Sichedippen 2001

Lautsprecher
Hahl dunne,de Narren,s es wedder sowitt.

Se geht wedder los,inse närrische Zitt.

Un wie in all den anneren Jahren

well och s Sichedippen au herre sahren

was alles so im vergangenen Jahr

in insen Numburg lose war.
 
 

Verje Woche hon ich n Kollejen getroffen,

der so ahlt es wie ich, un der sprach dann ganz offen,

sinne Kenner die wären, un das dähd emm Verdruss,

nu schon alle erwachsen un daheime jizz russ,

un dewejen hätt häh mit dr Frau dann bim Essen

Heilichobed alleine daheime gesessen.
 
 

Warim erzählt das dr Jo, wird sich mancher jizz frahren.

Bi ins war 's ganz annerst, well ich domidde sahren.
 
 

Mäh sinn dissjohr, velliechte hobt däh s gelesen,

Heilichobed weiß Gott nit alleine gewesen.

So veele Menschen wie dissjohr, däh glaubet mäh s glatt,

hon mäh Christdach noch nie in dr Bude gehatt.

Mäh hatten dissjohr zum Christdachsfeste

us Elben un Numburch n Haufen Gäste,

un die waren, ds Fest war ins ziemlich verleidet,

ganz annerst als Weihnachtsmänner verkleidet.
 
 

Wie s bassiert es, das loss im einzelnen weg.

Das genau zu erklären, das hot doch kinnen Zweck.

Jedenfalls hot de Kiche, das es ruck zuck geschehn

zuerst licherloh fast in Flammen gestehn

un kurz druff war die Bude, s macht mich heute noch krank

von dem brennenden Kunststoff voll von Qualm un Gestank.

Wie de Kieche dann ussah, bruch ich nit zu beschrieben.

Es war buchstäblich gar nichts verschont geblieben.

Schrecklich schwarz jede Ecke, was mäh nie mehr vergißt,

obwohl ich sonst gejen schwarz gar nichts hob, wie de wisst.
 
 

Minne Mutter, das muss ich nu grad noch erwähnen,

die es Christdachs verfolcht von so kleinen Problemen.

Die war bi ins den Obed imme bi ins ze essen.

Die wird sicher den Obed so schnell nit vergessen.

Versjahr war se bi Dorsts, un zum Schrecken von allen,

es denen dr Chrissbaum do immegefallen.

Un wenn von och einer meint, dass häh in dn nächsten Jahren

etwas Abwechlung könnte uff Christdach vertrahren,

dofer hon ich n Tip, der sicher es wird geraten,

de mutt nur minne Mudder zum Essen inladen.
 
 

De Karneval selbst hot in früheren Jahren

zum Sichedippen stets au was bigetrahren.

Dissjohr kann ich sogar von den Karnevalsleuten,

ne richtije Sensation hie verbreiten.

Uff dr Elferratssitzung zwischen dn Jahren

do hot disser Fall sich zugetrahren.

Ziemlich mysteriös un jedenfalls ganz

geheimnisvoll; s geht imme n Rödenfranz.

Der wurde, un das es wirklich geschehn,

uff dr Elferratssitzung ohne sinn Koffer gesehn.

Den hot häh seit Jahrzehnten, sei am Rande gesacht,

uff ne Elferratssitzung immer middegracht.

Alle die das gesehn hon, die war'n ganz benommen,

denen es dr Franz bahle nackt vergekommen,

un wo dr Koffer nu war, mache dahd es fast quälen,

das wollte dr Franz dann partout nit erzählen.

Un ich höre jizz uff, drewwer zu spekulieren,

vellichte kunn mäh s später dann noch eimo probieren.
 
 

Us dr Karnevalsszene Szene do gitts noch ne Sache,

die s wert es, dass ich se zum Dema hie mache.

Dr Vorverkauf schon im letzten Jahr

n Dema im Sichedippen hie war.

Der hot verjen Sunnobed bim Eckhardt doungen

morjens früh ab 9 Uhre staadgefungen.

Erfungen es der, das geht mäh derch dn Sinn,

fer ällere Liede, so wie ich einer bin

fer ins sullte der Vorverkauf dozu führen,

dass mäh nit mehr stunnenlang ver der Halle hie frieren.

Nur hon dissjohr doungen, wer sull das noch verstehn,

de ersten imme 6 e ver der Dähre gestehn,

un die war noch zu, sahr ich noch hingerdruff,

zwei Minuten ver 9e machten Winnerichs dann uff.

