Sichedippen 1988


Hahl dunne,de Narren,s es wedder sowitt.

Se geht wedder los,inse närrische Zitt.

Un wie in all den annenern Jahren

well och s Sichedippen au herre sahren

was alles so im vergangenen Jahr

in insen Numburg lose war.

Doch bevor ich erzähle, was dissjohr so gewesen,

muß ich dm Elferrat de Leviten lesen.

Ich sahr' s glich zu Beginn, de werdet's verstehn,

ich wär herre Obed libber in de Halle gegehn.

Denn drei Johre hon mä, das wisset de alle,

gekämpft un gestritten fer inse Halle.

Ne richije Demo war angeleiert

mit dr Forderung, Fastnacht wird im Borghahn gefeiert.

Mä hon geschimpet un gegaget un dorimme geplärrt,

wie se de Halle versjohr hon fer Fastnacht gesperrt.

Nu is de Halle fertig, un alle kunn sehn

in nurrem Glanz duhd se im Borghahne stehn.

Un ich meine, mä sollte herre Obed hieoben,

die tüchtigen Hallenhandwerker mol loben.

Die hon in den Borghahn mit ganz wenig Geld

n nurres Schmückstücke hingestellt.

Un mehrere Feste, das wisset de alle,

waren vers Johr au wedder in inser Halle.

Nur inse Hansnarren, die hinger me sitzen,

die wollten uff einmol von dr Halle nichts wissen.

Die wollten imme alles in dr Welt

au dissjohr wedder ne Fastnacht im Zelt.

Ich sahre 's dem Elferrat hie ganz offen,

do hobt de ne falsche Entscheidung getroffen.

Bis de nurre Halle an disser Stelle wird stehn,

wunn mä Fastnach noch in dn Borghahn gehn.

Alle Numburjer, die in dn vergangenen Johren

zum Erhalt inser Halle uff de Stroße gezohren,

die denken wie ich herr Obed alle

mit Wehmut im Herzen an inse Halle.

Doch es die Entscheidung fer de Fastnacht im Zelt

nit das einzige was mä dissjohr mißfällt.

Ich well nichts Schlechtes ebber de Bongos erzählen,

die herre Obend fer ins hie speelen.

Die sinn in Numburg und au ebber Land

fer ähre flotte Musike bekannt.

Bi dn Sängern, der Feuerwehr oder annere Zwecke,

hören me gerne disse Jungs us der Waldecker Ecke.

Aber Fastnachts geht 's doch uff gar keine Fälle

ganz ohne ins Numburger Stadtkapelle.

Denn me sängen schon immer in Fastnachtsfall

in Numburg doch es Karneval.

Do wird doch in dem Lied erzählt

de Nummersche Kapelle speelt.

Jetzt heißt es sich druff inzerichten,

n nurres Fastnachtslied ze dichten!

Ohne inse Kapelle, das sahr' ich voraus,

sieht de Fastnacht zukünftig anners aus.

Aber 's Würschtesammeln un s närrische Trieben,

müssen als Traditionen erhahlen blieben.

Sonst werdn mä in den nächsten Johren sehn,

daß uff Fastnacht noch annere Sachen geschehn.

Ich hon mol, und dobi bin ich richtig erschrocken,

wie n Hellsehr n bißchen in de Zukunft gegocken.

Un ds erste, was ich in dr Zukunft sah,

betrifft inse Fastnacht im nächsten Jahr.

Do hon ich gesehen, ich trau' mich kaum es ze sahren,

es kamen Prinz un Prinzessin us Königshagen.

Un disse Entwicklung macht vor Fastnacht nit Halt.

Die erreicht dann au annere Bereiche ganz bald

Un dn nächsten Schritt well ich au noch erzählen,

Frohnleichnam werden de Bongos speelen.

Un de Burgstroße ruff werden mä es dann brengen

statt dm Glaubensvater ds Waldecksche sengen.

Nu hob ich genug geschimpet fer heute,

loßt och nit de Laune verderben de Leute!

Mit dm Elferrat well ich mich wedder vertrahren,

nehmet mä s nit ver Übbel, ich mußte 's mol sahren.

