brinsas dohingen, das hören mäh gerne

do entstehen grad derzitt de Numburger Terme.

De Kurhessentermen, ich well jizz nit prahlen,

kunn dogejen schwerlich noch middehahlen

was Brinsas do burren mit allen Schikanen

un was die an Aktionen fers Frühjohr nu planen.


Mit Hallenbad, Sauna und Fitnissraum,

do stellt sich dr Rainer schon ver nachts im Traum,

wie häh statt dr Wartung von Wäschmaschinen

im Liejestuhl wird do am Beckenrand liejen

Fläschchen Bier in dr Hand werd'n von zehne bis acht

de jungen Mäjen im Wasser bewacht.

Un im Schnellkurs bim Fischer Jupp lernt häh noch dann

wie me stunnenlang regungslos liejen kann.

Wenn allerdings demnächst n Fernseher klemmet

oder n Motor sich gejen de Drehungen stemmet,

wird s zukünftich so sinn, das zu insen Verdruss

me achte statt vier Wochen lang wachten muss.


Zu den Termen gehört, das es nit zu vergessen,

ne Cafete dozu fers Trenken un Essen.

Un Chef in der Küche, s kann ganz prima kochen

wird's Monika werden, so wird es besprochen.

Un natürlich gehört au dozu noch n Tresen

wer sauniert hot, kriecht Durscht, so ist immer gewesen.

Der Tresen , das well ich am Rande erwähnen,

kommt günstig zur Lösung von großen Problemen.

Denn seit Weihnachten hot je, wer hot das gedacht,

de Bude verm Dor ungen dichtegemacht.

N historischer Einschnitt, das liecht uff dr Hand

doch nu denkt an die Kundschaft, die dachtächlich do stand!

Hobt däh dann kinn Mitleid, ich frache mo so

mit der Firma Lawatschka, Pichel un Co?

Wo sonn die in Zukunft ähre Stütze versaufen?

Se munn halt n paar Meter weider laufen

un kunn dann in dn Termen, das Geschäft wird florieren

bim Monika n Stammplatz im Stehn reservieren.


Wo mäh grade am Eulenberje do sinn,

fillt mäh von Steidls Andrea was in.

S hot ver annerhalb Johren, ich erwähne s nur eben,

ährem Manfred ähr Ehe - Ja - Wort gegeben

un nu hot dissen Sommer, alle waren beglücket,

au dr Nachwuchs noch s Licht dr Welt erblicket.

Ähr Buder, dr Thomas, es nach n paar Dahren

mit n Strauß Blumen nach Wolfhahn gefahren,

dm Andrea zum Nachwuchs zu gradelieren.

Do dahd häh dann beinah de Nerven verlieren,

häh hot sinne Schwester, weder oben noch ungen

im Krankenhuse in Wolfhahn gefungen,

wo liecht die dann nur, wollte häh gerne wissen:

im Krankenhuss, awwer in Volkemissen.


Im Herwest dann hot sich s Andrea gedacht,

jizz wird erstmo ne Hochzittsreise gemacht.

Säh sinn früh am Morjen dann in jenen Dahren

mit ährem Gepäck Richtung Frankfurt gefahren.

Do mußten se dann, das es eben so Sitte,

ähren Ausweis vorzeijen, zum Glück hatten se 'n midde.

Doch hon se dann ganz lange Mienen gezohren,

dr Fliejer wär beinah ohne se weggeflohren

weil die, me traut sich je kaum es zu sahren,

angeblich n Sicherheitsrisiko waren.

Ds Ursel per Fax, Gott sei Dank war's daheime,

brachte dann die Probleme fer die beiden ins Reine.

Un s Andrea, das musste nit länger do mähren.

Awwer was war bassiert, ich wells och erklären.

Die hon ähren Fluch, den se us hon gesucht

uff Andrea un Manfred Henkel gebucht.

Abber wie 's ähren Ausweis do angucken lies

fiel em inn, das es früher mo Kallenbach hieß,

und der Name hot, was hot's ahld usgesehn

au noch in ährem Ausweis gestehn.


Zum Dema Frijjen fällt mä hingerdrinn

glich noch was fer s Sichedippen hie in.

Heckelsmüllers Siggi hot in dn Sommerwochen

Engemanns Kerstin sinn Jawort gesprochen.

Un die hon nadürlich, das weret dä ahnen

ähre Hochzitt gefeiert mit allen Schikanen.