Istekahlt wars den Morjen un so sahr' ich och hie

denn Sinn disser Aktion, den versteh ich woll nie.

Ob ich morjens bim Eckhardt drei Stunnen lang friere

oder gehe hie zur Sitzung un friere ab viere

das es doch fer mich, honn ich nur disse Wahl,

wirklich kinne Verbesserung, das es mäh scheißegal.
 
 
 
 

Jizz kimmet dr Gottlieb im Dippen mo dran,

s erste mo, so wie ich mich erinnern kann.

Der ess dissjohr im Herwest, häh fand das nit schön,

ne Woche lang dächlich zum Doktor gegehn

un kriechte, häh fand das wahrhaftich nit Spitze,

jeden Dach vom Bußmann in de Schuller ne Spritze.

Häh hatte unbändich Schmerzen zu sinn großen Verdruss,

ohne Spritzen hielt das selbst dr Gottlieb nit us.

N Bulle war Schuld, dass häh sich so dahd quälen.

Bi nem Metzjer kinn Wunner, losst michs grade erzählen.

Dr Grieschäfer hatte hier in diessem Saale

ne ganz große Gesellschaft, so 500 warn's bahle.

Do war au Halli Galli mit n paar Attraktionen,

s waren Liede mit Geld un 's Geschäft muss sich lohnen.

Bührers waren fer ds Essen dobi engaschiert.

Es gab Guddes vom Grill, alles lief wie geschmiert.

Un dann meinte Dr Gottlieb, häh könnte doch au

bim Halli Galli dobi sinn, grillen kann sinn Frau.

Also macht dr Gottlieb sich do uff de Socken,

häh rund imme s Huss sich mo immegegocken,

was es alles so gab zum Vergnüjen dr Leute.

Eine Sache hot emm dann, ich sahre s och heute

ganz besonders gefallen, also ess häh do hin.

Das es ds richtje fern Metzjer, ging em so derch dn Sinn.

Un an den Biedungsknöppen s Personal hot gedacht,

so n Metzjer der müsste, das wär doch gelacht,

au de höchste Geschwindigkeitsstufe vertrahren.

Un so drehten die uff, so well ich mo sahren.

Un dr Gottlieb der hielt sich, so gudd es ging feste,

sehr zur Freude der veelen dobisteh'nden Gäste

awwer schließlich es häh dann doch im hohen Bohren

bim Bullenreiten von dem Bullen geflohren.
 
 

Us Bullen Filets un Rouladen zu schneiden,

kann dr Gottlieb halt besser, als n Bullen zu reiten.
 
 

Mit BSE, das erwähn ich noch nun,

hot das nadürlich ebberhaupt nichts zu tun.

Au wenn dr Gottlieb, das es sicher ganz klar,

donach uff dn Beinen etwas wackelig war.
 
 

Mit Skandalen zu leben das es derzitt je in.

Au in Numburch fillt mäh dozu glich etwas inn.

S hädde beinah de Stadtkasse ganz runiniert,

was versjohr es dohingen im Schwimmbad passiert.

Un dobi es ins dann, das war wirklich nit schön,

au der Bademeister verloren gegehn.

Denn midden im Sommer kann me s Bad doch nit schließen,

in ner Kneippmetropole alle Gäste verdrießen,

doch dr Mazath der hat dn genialen Gedanken:

anstatt n Nurren ze suchen dahd häh nit lange schwanken,

der hot us Heimarshusen, do ess au noch n Bad

dann einfach schnell sinne Lösung parat.

Von dem Bademeister, hot dr Mazath beschlossen

kann me beide Bäder bewachen lossen.

Immer abwechselnd war dann, was sull me dozu nur sahren

inse Schwimmbad geöffnet nur noch an graden Dahren,

am 2., am 4., un so wieder; dozwischen

war ds Schwimmbad geschlossen, das war wirklich zum krischen.

Denn se hatten vergessen, so was derf nit passieren,

au den Wettergott rechtzeitich zu informieren

un so kams, das grad, wenn de Sonne mo brannte,

was je selten genuch war, sahr noch so am Rande,

inse Schwimmbad grad zu war. Uffe war s dann dohinnen,

wenns in Strömen gerechnet. Im Rothuss die spinnen.
 
 

Veele hatten au schon, weil se jeden Dach gehn,

ne Johreskachte gekauft, se war im Juni ganz schön.