Zu dn Bongos do ruf ich Willkommen, Hahl dunne,

haut rinn in de Tasten in dn nächsten paar Stunnen

Un so gejen Mitternacht wird dann von uns allen

'Mein Waldeck lebe hoch' erschallen.

Och ruf ich ganz laut zu doungen, de Narren,

heut' won me nit schimpen, heut wollen mä lachen.

Un deswejen hon ich jetzt noch eine Bitte,

machet trotz allem wie jedes Johr midde,

singet und schunkelt herre Obed im Zelt,

zur Musik von dn Bongos, die ins sicher gefällt.

Doch fer nächstes Johrwell dissen Rat ich noch geben

Traditionen sin wichtig fer s närrische Leben.

Haltet im Auhre die Bedeutung des Ganzen,

begrabet den Streit imme Geld un Finanzen

an de Kapelle un dn Elferrat dehalb min Appell:

Kommet wedder zusammen, un zwar möglichst schnell!

Un domidde well ich diss Dema belassen

und mich mit n paar anneren Dengen befassen.

Doch au in minnen nächsten Geschichten

well ich och noch n bißchen von Fassnacht berichten.

Un n wichtijes Dema, das es je woll klar,

es dr Rosenmontag vom letzten Jahr.

Was hatten mä in dn letzten Johren

mit dem Wetter schon Glücke, mit dm Wetter schon Sorjen!

Mä hatten schon Sonne, mä hatten schon Rejen,

einmol hon zwei Meter Schnee gelejen!

Aber so n Sauwetter wie im letzten Jahr

in dissem Jahrhunnert wohl einmalig war.

Was hatten sich alle fer Mühe gegeben

fer dn Festzuch als Gipfel im närrischen Leben!

Kostüme gemacht und de Wagen geschmücket,

manchen Geldschein au us dr Kippe gezücket.

Un dann hot dr Petrus am Wettercomputer

uff dn falschen Knopp gedrücket, das Luder!

Eisrejen kam runner uff grausamste Weise,

alles war spiegelglatt, war das eine Schande!

Den Spielmannszügen, das es nit gelohren,

sinn de Instrumente festegefroren.

Bi dn Zuschauern, die an dr Siete gestehn,

hot me Eiszappen an den Nasen gesehn.

Un dm Tennisclub, als Beduinen verkleidet,

wurde dr Festzug au gründlich verleidet.

Die hatten sich n paar echte Kamele besorcht,

us irjend nem Kasseler Zirkus geborcht.

De Kamele, die sonst Sandstürme in dr Sahara kennen,

die mußten hier derch dn Eisrejen rennen.

Un dn Bahnhof runner, do konnte me sehn,

die sinn mehr uff dm Hinnern gerutscht als gegehn.

Wie dr Festzuch vorbi war sinn de Liete derchfroren,

dann in de Numburjer Kneipen gezoren.

In de Burchstubben rinn war das gar nit so leicht:

ich honn die nur uff allen Vieren erreicht.

Aber sei s wie es sei, mä hon ' s ebberstanden.

Domidde sinn mä fast einzig in hessischen Landen.

In anneren Städten wie Volkemissen,

do hatten se lange schon s Handtuch geschmissen.

Mä Numburjer sinn halt was härter im Nehmen,

nit unnerzekriejen, mit so kleinen Problemen.

Un deswejen hon inse Jungen un Ahlen

au dissen Eisrejen usgehahlen.

An disse Fastnacht wärn mä ins noch lange erinnern,

das erzählen mä noch insen Enkelkinnern.

Noch ne kleine Geschichte hon ich parat

von nem nurren Mitglied im Elferrat.

Dr Manfred, au Blumenhamel benannt,

es allen schon lange als Hansnarre bekannt.

Dem es jetzt dr ganz große Offstieg geglücket,

hä es in dn Elferrat ingerücket.

Un deswejen trägt hä jetzt uff sinnen Kopp

ne Narrenkappe, so wie ich au eine hopp.

Nur saß die nit richtig in dr ersten Zitt,

rechts war se zu enge, links war se zu witt.

DochPräsident Wille der hatte n Rat

in dissem Fall fer dn Manfred parat.

Tanz mol mit dr Kappe, du mußt richtig schwitzen,

danach wird die Kappe dann ordentlich sitzen.

Nu hot dr Manfred außer zu Fastnachtszeiten

zum Schwitzen nit veele Gelejenheiten.

