Sichedippen 2006


Lautsprecherzum Hören bitte anklicken!

Hahl dunne, de Narren,s es wedder sowitt.

Se geht wedder los, inse närrische Zitt.

Un wie in all den anneren Jahren

well och s Sichedippen au herre sahren

was alles so im vergangenen Jahr

in insen Numburg lose war.


Dovunne, die Bemerkung well ich nu noch machen

hillt mich au so lichte nichts ab, liebe Narren.

Ich hoffe, och allen im Saale doungen

es dr Rutsch ins nurre Johr besser gelungen,

als mäh, vellichte hobt dähs schon middebekommen,

ich hon das mit dem Rutsch wohl zu wörtlich genommen.

Un hon ich mäh dobi dann im Urlaub de Knochen,

zwischen Schuller un Obberarm zwei mo gebrochen.

Fer Experperten im Saale erwähne ich nur

subkapitale Humerusfraktur,

und das kombiniert, red ich gar nit drumrum

mit nem Abriss vom majus Tuberculum.

Die hon das vernahrelt,verschraubt un geschient,

die Dahre donach war ich restlos bedient,

denn die Foljen die waren fern Jüngling wie mich,

bi nem stahlblauen Himmel schlicht fürchterlich,

denn ich musste dann, glauwet mäh, s war wirklich Schiss

statt de Pisten zu stürmen in Serfaus un Fiss

dächlich 3 mo von Gässchen zu Gässchen do schwenken,

mit Invaliden un Rentern Kamillentee trenken.


Jizz lauf ich wie einarmig rum hie, ich Simple

wie einst uff dr Flucht vern paar Johr'n Richard Kimble.

Un ich passe dinobed, un au das es n Kack,

gar nit ganz rinn in min Karnevalsfrack.


Awwer trotzdem, au wenn mäh dr Oberarm bricht,

Sichedippen herre obed, das es närrische Pflicht.


Als erstes vorab vor allen Geschichten

well ich dn Blick nochmo uff verjes Johr richten

un Prinz Wolfgang dem Dritten von dn närrischen Brettern

n laudes Hahl dunne entgejenschmettern.

Der hot ins im letzten Johr prima begleitet

un sicher un närrisch derch de Fastnacht geleitet.

Lieber Wolfgang, es hon s sicher schon veele gesacht,

du host dinne Sache echt klasse gemacht.

Mäh hon ins alle gewunnert un gefreut awwer dann

dass das n Ahlenstädter so kann.

Un ganz nebenbi ess domidd ewwer Nacht

au n Stücke Kuldur uff de Nester gebracht.


Un noch ne Bemerkung fillt mäh dozu in.

Mäh hon doch seit kurzem n Kanzlerin,

de erste Frau, die ins Deutsche regiert.

Doch das hon mäh in Numburch schon vorexerziert,

denn Prinz Wolfgang regierte im närrischen Lewen

un war nur von Weibern als Minister immegewen.

Disser Infall, PrinzWolfgang, war wirklich n guter,

als Minister nur n Stall voller Boxenluder.

Au diss Weibergeschwader, das muss me mo sahren,

das war n Gewinn in dn närrischen Dahren.

Schon optisch dahd de Fastnacht sich doderch lohnen.

Un ich muss es mo sahren, hinger den Amazonen

kunn de Elferratskerlen, au de feschen un kecken,

das seht däh sicher au so, sich dreimo verstecken.


Zum Dema Prinz us dm Numburjer Land,

ich noch was anneres bemerkenswert fand.

Denn verjes Johr hon mäh, do sitt däh wohl platt,

doch noch n Prinz hie us Numburch gehatt.

Dr Frank Möller war Prinz, dr Bruder vom Bert,

hot Lala Bum statt Hahl dunne in Ehlshusen gejährt.

Un in Ehlshusen in früheren Jahren

schon öfter Prinzen us Numburch waren.

Dr Werkmeister Jürjen, ins allen bekannt,

un dann noch Prinz Gerhard, au Otze genannt.

Un in Guxhahren es dissjohr mit närrischen Orden

s Rebecca Wiejand Prinzessin geworden.