Ähre Freunde die hon fer de Hochzittsnacht

n paar neckische Streiche sich usgedacht,

zum Beispeel ähr Bedde usnannerzerlejen.

Imme das zu vermeiden hot dr Siggi deswejen

ähren Schlüssel verstoppet, wo n kinner kann finnen,

dann kunnte de Hochzittsfeier beginnen.

De Feier war prima, s war alles sehr schön.

Der Siggi und s Kerstin, die wollten dann gehen.

S war'n hunnemüde wollten deswejen,

sich in de gesicherten Betten rinnlejen.

Nur hatte dr Siggi, is das nit bekloppt,

ähren Wohnungsschlüssel so gutt verstoppt

dass häh selber nit mehr, wodrann das wohl lach

gewusst hot, wo disser Schlüssel nu war.

De Garage komplett uff dn Kopp gestellt,

war das Biest nichts zu fengen, imme nichts uff dr Welt.


Fer de Hochzittsnacht buchen je annere Liede

machmo s beste Hotel mit dr vornehmsten Swiede.

Nur disse zwei hon ähre Hochzittsnacht

in dn Liejesitzen im Auto verbracht.


Das Dema Kneipen, merk ich jizz emo an,

ins Numburjer fast depressiv machen kann.

Das lisst sicher kinnen von ins hie in Ruh,

eine nach anneren in Numburch macht zu.

Ebber Fastnacht, s kann keinen in Ruhe lossen

macht dr Ratskeller zu, wejen Reichtum geschlossen.

Wenn Brei rechnet, geht mäh dozu derch dn Sinn,

dann hillt mä doch eijentlich dn Löffel au hin.


Gott sei Dank hon, das sahre ich jizz noch dodruff,

s Marita un dr Eckhard ähr Huss Winnrich noch uff.

Un die hatten jizz während dn Feierdahren

alle Bedden belecht, au noch zwischen dn Jahren

un wollden fer die, ds Geschäft muss florieren,

n Kejelnummidach organisieren.

Dr Heinz hadde zu, doch s Programm dahd schon stehn,

allso sinse ins Bonihuss kejeln gegehn

un s Marita es midde und hot ungendrinn

dann de Gäste bewirtet, so muss es au sinn.

S hot mit en au geschnuddelt un wollte deswejen

der Kejelgruppe ne Runde usgeben,

dodrann hatte s daheime zum Glück schon gedacht

und Schächtelchen Feichlinge middegebracht

das stellte s im Bonihuss, so es es Sitte,

bi den Kejellieden uff dn Disch in de Midde.

Die Zitt ging voran un es hot dann gedacht,

wie kimmet denn das, dass hie kinner was sacht.

S Marita hot als uff n Pröstchen gewachtet,

doch die hon die Runde ebberhaupt nit beachtet.

Warimme nit, denk ich, wutt dä nu erfahren,

ds Marita das hot, ich wells och jizz sahren


in dr Kneipe daheime bi ähr ungerm Tresen,

wo dr Schnapsfläschenvorrat ess immer gewesen,

sich das Kistchen gepacktet un so kams zum Maleur

s hot daneben gepacket, alle Fläschchen war'n leer.


Zu der Sache hon ich jizz in dr Tat

noch ne gutte Nachricht als Nachschlach parat.

Denn bi Winnerichs sulls, däh weret s erleben,

Rosenmondach stündlich ne Lokalrunde geben,

un zwar halbe Lidder, so is es beschlossen,

de Eckhardt well sich nit lumpen lossen.

Doch leider, vermutlich, do duhd dä s schon ahnen,

duhd dr Eckhardt us Gründen dr Sparsamkeit planen

häh well, de kunnts wie gesacht wohl schon denken,

als Lokalrunde nur leere Gläser usschenken.


Von Großes Helmut fillt mäh jizz was inn,

das muss au in s Sichesippen hie rinn.

S finget domidde an dass im Früjohr dissjahr

Rawanesen Antel bi em in dr Schmidde war,

au Gutschanks Karle war midde dobei

die hon dann schön einen gehoben, die drei,

un dann sprach dr Helmut, häh hätte do stehn

von sinn Vadder noch n Pfluch, ob der wohl noch dähd gehn.

Imme probezeackern sinn die dann dodruff

uff de Länner am Hasenacker donuff.