So hot hä sich dann bi sinn Hisschen doungen

obends mol uf sin Fahrrad geschwungen

un es mit der Narrenkappe uf dm Haupt

uf sin Fahrrad doungen derch de Gejend geschnaubt.

Hot gekeucht und geradelt so schnell wie 's halt geht

un de Feder hot flatternd im Winde geweht.

Un jetzt is dr Manfred, überzeugt euch sofort,

der mit dr bestsitzenden Kappe am Ort.

Das Hauptereignis in dissem Jahr

doch sicher s historische Hochwasser war.

Inse verschlofenes Städtchen im hessischen Norden

war zum Dema in Rundfunk un Fernsehn geworden.

De Reporter waren außer Rand und Band,

se gaben sich gejenseitig de Klinke in de Hand.

Wer s nit gesehn hot mit eijenen Auren

der kann disse Geschehnisse einfach nit glauben.

De Elbe, inser verschlofene Bach,

zum reißenden Fluß geworden war.

Binnen Minuten, es war nit zu Fassen,

kamen von Ippinghusen de Wassermassen.

Un in dem Wasser, das derch Numburg gekommen,

hon Bänke und Sessel und Betten geschwommen.

Numburg geteilt, hot in dr Zitung gestanden,

der Altstädter dn Weg an de Bahne nit fanden.

Un ebber so zwei bis drei Wassergeschichten,

do well au ds Sichedippen berichten.

Wie dr Georgio sich in Numburg hot ingekauft,

hot hä sin Laden Eisdiele Venezia getauft.

Un dissjohr mußte der arme Kerle erleben,

hä war wie in Venedig nur von Wasser umgeben.

Von dr Sparkasse bis zum evangelischen Pach

Numburg unner Wasser lach.

Das wär was für 'n Funke sinne Reklame geworden,

Venedig in Deutschland, im hessischen Norden!

Un domit das alles zum Bild richtig paßt,

heißt die Ecke verm Ede jetzt Markusplatz.

Dann machen mä noch n gedanklichen Salto,

die Brücke bim Georgio heißt ab herre Rialto.

Zer Stärkung inser nurren Venedig Gefühle

heißt dem Wirthgen sin Kirchtum ab sofort Campanile.

Un für de Personenbeförderung zuständig wäre

Fischers Jupp im nem Schlauchboot als Gondoliere.

Un ne weitere Story us dn Wassermassen

well ich och Revue passieren lassen.

So n Ippinghieser wollte mit sinnen Wahren

derch de Ippinghieser Stroße in de Stadt ninfahren.

Doch zwischen Krebsbach un Elbe, sonst zwei niedliche Bäche

war alles ne riesige Wasserfläche.

Deswejen hot derch de Wassermassen

de Feuerwehr kinnen derchfahren lassen.

Drimme dahd inse Ippinghieserso denken,

hä well sin Wahren an de Siete lenken.

Nu wisset de, wo dn Nopp sinne Hütte steht,

de Böschung jo n Meter tief runner geht.

Nur sah hä das in dissem künstlichen Teich

us sinnem Auto natürlich nit gleich.

Den Rest der Erzählung, den kann ich mä schenken,

dä konnt och dn Fortgang doch sicher schon denken,

wie der Fahrer rechts ranfährt, entschlossen ruck zuck,

do machte es au schon schön langsam gluck gluck

der wußte noch gar nit, wie emme geschah

als sin Auto schon halb unner Wasser war

und dann war 's geschehen, binner zweiter Minuten

war das Auto versoffen, ein Opfer der Fluten.

Bi Giesewetters Karle uff dr anneren Siete

suchten und jährten n Haufen Liete

se suchten de Schwinne us ährem Stalle,

doch eines dahde fehlen, se fanden nit alle.

Un wie se s schon wollten abschrieben lassen,

weil se dachten, s wär weg mit den Wasserwassen,

do hon sä n Quitschen und Grunzen vernommen,

das allerdings leicht schräg von oben gekommen.

Ähr Schwinn hatte sich, das es nit nur gedichtet,

zur Rettung in de Appelbäume geflüchtet.

Und jetzt kimmet als Karnickelfachmann

au dr Olla im Sichedippen mol dran.