Un nu froch ich mich wirklich, wie kann sowas bassieren,

mäh kunn Prinz un Prinzession wunnerbar exportieren,

nu mäh selwer, die ewwerall Prinzen hinbrengen,

munn ds ganze Johr suchen, imme einen zu fengen.

Dissjohr allerdings, do is es gelungen

s hon insen Prinzen schon ganz früh gefungen.

Ich gebe s jo zu, noch is es Gerücht,

doch ich hob es derch Zufall schon middegekricht,

un ich well, un glich geht dr Elferrat stiften,

s Geheimnis vom Prinzen schon n klein bißchen lüften,

denn dr Prinz kimmet dissjohr, un das es kinn Geschwätze

us Balern, oder Böhne oder Vöhl oder Netze.


Zum Dema Fastnacht gitts nu noch mehr,

wodrewwer hie ze berichten wär.

Denn mäh hon seit versjohr, nit zu ewwersehn,

n Wahrzeichen au in Numburch jizz stehn.

De Stadtmusikanten sinn in Bremen bekannt,

dr Rattenfänger im Hamelner Land,

in Kassel dn Herkules kennet däh ganz gewiss,

und dr Eifelturm au, der steht in Paris,

un mäh hon verm Dor jizz, min Herze diehd hippen,

n Hofnarr us Stahl mit nem Sichedippen.


Den hot Großes Helmut, im Herwest geschmiedet,

in Beton mit dm Boden verschraubt und genietet

und s Margitta muss dächlich, so dahds mäh berichten,

ehe s rinngeht, dn Posteingang sammeln un sichten.


Un vom Rödenfranz weiß ich un verrote s och hie,

der geht nur mit Ehrfurcht dodranne vorbi

und häh macht dobi immer, un das us Ewwerzeugung

bim Vorbigehn verm Hofnarr ne leichte Verbeugung.


Fastnacht, das es ins jo allen bekannt,

es das größte Fest im Numburjer Land.

Un das zweitgrößte Fest, do gitts kinne Frahren,

sin de Numburger Felddahre seit n paar Jahren.

Was das Jungvolk do uffzieht es phänomenal.

Das wird jeder bestätijen doungen im Saal,

s gitt Stände zum Trenken und Stände zum Essen,

ökomenischer Gottesdienst, nit zu vergessen.

Ne Maschienenshow gabs, s es seit Johren so Sidde,

do kanns Wulfhahner Veemarkt schon lang nit mehr midde.

Dozu noch Traumwetter, de Stunnen vergingen,

10 000 Besucher warn im Boddenfeld hingen.


Un fer nächstes Johr, dass ich das schomo erwähne,

hot de Landjurend dozu noch weitere Pläne.

Nadürlich kimmt dann, die Verhandlung ging schnell,

fer de Kenner dozu dann au noch n Karresell.

Un ne Achterbahn gitts dann, ich weiß es genau.

Au ne Geisterbahn, Schießbuden, Losbuden au.

Fer dn Autoscooter es schon herre dr Platz da,

den machen Vollmer un Lenz dann mit Opel un Mazda.


Au Verkaufsstände wird es, däh werets erleben,

in Hülle und Fülle ab nächstes Johr gewen.

Bartsches Walter well nochmo n Stand fer sich mieten

häh well Wasserpistolen wie uff Johanni aanbieten.

Schmandts Vinzenz macht midde, däh kunnt es mäh gauben,

der verkauft WMF, Bohrmaschinen und Schrauben,

au n Riesenrad soll dann dooben entstehn,

domidde kamme bis Balern sehn,

un dr Rödenfranz stellt, das wird sensationell,

von sinn Fastnachtswahren dofer das Gestell.

Au fer Schnapsleichen gitts, so wie ich das jizz seh,

schon ne gutte un zukunftsgerechte Idee,

Hetzlers Emil gestaltet, un das is gar nit dumm,

sinne Schiere dooben als Heuhotel um.

Das Ganze wird spitze, und jizz wollne se deswejen

das Wulfhahner Veemarkt ins Boddenfeld lejen.


