Sichedippen 1992


Hahl dunne ,de Narren, .... - das hobt de gedacht

dissjohr hon ichs mol n klein bißchen anners gemacht.

Dissjohr well ich och erst us dr Bütte begrüßen,

un jetzt wie gewohnt de erschte Strophe beschließen.

Es is nit zu bezweifeln, s es wedder sowitt.

Se geht wedder los,inse närrische Zitt.

Un wie in all den annenern Jahren

well och s Sichedippen au herre sahren

was alles so im vergangenen Jahr

in insen Numburg lose war.

Gott sei Dank, so fange ich dissjohr mol an,

daß dr Karneval dissjohr wedder stattfengen kann.

Daß es dissjohr, so wun mäh s erleben,

wedder n richtigen Rosenmontach wird geben

un dr Rödenfranz kann mit sin Rapsölwahren

in nem richtijen Festuch middefahren

daß de Burendemo vom letzten Jahr

fer de nächsten Jahrzehnte de Ussnahme war.

Un weil de Fastnacht verjes Johr us es geblieben,

muß Prinz Mattes sin Dienst n Johr länger schieben.

Der bliebet im Amt un mäh sollten deswejen,

emme au ne nurre Bezeichnung geben.

Die wär, wenn ichs zu bestimmen hätte

Prinz Mattes von Numburg, der erste und zwette.

Würden mä allerdings, auch das well ich sahren ,

nach den vorjährjen Maßstäben au in Zukunft verfahren,

mäh würden au dissjohr de Fastnacht beschließen,

wejen Jugoslawien, Nordirland und anneren Krisen.

Un ich fürchte, nächstes Johr un druff das Johr auch,

wärs nichts mehr mit insen närrischen Brauch.

Denn Not un Elend, so es leider das Leben

hots schon immer uff inser Ähre gegeben.

Im Jahr zweitausendzwanzig wär' vielleicht zu erleben,

das es wedder mol richtije Fastnacht dähd geben,

Un uff Prinzenwahn Rosenmontag wäre 'n Lehnstuhl montiert,

in dem Prinz Mattes der dreißigste residiert.

Drum well ich jetzt sahren, klipp und klar,

mäh feiern wedder disses Jahr!

Un hon, das solln se alle ruhich wissen,

dobi au gar kinn schlechtes Gewissen.

Alle wunn mäh versuchen, bi n Ahlen und Kindern

ds Elend dr Welt n bißchen zu lindern.

Nur mit Trübsahl blosen un Trauer trahren

es keinem geholfen, das muß me mol sahren!

Wenn mäh Karnval feiern, ich sachs nochmol nun,

hots mit Golf und Jugoslawien ebberhaupt nicht ze tun.

Un nu Schluß mit dem Dema, in den nächsten paar Stunne

heißt inse Motto: Machet midde, hahl dunne.

Un nu ich fange an, wie all den Jahren,

de Ereignisse us dm Städtchen och vorzutrahren.

Als erschtes well kinne Zitt ich verlieren,

insen Präsidenten ze gratelieren.

Der hot dissjohr, dä hobts sicher vernommen,

dn heilijen Stand der Ehe erklommen.

Mit sin Carolin, die wie ihr au alle wißt,

seit Johren von den Garden de Chefin ist.

Bi ährem Eintritt ins Eheleben

hot s dann disse Geschichte gegeben.

Dr Peter, dr Trucker, hatte davor in den Dahren

n schnewissen Truck uf dn Winngachten gefahren.

Un unger dr Kirche hon sinne Truckkameraden

n schickes Sofa hingen druff geladen.

Uff disses Sofa hon se nach dr Kirje dann jetzt

dn Peter un 's Carolin druffgesetzt.

Dann hatten se au n Fahrer noch angeheuert,

der hot den Truck dann derch Numburch gesteuert

Der Schleier dr Braut hot, der Truck hot geknattert

uf dem schneewissen Wahren im Winde geflattert

un 's junge Glück hot , wo wer am Straßenrand war,

gewunken wie uff Fastnacht das Prinzenpaar.

Zwei Hansnarren wie och, den' wirds au gelingen

dunnehahlen un närrischen Nachwuchs ze bringen!

In dr nächsten Abteilung wird uffgeführt,

was im öffentlichen Leben so alles passiert.

Denn dissjohr hot s im städtischen Leben

ne ganze Menge Nurres gegeben.

Well einer ds Market un de Kirje immerunden,

kann häh schon ne Menge Nurres erkunden.

Ver ne halbe Million, so hob ich vernommen,

soll inse Market n nurres Outfit bekommen.

Inse Bürjermeister, sin das nit Sachen,

wollte s Market sogar waagerecht machen.

Daß de Bierchen, so dahd es de Zietung uffschnappen,

uf dm Stadtfest nit mehr us dn Gläsern schwappen.