Es geschah bi Winters Alwis dodrübben,

wo sonst n paar Dutzend Karnickel rumhübben,

do dahden de Karnickel, nachdem s Wasser gestiegen,

schon scheintot in ähren Ställen liejen.

Un do dr Olla gezeigt was hä kann,

hä es mit allen Raffinessen do dran,

mit Zwerchfellmassage un Elektroschocken,

alle Zuschauer hon ganz begeistert gegocken,

de Gerüchte erzählen, hä hät' bi all sinnen Kniffen

sogar zur künstlichen Beatmung gegriffen

un hä hot schließlich, doruff hätte keiner gewettet,

der Karnickelmeute das Leben gerettet.

So könnte mä herre Obed de Narren,

n obedfüllendes Programm us dem Hochwasser machen.

Doch gitts jo au noch n paar annere Geschichten,

ebber die well ich och au noch berichten.

So well ich zu dissem Jahrhunderterleben

nur noch ne kurze Bemerkung geben.

Denn eins hot me in dissem Dahren gesehn,

de Numburger kunn doch noch zusammenstehn.

Do hon sich in dissen dramatischen Stunden

de Nachbarn zer Hilfe zusammengefunden.

Un ich meine, das muß me bi allen Problemen

au us dr Bütte herab mol erwähnen.

Un nu erzähl ich wedder die Kleinigkeiten,

die ins Narren alljährlich Vergnüjen bereiten.

Es war dissjahr so in dn Sommerszeiten

do hatte Brinsas Monika n Blasenleiden.

Es hot sinnen Mantel ebbergelecht

un hot sich Richtung Dr. Hartmann bewecht.

Der hot's ungersucht von oben bis ungen,

zum Glücke hot hä nichts ernstes gefungen.

Un so kam dann dm Monika in dn Sinn,

s wollte nochmol ins Städtchen ninn.

Es hot sich, nachdem disser Gedanke geboren,

dann zügig un schnell wedder angezoren

un dobi hot es dann n Bock geschossen:

us Versehen dn Hosenknopp uffegelossen.

Dann is es in de Stadt imme inzukaufen,

s dahd do von Laden zu Laden laufen.

Un s hot so engaschiert in den Läden gewerket,

es hot de offene Hose zuerst gar nit bemerket.

So is die Hose, während s derch s Städtchen gekutscht,

unger dm Mantel schön langsam nach nach unnen gerutscht.

Noch ziemlich in Ordnung war's im Laden bi Schmandts,

schon ne Ecke gerutscht war se bi dr Allianz,

Dann es es noch schnell mol bim Bäcker vorbi,

sinne Hose hing schon in dr Gejend vom Knie

un s hot ebberall so mit dn Lieten geplappert,

un nit gemerket, wie unger m Mantel de Hose geschlappert.

Un als letzte Station dann ds Monika

bi Thieden Bruno im Laden war.

Kaum war s in dem Laden dann angekommen,

do hot disse Geschichte s Ende genommen.

Sinne Hose hot dann den restlichen Weg

in einem Zuge zurückgelegt

was bis dohin in Zentimetern nur rutschte,

in einem Zuge nach ungen flutschte

so mußte s Moni dann fer de Nachlässigkeit büßen,

sinne Hose die hing emme dann übber dn Fießen.

Dissen Sommer is, wie in früheren Jahren

inse Jurend Richtung Süden gefahren.

S war'n in Italien zur Sommerszeit,

mit dm Alfons sin Peggy un dm Werner Veith.

Un unner annerem warn disse beiden

au zuständig ds Essen zuzubereiten.

Nu is dr Werner, das es nit zu verhehlen,

au zuständig für das Wohlbefinden der Seelen.

Un so hot hä, wenn hä fertig war mit dm Kochen,

schön artig ne paar fromme Worte gesprochen,

un dann es die vierzig Mann starke Truppe

druffgestürzt uff dn Gulasch mit Suppe.

Eines Dahres, wie se wedder hon Schlange gestehn,

do es dann disse Geschichte geschehn.