Jizz fillt mäh zum Dema essen was in,

das muss au ins Sichedippen hie rinn.

Kunnt däh och erinnern,in früheren Jahren

in Numburch hie 5 bis 6 Bäcker mo waren.

Die Zieden sinn rimme, un fillts ins au schwer

gebacken wird hie ewwerhaupt gar nichts mehr.

Jeder Wecke, den mäh hie in de Daschen inpacken,

der wurde in Sand oder Waldeck gebacken.

Un nen echtes Erlebnis, das muss me mo sehn,

es dr Brötchenkauf Sonntags zwischen achte un 10.

Do es ne Schlange verm Dor, däh kenntet s jo alle

wie bi dr Fremdensitzung hie ver dr Halle.

Angeblich duhn die schon doran denken,

ver de Schlange doungen Kaffee uszeschenken.

Dann werden de Wecke, das es nit gelohren,

tonnenweise us Balern dann ingeflohren.

Das nenn ich dann Balersche Cleverness:

Rosinenbomber als Brötchenexpress.


Un nu gitts wie immer, de Rejel muss gelten,

von dn Städtischen hie diss un das vermelden.

S es n ganz flaches Dema, min flachstes seit Jahren,

un zwar eins fünfundrissig, ims genauer ze sahren.

Denn grad 1 - 35, jizz kunnt däh s jo ahnen,

dahden die inse nurres Schwimmbad planen.

Un die Idee dahd dann ganz Numburch erschrecken,

als Schwimmbad n Liliputaner-Becken.

Sowas hot me früher im Numburjer Land

als Planschbecken un nit als Schwimmbad gekannt.


Was dahd wohl dn Mazath zu dem Plan inspirieren?

Dodrewwer kann jedermann nur spekelieren.

Diss Schwimmbad das soll doch, ließ ich mäh erklären

de Hauptattraktion fer dn Campingplatz wären.


Domidde well dann de Staad, s kost' au n ganz schönen Brocken,

de Holländer uff insen Campingplatz locken.

Ich hon Zweifel,ob die, das muss ich mo sahren,

fer 1 - 35, uff den Campingplatz fahren.

Un ich denke so leise un still in mich rinn,

ob die Holländer wohl alle zwerchwüchsig sinn?

Schickt fer die Holländer son ganz flaches Grübchen?

N Bonsei-Bad fer de Bonsei-Bübchen?


Denn bi 1-35 macht mäh s Baden kinn Spaß,

do wird nit mo Badehose nass.

Oder war disse Planung noch ganz anners ze sehn?

Vellichte sollten de Camper gar nit selbst schwimmen gehn,

die sollten nur lichte in das Wasse rinnwaten

un dann ähre vornehmen Zwerchpinscher baden.


Oder wollte de Staad, au das war ze erfahren,

bim Betrieb von dm Schwimmbad einfach nur sparen?

Wenn se n Bad mit nur 1 -35 krichten,

wollten säh uff dn Bademeister verzichten,

weil dann s Wasser, wenn einer ins Schwimmbecken geht,

emme eben nur bis zer Hüfte steht.

Doch das hot, au das me sicher verstehn,

dr kleine Landrat ganz gesehn.

Dr Andreas dahd sich de Haare raufen,

der kann au bi 1-35 ersaufen.


Kurzum, mäh hon es mit Freude vernommen,

es is jizz doch noch ganz annders gekommen,

weil 1- 35, das war ganz schnell klar,

nit mehr als ne ganz irre Schnapsidee war.


Mehr giwwet es dissjohr, ich muß es och sahren,

vom Mazath hie nit mehr vorzetrahren.

S gitt nichts mehr zu meckern un nichts mehr zu lowen,

scheinbar hot häh ne ruhije Kurrel geschowen.


Dofer gitts awwer noch paar Kleinigkeiten,

die ins Narren hie wedder Vergenüjen bereiten.


Wie vom Markus Jacobi, den kennt hie wohl jeder,

der es in dr Kapelle do inser Trompeter.