Un au die kunnten nur jeden zwetten Dach baden,

die war'n richtich beschissen, nach Strich un nach Faden.
 
 

Die Begründung die war, sahr ich jizz noch dodruff,

wenns in Numburch grad zu war, Heimarshusen war uff,

an Dach eins, drei und fünfe, an den ungraden Dahren,

do sullten se nach Heimarshusen halt fahren.

Un dozu sahr ich nochmo, sinn dann die noch bi Sinnen?

Die sich so was usdenken? Im Rothuss die spinnen.
 
 

Awwer annderseits es das au gar nit so schlecht.

S war ne Notlösung halt, au nit ganz so gerecht,

ganz leicht modifiziert so well ich mo sahren

well ich disse Idee sinngemäß ewwertrahren

Wassergeld un Kanal, was duhd dä dovon hahlen

well ich nur noch fern ungraden Monat bezahlen.
 
 

Un als Ausgleich dofer, s muss ich je irjendwie passen,

derf de Stadt dann nit mehr soveel Kohle verprassen,

dorum schlach ich halt vor un das gilt au schon bald

kriecht dr Mazath nur im ungraden Monat Gehalt.
 
 

Daneben hot es im städtischen Leben

au sonst noch so einijes Nurres gegeben.

Dissen Sommer wurde im Wulfhahner Land

Numburch als Märchengemeinde bekannt.

Es war alles geladen mit Rang un mit Namen,

au wenn statt 4000 kinne 100 Mann kamen.

Als Märchengemeinde, sahr ich dozu am Rand,

sinn mäh doch nu hie schon seit Johren bekannt.

Un dr Mächenerzähler Nummer eins in dr Stadt

jedes Johr au noch nurres in sin Märchenbuch hat.

Als Beispeel für n Märchen, die alle hie kennen,

well ich das Märchen vom Supermarkt nennen.

Das Märchen vom Campigplatz sei noch genannt,

au de Klinik in 42 es als Märchen bekannt.

S Huss St Martin, das wird jizz grad inn hie geschowen,

wird wohl zuwachsen bahle im Wahle dooben

und es dann, so wird 42 wohl enden,

nur noch als Dornröschenschloss zu verwenden.

Un dr Prinz do, der freut sich schon heimlich un still,

weil der dann der Prinzessinnen wachküssen will.
 
 

Dann gab s noch das Märchen, dem war au nit zu traun

dr Ungergasse in ne Einkaufsgalerie imme zu baun.

Statt dessen do homme, s finget alle klein ahn,

awwer n Kebab - Huss jizz doungen im Hahn.

Eher Hütte als Huss, sahr ich noch hingerher,

awwer sei's wie es sei, aller Anfang es schwer.

Doch ds Geschäft geht berchuff un das es jizz kinn Jux

dank dr Werbung uff dm Flitzer von Christian Dux.
 
 

Un disses Johr wird es, dä weret s erleben,

glich n paar nurre Märchen hie geben.

Disse Märchen wird dr Jürgen dozu erfengen,

imme n Marathonläufer abzuhängen.
 
 

Denn häh well je im Sommer, s kann em kinner verdenken,

dass mäh emme erneut ds Vertraun nochmo schenken

dass häh nochmo 6 Johre, zwölfe ess hä schon hie

kann in Numburch regieren samt sinn Heidemarie.
 
 

Un do es nit verkehrt, hot häh sicher gedacht,

wenn mäh dofer sich rechtzeitig Freude anlacht.

Un zwar linke un rechte oder schwarz halt un rote

Dofer bracht häh im Sommer ne besondere Schote.

Bi m Johannifest, s es allen bestens bekannt,

do geht jedermann hinne im Numburjer Land.

Un verbunden domidde, das weiß au groß un klein,

es de Rammlerausstellung vom Karnickelverein.

Do werd jährlich im Zelte wie sich s eben gehört,

de Karnikelzuchtfreunde derch Pokale geehrt,

fer dn größten, dn kleinsten, un schwere un lichte,

fer wisse un schwarze, au fer blaue velliechte,

s kriecht fast jeder n Pokal, das es eben so Sitte,

Bürjermeister un Landrat machen jedes Johr midde.
 
 

So verjes Johr wedder, un es sullte dann eben

au dr Bürjermeister n Pokal ebbergeben.