Der Werner hot, so well ich mol sahren,

vom Gebet de Kurzfassung vorgetrahren

Lieber Gott, lass Deinen Sejen

übber dissen Teller fegen

dann es hä n Schritt zurückgejampelt,

un hot sich in der Schnur verhampelt,

der Gulaschtopp, so fein gewürzt,

der es unhaltbar umgestürzt,

un so hot, mit des Heilands Segen,

der Gulasch dann im Gras gelejen.

Dann hot die Meute ganz geschicket

de Mahlzeit us dm Gras gepicket.

Danach hatten se, das well ich zum Abschluß erwähnen,

au mol ne Ameise oder n Wurm in dn Zähnen.

Es war dissen Sommer in lauschigen Nacht,

do hot es uff einmol ganz furchtbar gekracht.

Ganz Numburch hot uff dr Stroße gestehn

un hot in Richtung Ententeich gesehn.

Loskants Reinhard hot sin Geburtstag gefeiert

un do hot dr Wiwi angeleiert,

daß zwei Feuerwerkskünstler von Rang und Namen

mit ähren Künsten nach Numburg kamen.

Die schossen am Entendeich ab ähre Denger,

der eine eine kinn Arm, der annere kinn Fenger.

Un von Elben bis Balhorn hon der Liete erschrocken

daheime bi sich uff dn Kalender gegocken

hon de Zitung gelesen un hon ebberlegt,

is dann Sylvester in den Sommer verlegt?

Denn so 'n Feuerwerk, wie dissen Obed gebrannt,

hon se von Elben bis Balhorn bis jetzt nit gekannt,

selbst dr Zissel und Arolsen un ähnliche Scherze,

ist dogejen nit mehr wie ne Wunderkerze.

Nur dn Enten und Schwäne uff insen Deich,

vibrierten de Nerven, die waren kalkbleich.

Die Schwäne doungen, die waren beinahe

dem Herzinfarkt vor Erregung nahe.

Un von dn Nachbarn doungen, do hon ich gehört,

die waren wochenlang noch verhaltensgestört.

Un jetzt sehen die Enten un Schwäne deswejen

dem Geburtstag vom Wiwi mit viel Sorgen entgejen.

Jetzt fällt mä noch ne Geschichte in,

die erzählt von Dux' Arnulf un sinnem Schwinn.

Das Schwinn das war schlachteif un rundrum gesund

und wog sage und schreibe bahle 500 Pfund.

Un so hot der Arnulf nit mehr länger gewachtet

hä hot beschlossen, das Schwinn wird geschlachtet.

Mit Druden Anton hot hä dann usgehandelt,

das Schwinn wird in Schnitzel un Würschte verwandelt.

Un dr Anton dr hot dann Grasmeiers Merten

bestellt als Schwinnetransportexperten

der sollte das Schwinn von Dux Arnulf dohingen

dann zu emme, zum Toni, zum Schlachten bringen.

Un so is dann in dn nächsten Dahren

dr Meier bim Arnulf vorgefahren.

In dr Schwinnekarre, die hä hinger sinn Bulldog dahd hängen,

wollte hä das Schwinnchen zum Toni brengen.

Nu gitts mit fünf Zentnern, das wisset dä alle,

nit mehr veele Schwinne in Numburg im Stalle.

Zwei Zentner sinn Durchschnitt, ab un zu sind 's mol drei

schwerere Sachen sinn nur ganz selten dobei.

So war die Karre, die dr Meier geordert,

mit dem Fünfzentnerschwinn statisch weit überfordert.

Un kaum hatte sich dr Meier uff den Weg gemacht,

es dem Schwinn der Boden unger dn Fießen gekracht.

Doch nu hot dr Meier, das es zu verstehn,

das im Fahren natürlich au nit glich gesehn.

Un so mußte das Schwinn dann mit Grunzen un Schnaufen

innerhalb der Karre hingerm Bulldog herlaufen

uff dem Wege zum Metzger un 5 Zentner schwer

als im Galoppe hinger dem Bulldoge her.

Barfuss zum Schafott is diss arme Schwinn

mit Blosen ungern Fießen ins Schlachthuss rinn.

Do hatte dr Toni uff die Sau schon gewachtet,

er dahd sinn Geschäft, es wurde geschlachtet.

Fünf Zentner Schwinn, veele Fleisch un au Fett,

Schnitzel un Braten und n Haufen Kotlett,

die kriechte dr Arnulf, nachdem 's fertiggemacht,

dann zum Infrieren bis sich in den Keller gebracht.