Un der hatte dissjohr, so well ich mo sahren

ziemlich Ärjer mit sinnem Firmenwahren.

Der war nahrelneu, und se mussten trotzdem,

dn Motor usburren, un was war geschehn?

Er hatte, donach hot häh mächtich geanket,

das Bezinauto randvoll mit Diesel bedanket.


Au vom Wolfgang Ansuhn hon ich noch was midde,

sozesahren n Stammkunde hie in dr Büdde.

Die hon versjohr im Urlaub im Hotel nach dm Essen,

mit n paar Mann do in dr Sauna gesessen.

Un häh es, weil häh nochmo was holen well,

in dm Bademantel grad nochmo rinn ins Hotel,

nur es häh dobi und das es nit gelohren

uff dm Wech ins Hotel eimo falsch abgebohren,

un dann stand häh uff eimo, dass ich s nochmo betone,

nur im Bademantel und dodrunger ganz ohne,

war n komisches Bild, geht mäh so derch de Sinne,

in ner Vorelusstelung in dr Stadthalle drinne.


Die wollten von emme dann, ahnet dähs schon,

au noch 3 Euro fuffzich als Intritt hon.

Vergeblich, sach ich us dm Sichedippen,

packet mo n nacketen Mann in de Kippen.


Nu hon ich noch ne kleine Geschichte gefungen

von nem Südstaatler, also us Ahlendorf ungen.

Der Matthias Kreye es in dn Sommersdahren

mit nem Hänger Weizen zum Röhrich gefahren.

Un bim Weizenuffladen hot häh in Gedanken

de rechte Siede nit richtich ingehanken.

Im Hahn hots dann Körnchen fer Körnchen genieselt,

ab Gerald sinn Hof hots dann schon ziemlich gerieselt,

un das hot dann langsam immer wieder verstärket,

nur hots der Matthias ewwerhaupt nit bemerket,

hot sich als wieder in Richtung Georgio bewecht

un nen Teppich mit 10 Tonnen Weizen gelecht.


Der Günther Becker es mit sinnen Wandersmannen

mo derch Hattenhusen Richtung Balern von dannen.

In Balern sinn die in de Kirje do rinn,

un dem Günther, dem ging dann so derch dn Sinn

er wollte , so dahd es mäh einer erzählen,

sinnen Wanderern was uff dr Orjel vorspählen.

Zwei Knöppe hot häh an dr Orjel gesehn,

an an einem dahd häh fer dn Blasebalch drehn,

an dem anneren drehte häh dann awwer au,

fer was häh den bruchte, wusste häh nit genau.

Das erfuhr häh dann bahle, denn kurze Zitt druff,

kamen Küster un Pach in de Kirje donuff,

un wunnerten sich un waren erschrocken:

seit wann läuten den Mittwochs de Kirjenglocken?


Von Volmers Siggi es neulich mit sinnem Wahren

imme Getränke ze kaufen ins Rewe gefahren.

Leeren Kasten russ us dm Kofferaum,

ein falscher Gedanke, Sekunden nur kaum,

schlitt dn Kofferraum zu, un dann zuckts derch dn Sinn,

sin Autoschlüssel licht im Kofferaum drin.


Häh is erstemo rin in dn Laden gegehn,

do hot häh dann Schmelings Petra gesehn,

un sprach dann zu ähr, borg mäh mo dinnen Wahren,

ich muss nochmo grade nach Hause fahren.

Gesacht un gedan, so hot hähs gemacht,

häh hot sin Ersatzschlüssel middegebracht,

schließt dn Kofferraum uff, holt dn Bierkasten russ,

schlitt dn Kofferraum zu, jizz kimmt wirklich kinn Stuss,

denn häh litt, häh könnte nen Anfall kriejen

au dn zwetten Schlüssel im Kofferraum liejen.


Däh Narren, der Prinz, der do hinger mäh sitzt,

gicket bi der Geschichte sicher schon ganz verschmitzt,

häh kriecht n Nachfolger herre un hot ab herre Nacht

wedder mächtig viel Zitt, un so hon ich gedacht,

in dr Fahrschule Weinholz, do könnt es gelengen,

dem Fahrlehrer Siegfried mo bizebrengen,

Lektion eins sozesahren, domid fängst meistens an,

wie m Auto korrekt uff- un zuschließen kann.