Alle die dobi standen, gocken hin, gocken her,

gocken an emme runner, sowas kimmt schon mo ver,

denn häh hatte tasächlich un das es nit gelohren,

ein schwarzen un ein roten Schuh angezohren.
 
 
 
 

Doch zurücke zu dn Märchen, do fillt mäh noch eins in,

das muss au in ds Sichedippen hie rinn.

S geht ums Sterntalermmärchen, un das es sehr schön

un au weiß und wahrhaftich in Erfüllung gegehn.

Kurz ver Weihnachten kam, dofer well ich se loben,

weder mol n Brief us dm Rothuss dooben,

awwer annerst, als se damals de Rechnung verschicket

hon se domidde dissjohr de Liede beglücket

denn se schrewwen den Lieden, un das es doch nit schlecht,

dass jeder n paar Mark zurücke krecht.
 
 

Un dobi fillt mä in un jizz wird ins klar,

warimme dr Franz ohne Koffer bim Elferrat war.

Sinn Grundstück es groß un so kriecht häh zum Glücke

au n Haufen Kohle jizz ganz plötzlich zurücke

un das hot dann dr Franz, so hon ich mäh gedacht

in sinn Koffer ins Ausland nach Netze gebracht.
 
 

Doch wo kimmet das Geld her, das de Stadt do dahd blechen,

ver dn Wahlen well dodrewwer kinn Mensche sprechen.

Ich honn n Verdacht un ich sprech n au an.

Das de Stadt bahle pleite es weiß jedermann,

also munn se die Kosten fer ähren Kanal

irjendwo wedder insparen, es doch banal.

Die Idee mit dem Schwimmbad, es is noch n Gerücht,

doch ich hon s us ganz sicheren Quellen gekricht,

die Idee dem Schwimmbad, de sutt s ruhich schon wissen,

bald wird nur an ungraden Dahren geschissen.
 
 

Nu erzähl ich och noch so n paar Kleinichkeiten,

die ins Narren jedes Johr Vergnüjen bereiten.
 
 

Winnrichs David wollt in Sommersdahren

mit nem Auto mo nach Bad Hersfeld fahren.

Wilhelmshöh sprach dr Lu, dr David wollte sich sputen

uff de Autobahn druff, dann noch 40 Minuten.

Un so ess häh dann los, un nach annerthalb Stunnen

do klingelt bim Lu dann ds Telefon unnen,

dr David war dran, hot dn Lu was gefracht,

denn der hatte 40 Minuten gesacht,

doch jizz fahre ich schon bahle annerhalb Stunnen

hon de Hersfelder Abfahrt awwer noch nit gefunnen.

Wo biste jizz sprach dr Lu, denn so eben gewesen,

an dn Rasthof, sprach David, an dm Rasthof in Seesen.
 
 

Von Dux' Markus well ich och jizz noch was erzählen,

das dahd dissen Sommer in Numbuch hie speelen.

Do hot eines Obeds, es hon veele gesehn,

n Polizeiauto im Einsatz gestehn,

un dr Markus der stellte sich grad nebendran,

wo man dn Polizeifunk gutt abhören kann.

Weil neugierich war un so mithören wollte

wo der Polizistentrupp hinfahren sollte.

Häh sull n Stück weggehen, hon die em gesacht,

doch der hott ebberhaupt kinne Anstalt gemacht

sich n Stück zu entfernen und häh sprach dann ganz grell

N freier Bürjer bin ich un ich steh wo ich well.

So gings kurz hin und her, dr Markus fühlte sich stark,

doch was danach geschah traf en tief bis ins Mark.

Was geschah: Eins zwei drei hon die Jungs reagiert:

hon dn Markus gepacket, das war ganz raffiniert,

un im Handumdrehn stand häh, was war häh erschrocken

dann mit Handschellen do un hot sparsam gegocken.

Dann hon se n middegenommen un fer ne Nacht

uffs Revier dodrebben in Wulfhahn gebracht.

So hot sinne sinne Neugier, so kanns einem gehn

dem freien Bürjer, häh fand das nit schön

ne nurre intressante Erfahrung gebracht:

bi gesiebter Luft hinger Gittern ne Nacht.
 
 
 
 

Großes Helmut un s Mechthild, Ansuhns, Matthes samt Frau,

inse Präses dr Wolfgang, un n paar annere au,

die sinn, es war in dr Ziedung ze lesen,

dissjohr uff n Konzert in Homberch gewesen.

Als Numburjer Fanclub stehn die allzitt bereit

fer de Spatzensänger us Kastelreut.