Nur wär s Market, das hatte häh glatt äwersehn,

dann bim Ratskeller in s erschte Stockwerk gegehn

un dr Raimund müßte, doch au das könnte klappen,

de Bierchen bi sich in dr Schloofstobbe zappen.

Doch weils ne Schnapsidee war, un sich alle nur wunderten

bliebet s Market so scheib wie seit veelen Jahrhunderten.

Au de Villa von Erich wird runderneuert,

so wie s es solls nit blieben, hot jetzt einer beteuert.

Weil s im jetztigen Zustand, sie jeder leicht sieht,

in dem Huss ganz schön stark derch de Ritzen zieht.

Dann wird als nächstes, es sei glich gesacht,

inse Market au wochendachs blechfrei gemacht.

Denn dann soll dooben - die Idee, die wird zünden

wedder Marktdach mit frischen Gemiese stattfinden.

Lehmanns Kurt und Zobels Emma solls dann wedder gelingen

Salate und Quetschen unger de Liete ze bringen.

Mit Vorpahls Kartuffeln und dn Hühnerfarm-Eiern,

wunn se den städtischen Wochenmarkt wedder anleiern.

Un am Rande vom Market, dä hobts schon gesehn,

hon se jetzt so steinerne Poller do stehn.

Die hon grade de richije Höhe daß man

se aus dm Auto hingen russ nit mehr sehen kann.

Un ich hon gehört, daß in dn Fachleutekreisen

die Denger Kotflüjelknetscher heißen.

Die hon angeblich, daß ähr Laden floriert,

dr Volmar, dr Lenz un dr Hofmann spendiert.

Doch hon die Poller, un das es nit nur so n Geck,

au noch noch n richtjen vernünftijen Zweck.

Do sinn demnächst jeden Morjen ab viertel nach 10

de städtischen Bediensteten bim Frühsport ze sehn.

Dr Matzath vorweg werdn von jedem do acht

Bocksprünge über die Poller gemacht.

Un fers blechfreie Market, alle hons schon gesehn,

es gejenebber n Burchstobben n Großparkplatz entstehn.

In dn Berch rinngebaggert mit technischen Tricks

mit Sandsteinen ummauert, Parkplatz de Luxe!

Doch de Burchstobbenkundschaft brucht die Plätze nit mehr,

disse Kneipe steht leider schon wochenlang leer.

Also blieben de Parkplätze, teuer un schön,

fer de Anliejer do oben alleine bestehn.

Kramers Alfons und dr Theo die kunn ähre Wahren

jetzt uff die sandsteinummauerten Parkplätze fahren.

Nur werdn, bis dm Theo sinne Autos do stehn

vermutlich nochmol fuffzehn Johre vergehn.

Un au in insen kirchlichen Leben

hots dooben dissjohr einijes Nurres gegegeben.

De Borleibe dahds, es das nit zum Krischen,

wie s de Pach gewollt hot endgültich erwischen.

Mit Äxten und Säjen hon se Hand an gelecht

und se in handliche Klippern ofenfertig zersächt.

Dann wurde in de Kirche, mancher hot s schon beduret,

Richtung Market n nurres Fenster gemuret.

Do kann dr Pach jetzt während de Kirje schon sehn,

wer duhd statt in de Kirje in dn Ratskeller gehn.

Nu well ich die Gejend imme s Market verlassen

und mich mit ner anneren Ecke befassen.

Wer derch de Staad geht, der hot doch sicher gesehn,

au imme dm Mala sinne Bude es einijes geschehn.

Wo ganz früher Hetzlers Emil sin Burenhof stand,

dann dr Robert fer sin Brotschop n Standort fand,

do entsteht - glaubet mähs daß ich jetzt nit prahle,

de nurre nordhessische Raiffeisenzentrale.

De Gejend verm Dor wird im Numburjer Land

jetzt nur noch das Bankenviertel genannt.

Vis a vis gejenebber rahren do ver dem Dor

von dr Sparkasse und Riffiesen de Zentralen empor.

Und der Kurt Lörke und Theis' Eberhard die kriejn ver viel Geld

demnächst au n Fernglas uff dn Schreibtisch gestellt.

Us den Luken uf dem Dache kunn die beiden dann sehn

wer bie der Konkerrenz duhd de Treppe ruff gehn.

Vor dissen Bauten zu insen Entzücken

Büsche un Blumen s Stroßenbild schmücken.

Do sin, wo de Numburjer Bänker jetzt trohnen

seit nurresten verkehrberuhichte Zonen.

Un de Postbusse un de Langholzwahren

üben regelmäßig do s Rückwärtsfahren.

Au am Hattenhieser Wech, do dahd es gelingen,

de Stroße in eleganten Bohren zu schwingen.