Dr Jürgen Mütze us dm Ahlenhahn

kimmet jizz im Sichedippen mo dran.

Der hot n Auto, das es, ich well nit ewwertriewen,

rein technisch n bisschen zurückegebliewen,

also Stand zweiter Weltkriech, so well ich mo sahren,

domidde is häh neulich nach Kassel gefahren.

Un häh kam do au prompt, es sollte so sin,

in ne Kontrolle mit der urahlen Karre rin.

Ich well jizz die technischen Einzelheiten

die die do bemerket hon, hie nit usbreiten,

do müsst ich ne Stunne, so well ich mo schätzen,

nur ewwer die Mängel an der Karre do schwätzen.


Jedenfalls sprachen die, sinne Kiste die hätte

schon fast seit nem Johr kinne TÜV-Plakette.

Un sowas es diere, das kost' n paar Riesen.

Dem Jürgen dahd s ganz schön de Laune vermiesen,

doch plötzlich do hot häh, häh war selwer ganz platt,

ne super Idee fer de Rettung gehatt.


Die Karre so sprach häh, es weiß Gott nit mehr schön

un hot monatelang uff dm Hof rumgestehn

un ich wollte se grade, ich well och nit foppen,

uff dm Schrottplatz fer n paar Euro verkloppen.

Ich well disse Karre jizz usrangschieren

do diehd sich n TÜV-Stempel nit mehr rendieren.


Geniale Idee! Das meinet däh au.

Doch die Polizisten, au die waren schlau

un sprachen zu emme, das sitt jeder in,

dofer noch n TÜV-Stempel hot kinnen Sinn,

und säh wollten en deshalb ne Freude bereiten

un en bis zum Schrottplatz persönlich begleiten.


So is ess gekommen, was sollte häh machen,

es war em weiß Gott plötzlich nit mehr zum Lachen,

häh is in Begleitung, so well ich mo sahren

mit sinner Karre zum Schrottplatz gefahren.

Hot sin Auto, sin ahles, so spält halt das Lewen,

den Schrottis mit Wehmut dann do ewwergewen.

Un sprach leise zu sich, häh war ganz benommen,

so schnell kamme zum nurren Auto kommen.


Ich denke im Saale hie kennt sicher jeder

dn Leche, dn Thomas Herchenröder.

Von dem hon ich ne Geschichte parat,

das es ne Begechnung dr dritten Art.


Der es dissjohr so in dn Herwestdahren

in sinne Schiere im Kronbergwech hinnegefahren.

Und lies do sinn Moped am Trettewar stehn

un es imme zu Werkeln in de Schiere gegehn.

Dann gab es uff einmo n ganz lauten Schlach.

Dr Thomas läuft russ, gicket drussen mo nach

Un was sitt häh? Häh wurde glich kreidebleich,

sitt sinn Moped zerdeppert am Bürgersteich,

getroffen war das von nem Autoreifen,

sisst war nix ze sehn, das war schwer ze begreifen.


Häh hot, un häh war dobi wirklich erschrocken

dn Kronberchwech ruff un dann runner gegocken,

un nach scharfen Nachdenken kam häh dann druff,

dr Kronberchwech geht von dr Staad us berchuff.

Kunnt däh mäh noch foljen? Häh kam zu dem Schluss

das der Reifen von oben gekommen sinn muss.

Also is dn Kronberchwech ruff mo gegehn.

do hot häh n Wolfgang, dn Hofnarr, in dr Garage gesehn,

un der war grad dobi, so wie do schien

de Winterreifen uffs Auto ze ziehn.


Dobi war emme einer, was hot häh gegrollt,

ohne dass hähs gemerkt hot, nach hingen gerollt.

Russ us dr Garage, drussen rechtwinkling ab,

dann 200 Meter dn Kronbergweg rabb,

immer gradeuss rollen, nit wackeln und kippen,

an ner günstijen Stelle uf dn Bürgersteig hippen

hot diss Rad sich zielstrebig Richtung Moped bewecht

un dobi das Gefährt in de Deile zerlecht.