Un Enge von Lied war, nu höret me zu,

dr Arnulf der kriechte dn Gefrierschrank nit zu.

In dr nächsten Geschichte, die ich nu well erzählen,

do wird de Prinzessin de Hauptrolle speelen.

Ds Marlies kann seit dn Kindheitsdahren,

einfach nit richtig Fahrradfahren.

S fährt Auto und Bulldog un Mähdrescher gar

nur mit nem Fahrrad, do kimmet 's nit klar.

Das es jo au gar nit so einfach de Liete,

s fällt mol nach dr einen, mol nach dr anneren Siete.

Un nu höret, wie ds Schicksal de Ereignisse lenket:

sinne Tochter kriechte disjohr n Fahrrad geschenket.

Eines Dahres war'n ähre Brüde of dm Hofe dooben,

do hon s Fahrrädchen rusgeschoben,

un hon s Marlies beschwatzt, es solls mol probieren,

Sä hielten n s au feste, s dähd gar nichts riskieren.

Nu es ds Marlies nit feige, das es doch bekannt

es nahm also tapfer das Fahrrad zer Hand

dann druff in Sattel, rinn in de Pedalen

un domidde begannen die furchtbaren Qualen.

S hielt Richtung Dörm'sgraben, do gehts mächtig bergab,

das Fahrrädchen kam immer schneller uff Trapp,

es rollte und rollte und Marlies das schrie,

sinn Bruder rief 'Bremsen' und Marlies rief 'Wie'

das Rad rollte weiter, ds Marlies in Panik

n Gefühl wie beim Unnergang der Titanic,

Alle Heiligen des Himmels hot's angefleht,

während 's fahrend immer noch abwärts geht

un dann wars gerettet, de Fahrt war ze Ende

bergab in der Kurve ergab sich de Wende

das Rad ohne Fahrer lag do in dr Ecke

un 's Marlies das lag in dr dornigen Hecke.

Blutig und verletzt aber halt noch am Leben

konnte s Marlies sich dann us dr Hecke erheben

un hot, während's dahd sinnen Schutzengel loben

ds Fahrrad uf dem Rückweg dann libber geschoben.

Was der Merten gesagt hot, das konnt' dä och denken,

das hier wiederzegeben, das well ich mä schenken.

Un jetzt erzähl' ich noch n kleinen Jux

der handelt dooben vom Jochen Dux.

Den kennet de alle, un ich muß noch erwähnen,

die Story geht von sinn dritten Zähnen.

Dr Jochen duhd nach den Motto handeln,

mä muß sinne Zähne immer schonend behandeln.

Un sitzt hä nu daheime im Kreis sinner Sippe,

Zähne rus us dm Mulle und rinn in de Kippe.

Denn dr Jochen der meint, hot hä nicht ze beißen,

dann muß hä au nit sinne Zähne verschleißen.

Nu wußte hä disjohr einmol nit ze sahren,

wo grade mol sinne Beißerchen waren.

Hä hot Jacke un Hose un Kippe und Hemmet

nach sinnen Kauwerkzeug derchgekämmet,

nur leider erfolglos,se waren verschwunden

un hä hot se vorerst nit weddergefunden.

Jetzt mach' ichs mol spannend, ich wollte och frahren:

hobt dä ne Idee, wo die Beißerchen lahren?

Sinne Frau hatte Wäsche, ds Bunte und Griene

war grade noch in dr Wäschmaschine.

Un in dn Jochen sin Hosentaschen

do wurden de Zähne glich middegewaschen.

Die Zähne hon sich , wie s im Leben so geht

bi 60 Grad als im Kreise gedreht

phosphatfrei gebadet im neuen Persil

ein Spritzer genügt, nehmt nur nit zuviel

geschleuert un dann mit Lenor noch gespült,

wie hon die sich im Mulle so sanft angefühlt!

Am nächsten Tag saß dann dr Jochen am Tisch

mit Zähnen persilweiß un frühlingsfrisch.

Nu schicket's fer herre, ich loss och in Ruh

un mache fer dissjohr s Sichedippen zu.

Ich wünsche ins noch n paar fröhliche Stunne

un verabschiede mich mit em lauten HAHL DUNNE!