Das es nu in Numburch derch die Ziedung bekannt

säh werden de Kräuterspatzen genannt.

Wenn ich allerdings, das litt mäh kinne Ruhe,

Groß Helmut un dn Matthes mo angucken due,

dann melde ich ganz leichten Zweifel dran an,

ob me di noch als Spatzen bezeichnen kann.

Do fiel mäh, sull s wirklich n Vogel sinn,

wohl eher n gemästerter Truthahn bi inn.

Doch sei s wie es sei, der Name es schnuppe.

Dissjohr es disser Klub, disse Kräuterspatztruppe

wie ich schon erwähnt hon nach Homberch gefahren

do hon de Kastelreuther n Konzert vergetrahren.

Dobi sinn die nu nit, das glaubet wohl keiner,

mit nem Auto gefahren wie insereiner.

Die hatten vom Helmut Groß us dr Schmidde

ähren Walzenwahren, do fuhren se midde.

Das Konzert kam gut an, s war 'n begeisterndes Klima,

danach gings Richtung Heimat un de Stimmung war prima.

Se hon gesungen un gejährt un dn Lieden gewunken

un au manches Fläschelchen Bier usgetrunken.

Doch nahm disse Fahrt dann ganz kurz ver dem Ende

in dr Nähe von Fritzlar doch nochmo ne Wende.

Quasi n Notfall trat in ganz am Schluss ährer Reise,

uff ne saublöde Art: uff de foljende Weise.

Einer von dissen Spatzen hot ne Röhre geleert

un die dann awwer nit, wie s sich an sich gehört

in den Kasten gestellt, sondern, das war beschissen,

der hot disse Flasche uff de Stroße geschmissen.

Nu kennt jeder im Saal das bedeutsame Wort:

kleinere Sünden stroft dr Herrgott sofort.

Un so hot sich der Schlepper vom Walzenwagen

an der eijenden Bierflasche nen Platten gefahren.
 
 
 
 

Vom Ansuhns Wolfgang well ich noch was erzählen,

das dahd bi Groß Mechthild im Kronberchwech speelen.

Es hatte Geburtsdach, das hon se gefeiert,

un dofer n ganz großes Fest aahngeleiert.

Unger annerem waren do uff dissem Feste

dr Wolfgang uns Margitta als willkommende Gäste.

Irjendwann, s war schon späte, hot sich dann in dr Nacht

s Margitta schonmo uff dn Heimwech gemacht.

Emme wars noch ze früh, dr Wolfgang blieb noch ne Stunne,

also machte sich Margitta dann alleine dovunne.

Se hon wiedergefeiert, un einje Zitt später,

es dr Wolfgang gegehn, irjendwann geht halt jeder.

Der es russ us dr Schmidde, häh kunnt grade noch gehen,

do hot häh ne Banke am Wechrand gesehn,

häh war miede wien Hund un drimme gedacht,

jizz wird erschtmo ne Pause uff dr Banke gemacht

hot sich hinnegesetzt un hot do dann deswejen

sofort feste geschlofen, fast im Koma gelejen.
 
 

Wie ne Stunne vorbi war, s war n velliechte au zwei,

kamen widder zwei Spätheimkehrer vorbei,

hon dn Wolfgang gesehen un gedacht, es wär s beste,

wenn n vorsichtig wecken, doch der schlief dief un feste,

hon geruckt un geschüttelt, Wolfgang werd endlich wach,

witt dann gar nit na Hause, hon se zu em gesacht,

dr macht s Aure halb uff, murmelt was vor sich hin,

offensichtlich im Halbschlaf, doch es hatte schon Sinn,

jeden Samstach das selbe, sinne Antwort war alt,

nur wo häh grade war, hot wohl nit geschnallt,

denn häh sprach zu den zwein, die an em dahden rucken

Margitta loss mich noch n bißchen verm Fernsehen gucken.
 
 

Un nu schicket's fer herre, jizz höre ich uff,

uff s Sichedippen kimmet dr Deckel druff.

Ganz jizz am Schluss well ich nebenbi sahren,

das war s zwanzichste Dippen, das ich ver hon getrahren.

Mäh machts immer noch Spaß un dä sitts noch nit leid,

dann stehe ich nächstes Johr wedder bereit.

Fer herre do mache ich mich jizz dovunne

nadürlich nit ohne noch n letztes HAHL DUNNE !