Was iss n hie lose, was geht denn hie grad ab?

Sprach dr Thomas zum Wolfgang. Du host wohl n Rad ab.


Von dr der Feuwehrjurend kimmet mäh in dn Sinn,

die sammelt jährlich de ahlen Chrissbeime in.

Die stellen die Liede in dn Stroßen un Ecken

uff dn Bürjersteich dann an Zäune un Hecken.

Doch bim Antel Rabanus hott disjohr us Versehn

der Chissbaum sammt Stänner uf dr Stroße gestehn.

Ob au Lametta un Kurreln an dem Baume noch waren,

weiß ich nit, do müsst däh dn Antel mo frahren.

Jedenfalls hon die Feuerwehrjungen beflissen

den Chrissbaum samt Stänner uf dn Hänger geschmissen

und den Chissbaum samt Stänner dann mit dissen Wahren

zu den anneren 500 Beimen gefahren.



Später hot dann dr Antel, er war ziemlich erschreckt,

den fatalen Irrtum dann doch noch entdeckt

un dann hon se den Stännder, säh hon ziemlich geflucht

unger 500 Bäumen dann zwei Stunnen gesucht.

Danach sahn se us, so kann s einem blühn,

wie usgewachsene Ijel in grün.


Jizz kimmt noch was dran, do staunt däh nit wenich,

von Wedderholds Gregor, dem Inbrecherkönich.

Der hot, ganz anners als mäh n früher kannten,

s Inbrecherdiplom dissjohr glänzend bestanden.

Wie sich das ergab, well ich och jizz sahren,

sinne Nachbarn, Früchtenichts, warn in Urlaub gefahren,

un Wedderholds Kenner die sollten deswejen

Früchtenichts Katzen dählich futtern un hejen.


Eines Dahes kam eins von den Kennern an,

voll Uffrejung sprach es zum Gregor sodann,

dr Schlüssel liecht drinne, es is nit zu fassen,

un ich Früchtenichts Dähre ins Schloss fallen lassen.


Un do dr Gregor dr Menschheit gezeicht,

wie me perfekt in son Hisschen insteicht.

Von dr Garasche us hot häh sich an n Fenster gemacht,

das nötije Werkzeuch hot häh middegebracht,

fachmännisch, technisch perfekt un vollendet

hot häh das Werzeuch am Fenster verwendet,

alle Schruwen gelöst, alle Hebel bewecht,

un das Fenster komplett in de Deile zerlecht.

Uff weitre Details muss ich bi so Geschichten

us Angest ver Nachahmern leider verzichten,

jedenfalls hot dr Gregor, so is es gestehn,

kurzdruff in Früchtenichts Bude gestehn.


Das war super gemacht, wird me zugeben müssen,

nur woher der das kann, das dähd ich gerne wissen.


Doch den Schlüssel, imme den disser Instiech gelungen,

hot häh in der Wohnung dann gar nit gefungen.

In jeder Bude gegocken, alle Ecken derchsucht,

vergebens, häh schon mo leise geflucht,

un wo war nu dr Schlüssel, ich wells och erklären,

dr Gregor war anschließend ziemlich am Jähren,

denn der war, sinne Sanftmut stand leicht uff dr Kippe

bin dr anneren Tochter von em in dr Kippe.


Un nu hon im Sichedippen ganz ungen

vom Quetschenjupp au noch was Schönes gefungen.

Der es jo, wie hie wohl jedermann weiß

immer sparsam un achtet au streng uff dn Preis.

Dissen Herwest es häh in de Garage gegehn,

imme am Werzeuchregal was se sehn.

Doch sinn Auto, das war, so well ich mo sahren,

zu dichte nach vorne ans Regal ran gefahren.

Dr Jupp, wie gesacht, wollte wedder mo sparen

un deswejen das Auto bi dem Spritpreis nit fahren.

Un so hot s dann dr Jupp, sinne Kraft es zu lowen

ganz einfach n Stückchen nach hingen geschowen.