Wenn do us dem HdG herre Nacht

sich einer mit Promillen uff dn Heimwech macht,

un Schlangenlinie fährt im totalen Suff -

bi der Wejeführung fällt das gar keinem uff.

Als nächstes kimmet de Sache drahn

hinger dr Eisdiele doungen im Hahn.

Uff Grenzebachs Wisse, dä hobt s alle gesehn,

es n geheimnissvolles Machwerk enstehn.

Präzise vermessen, so konnte me meinen,

un genau in dr Mitte ne Spirale us Steinen.

Erst hon ich gedacht, es wär in dn Numburjer Landen

n Landplatz fer Ufos entstanden.

In der HNA stand vom Fidibus drin,

s könnte n vorsteinzeitlicher Sandkasten sinn.

Doch dann war im Wochenblättchen zu lesen,

de Erklärung es innerweltlich gewesen.

In den seltsamen Feldern do ungen im Hahn

zieht dr Matzath Petersilie und Baldrian .

Weil dr Baldriantee sinne Nerven kuriert,

wenn häh der Finanzen dr Stadt kontrolliert.

Eine Bemerkung so hingerdrinn,

geht mäh dozu jetzt noch derch dn Sinn.

N Haufen Menschen hon sich wochenlang kräftig

in dissen Kräutergärtchen beschäftigt.

Duxes Ruthchen, macht das das, dä wisst wen ich meine,

am Hattenhieser Weg seit Jahrzehnten alleine.

Wo mäh nu dohingen in dr Gejend sinn,

fällt mäh ne annere Geschichte in.

Die es bi Schrammen Jupp dissen Sommer geschehn ,

do hot in sinn Gachden n Wildschwinn gestehn.

Un sofort hot dn Jupp , der grad n Gachden gehacket,

s Jachdfieber ganz empfindlich gepacket.

Dr Jupp, dr Markus und alle die do waren,

dadhen s Schwinn mit Hacken und Mistgabeln jahren.

Dr Jupp rief zum Markus, 'Mach de Stalldähre uff',

das Wildschwinn kimmet ins uff dn Speiseplan druff.

Die hon sich schon mächtich, so sahr ich s och heut,

uff n saftigen Wildschwinnbraten gefreut.

Doch das Wildschwinn es ab, derchs Feld kreuz un quer,

dr Jupp un dr Markus als hingerher.

Bi Hast Karle es dm Schwinn dann de Luft weggebieben,

se hons bim Karle uff dm Hof in de Garage getrieben.

S Schwinn in de Garage, Garagendor zu.

De Jagd war ze Ende, jetzt war erschtmol Ruh.

Do sprach dr Karle zum Jupp "Bis jitzt war es dinns.

Doch in minner Garage - do is es minns."

Dann hon se Hofmanns Herbert, der de Jagd kontrolliert

ebber s Wildschwinn in dr Garage pflichtbewußt informiert.

Un kurze Zitt druff war dr Herbert schon da,

immegeben von dr Numburger Jagduffsichtschar.

Weils zum Deil schon seit Johren zurücke liecht,

daß die n lebendes Wildschwinn ver dr Flinte gekriegt.

Un wie gings dann wieder? Dreimol dürfet däh raten,

Dr Herbert hot sin Bärentöter geladen,

s Garagendor ganz leise uffgemacht,

der Herbert legt an, es hot furchtbar gekracht.

Un dann war s passiert - die Geschichte war geil,

Blattschuß in dr Garage, Weidmannsheil!

Ne kurze Geschichte von nem anneren Schwinn

fällt mäh bi disser Gelejenheit in.

Dr Gottlieb dahd bi Hamels Karle dohingen

n Schwinn vom Leben zum Dode bringen.

Häh hot hauptsächlich ahle Würschte gemacht

un zum Räuchern zu sich in de Staadt middegebracht.

Wie dr Karle dann so nach einigen Wochen

dn Gottlieb uff de Würschte hot angesprochen,

do wurde de Karle aschfahl ver Schreck,

säh hon ebberall gesucht, de Würschte warn weg.

Die hatte s Martina, so spählt das Leben

im Laden in dn Verkauf gegeben.

Un de Liete hon sich gefreut un gesacht,

so ne Wurscht hot dr Gottlieb schon lang' nicht gemacht.

Zum Dema Essen erzähl ich och jetzt ganz

schnell ne Geschichte von Schorbachs Franz.

De päcket, was bim Essen so übberich es,

Kartuffelschalen un so ähnlichen Schäss,

in nen Futteremmer und häh bringet das Zeich,

doruff Richtung Hasenacker wo gleich

links am Wege, wo s Gelände leicht fällt,

dr Creszens sinne irischen Urviecher hält.

Die kriejen vom Franz dann de Reste gebracht

und werden domidde schlachtreif un fett gemacht.

Doch Weihnachten es dann, dä werdets glich sehn,

die Sache n klein bißchen annders gegehn.