Dann hot sich dr Helmut, imme ze demonstrieren

wie gutt disser Ackerfluch dahd funktionieren

uff dn Bulldogg gesetzt und hot ungelohren

ne Furche wie mit nem Lineal gezohren

zwar diagonal, quasi quer ebbers Land,

weil häh de richtije Richtung so genau nit mehr fand,

un deWeje dooben, dä dürft's je ruich wissen,

die hot häh dobi gleich mid immegeschmissen,

und dann wollte häh imme das Werk zu vollenden

noch einmal retur, also dahd häh do wenden

nur hatte häh dobi leider glatt ewwersehn

dass vom Farmer Rudi dahd s Auto do stehn,

un zwar ganz kleiner Fiat, den me, kimmt 's no druff an

in ner Ackerfurche mo abstellen kann

und den hot dann dr Helmut, was hot häh gelitten

mit dem Ackerfluch glatt in zwei Deile geschnitten.


Doch häh hot disse Dahd, so sehr hot häh gewerket,

uff dem Bulldogge vorne zuerst gar nit bemerket

und so die zwei Deile, das es nit gelohren

noch 100 Meter mit dem Pfluche gezohren.


Mercedesfahrer, s es bekannt wie ich glaube

hon dn Stern als Symbol vorne druff uff dr Haube.

Doch dr Helmut dm dahds uff die Weise gelingen

dr hot sinne Trophäe uff dm Ackerfluch hingen.

Als Ergebnis war eindeutig jedermann klar,

das der Fluch noch sehr kraftvoll und scharfkantich war.

Nur dr Helmut ward, imme dem Spott zu entgehn

uff dm Hasenacker seitdem noch nit wedder gesehn.


Wo mäh nu grade uff dm Hasenacker sinn,

do fillt vom Wirte dooben was in.


Der hot im Mulle, das muss ich erwähnen

schon ne Garnidur mit künstlichen Zähnen.

Der hot mit dm Farmer Rudi dooben

am Disch dissen Herwest mo einen gehoben

un hot dann, was hot der sich dobi gedacht,

sinne Beißerchen russ us dm Mulle gemacht

und hot se neben sich ganz gepflecht

uff dm Dische do oben dann ablecht.

Appetitlich sahs nit us, das muss me gestehn,

un was dodruff hin passiert es, das werdet de sehn.

Denn de Hauptsache kimmt noch, do oben lief rund

imme n Disch, wo die sasen, dn Rudi sinn Hund.

Un wie der nu do sah, was am Disch hot gelejen,

kriechte der Appetit und der hot dann deswejen

die Beißerchen schnell in de Schnauze genommen,

um dann blitzschnell russ in den Gachten ze kommen,

un eh die sich versahn, se hatten grad schön geschnuddelt,

hatte das Gebiß schon im Gachten verbuddelt.


Wie das wiederging weiß ich so ganz genau nicht.

Ich hon nur gehört, s es vellichte n Gerücht,

s hädde dahrelang do, so speelt das Lewen

nur Hawwersuppe zum essen gegeben.


Zum Dema Essen schiebe ich hingerdrinn

von Grasmeters Marlies un Merten was in.

De Plätzerchen hon, die ds Marlies so bäcket

disses Johr annerst als früher geschmecket.

Wodrann hots gelejen, ich sach schonnema,

das ds Marlies dodrann völlich unschuldich war.

Es war grade am Backen, do hots mo geschellt.

Es hot sinen Kram an de Siede gestellt

un es russ uff dn Flur, dann kam s wedder rin,

was grinsen die alle, ging em so derch dn Sinn?

Das hot s später gemerket, ich verrode s och jizz

der Merten der hot, das es wirklich kinn Witz,

den Deich fer de Plätzchen, den s Marlies gerührt,

während das uff dm Hussherrn n Schwätzchen geführt,

nochmo extra gewürzt, s war n Streich Marke Merten

n bisschen abwegig zwar fer de Plätzchen - Experten

denn häh hot als Gewürz, das dozu dahde kommen

weder Zimmet noch Ingwer, au Anis nit genommen

der Meier der hot, s Marlies war wie versteinert,

die Plätzchen mit Knobbelauchpulver verfeinert.


Un nu schicket's fer herre, jizz höre ich uff,

uff s Sichedippen kimmet dr Deckel druff.

Vellichte hot's och gefallen un dä sitts noch nit leid,

dann stehe ich nächstes Johr wedder bereit.

Fer herre do mache ich mich jizz dovunne

nadürlich nit ohne noch n letztes HAHL DUNNE !