Nun geht s bi der Garage, geht's och au derch dn Sinn,

ganz lichte bergab uff dn Kronberchwech hin.

Uff dr anneren Siede, was erwähnt werden muss,

fließt n Bach in dem Graben, s es kinn reißender Fluss,

doch der Graben es dief, un ich nehme jizz an,

was bassiert es, sicher mancher schon denken kann.


Un äh denket ganz richtich, der Jupp is ins Huss,

un sinn Auto es us dr Garage herus,

ganz ganz langsam und ruhig, was hot häh gegrollt,

nach hingen quer ewwer de Stroße gerollt,

Richtung Graben nadürlich, so is es geschehn,

un im richijen Moment blieb es Gott sei Dank stehn,

es is fast nit ze glauben, was alles bassiert,

denn das Auto, das hot sich grad so balanciert

dass alle vier Räder, es war mächtich am Wanken

hon freischwebend do in dn Lüften gehanken.


Angeblich hot häh dann, das ess raffiniert,

in der Situation dann ganz schlau reagiert.

Und häh, der Gedanke war ganz schnell geboren,

de Winterreifen uffs Auto gezohren.


Un nu wird vom Pach was hie vorgetrahren.

Inse Pach es, dass muss ich als erschtes mo sahren

Im Fußball n ganz sachverständiger Mann,

au wenn ich als Speeler mäh nit vorstellen kann.

Theoretisch topfit, das glaubet mäh hier,

un deswejen Fan au von Schalke 04.


Die waren au versjohr alles annere als schlecht.

De Fußballwelt es awwer selten gerecht,

so hon Zufall un Glücke, das sei deutlich gesacht,

de Bayern halt wedder zum Meister gemacht.


Dn Pach hots gewurmet, häh litt ziemliche Qualen,

trotzdem hot häh din Sonndach sin Hochamt gehahlen.

Un do hot en endgültich das Schicksal ereilt.

Denn als Messdiener war an dem Dach ingedeilt

der Marco, vom Päses dohingen der Sohn,

un der es, wie sinn Vadder, däh ahnet das schon

eher Fan von dn Bayern. Un mäh geht derch dn Kopp,

als Päses, do macht häh zwar n ganz prima Job,

nur vom Fußball, ich sahre als ganz kleine Mahnung,

liwwer Matthes, do hoste halt gar kinne Ahnung.


Jedenfalls es dr Marco dann in die Sakristei,

mit dm Meisterschal von dn Bayern dobei.


Un dann es emme do der Gedanke gekommen,

häh dr Stola vom Anziehdisch runnergenommen

un stattdessen, die Größe war ganz ideal

lach dann fer dn Pach do dr Bayernschal.

Nu muss ich erwähnen, un das es kinn Geschwätze,

Sonndach morjens es inse Pach immer in Hetze.

Häh kimmt von Merxhusen , was muss häh sich sputen,

immer ganz knapp fers Hochamt in dn letzten Minuten,

un hot deshalb beim Anziehn, so schnell hot häh gewerket,

den Bayernschal do ewwerhaupt nit bemerket,

ewwers Messgewand hot häh sich ganz unbewecht

als Stola den Bayernschal ewwergelecht.

Ich fürchte, die werrn wedder Meister deswejen,

die hon jizz sozesahren von insen Pach ähren Sejen.


Nu schicket s fer herre, ich loss och in Ruh

un mache fer dissjohr s Sichedippen zu.

Jizz ganz am Enge, so quasi am Rand,

ich ne Kleinichkeit doch noch erwähnenswert fand,

S Sichedippen mach ich, s hot mich fast selber gewunnert,

mit diser Nummer seit nem viertel Jahrhunnert.

Acht Präsidenten, interessant au ze wissen,

hon mäh in der Zitt bi dr Fastnacht verschlissen.

Un in all diesen Johren, das sei dozu gesacht,

do hot es mäh diebische Freude gemacht.

Un so schleich ich mich herre von hieoben dovunne

und verabschiede mich mit nen lauten HAHL DUNNE !