S Karin hatte fers Weihnachtsfeste,

bim Schmandts ingekauft, nur s Allerbeste,

Salate, Gemüse und herrliche Sachen,

die wollte es Weihnachten fer de Sippe so machen.

Se hot Gemüse un n Salat, so was gitts uff dr Welt,

glich neben de Kartuffelschalen gestellt.

Un mehr denke ich, muß ich gar nit erzählen.

Dr Franz, soveele well ich noch erwähnen,

hot sich gewunnert, daß es ver dn Weihnachtsdahren

es mehr Reste als sonst gewöhnlich waren.

Doch häh hot dann, den langmähnigen Viechern zur Freud,

s Weihnachtsgemüse fer de Fiese gestreut.

Un s Christachsessen bi Schorbachs war

wie in jedem Johr ganz wunderbar,

schmackhaft gewürzt, kalorienreich und wie,

nur Vitamine war kinne dobi.

Loskants Wiwi hatte uff Johanni do oben

im Borkhahn manchen Schoppen gehoben.

Zu später Stunde, häh hot ganz schön gewanket,

es häh dann Richtung Heimat geschwanket.

Doch daheime ver dr Husdähre hot häh ganz schön geflucht,

in allen Kippen gründlich nach m Schlüssel gesucht,

vergeblich, sin Schlüssel der war nit zu finden,

un wo häh nu war, das war nit zu ergründen.

Dann fiel em in, während häh Blut un Wasser geschwitzt,

daß Bellers Rosi n zwetten Schlüssel besitzt.

Weil s Rosi, wenn häh uswärts sinne Geschäfte bestellt,

emme sin Hisschen in Ordnung hält.

Gedacht getan, nit lange gefackelt

is häh doruss an de Bahne gewackelt.

Hot dann dohingen, im Schlaf lach de Welt,

Bellers entschlossen us dn Betten geschellt.

Un hot sich, häh hot wohl de Schritte gezählt,

wedder doruff uff dn Kuhberch gequält.

Doch s Elend ging wieder, do paßte doch

der Sauschlüssel nit in das Schlüsselloch.

Häh hot im Dunkeln gefummelt und alles probiert,

dann hot häh mol s Schlüsselloch näher studiert

und dann hot häh gesehn, warimme dr Schlüssel nit paßt.

Hä hatte, daruff war hä weiß Gott nit gefaßt,

sin eijenen Schlüssel, sin das nit Possen,

bim Weggehn in dr Dähre stecken gelossen.

In minner nächsten kurzen Geschichte

well ich was vom Juppi un nem Petra berichten.

Die dahden dissjohr in dn Sommerferien

dn Ärmelkanal Richtung England derchqueren.

Un hon do drübben feriengelaunt

de Sehenswürdigkeiten Londons bestaunt.

Was ich do jetzt zu berichten hätt',

speelt im Wachsfigurenkabinett.

Die Sache es weiß Gott nit schlecht

zwar stockestiff, do täuschend echt

sind do die großen inser Welt

als Wachsfiguren ussgestellt.

Wie die zwei so derch die Ausstellung gehn

hon se au insen Papst Paule gesehn.

Un bim Paul dem Juppi als frommen Christ

ne spontane Idee gekommen ist.

Häh hot sich dem Paul, im Herzen bewecht,

do kurzentschlossen ver de Fieße gelecht

mit frommen Blick ganz schnell gehandelt,

sich in ne Wachsfigur verwandelt.

Un de Liete, die do vorbi sin gegehn

blieben entgeistert und frahrend stehn:

den Paul als Papst ganz fromm zu grüßen,

doch wer war dr Kleine vor sinnen Füßen?

Doch alle Besucher hon ganz gerührt

dn Paul mit dm Kleinen auch fotografiert,

bis dr Kleine uff einmal rief: 'Bitte sehr,

Petra, geb mäh mol de Jacke her.'

Das gabe n Uffschrei,Mann o Mann,

ne Wachsfigur, die sprechen kann,

un so es dann do vor den Zuschauerhorden

us dr Wachsfigur wedder dr Juppi geworden.

Dr Gottfried Nitsch, der Musikermann,

kimmet jetzt im Sichedippen mol dran.

Der es dissjohr in den herbstlichen Dahren

mit ner Truppe von Freunden mol Wandern gefahren.

Obeds hon se , nachdem se de Gipfel erklommen,

n paar Gläser Bierchen zu sich genommen.

Un in dr Nacht do is diss dann geschehn:

Der wollte Gottfried wollt' zur Toilette gehn

un schlich leise im Dunkeln do imme de Ecken,

häh wollte jo schließlich s Isolde nit wecken.

Do plötzlich- vielleicht war's ne Folge vom Saufen-

rief der Gottlieb 'Isolde, ich hab mich verlaufen,

machs Licht an, ich finde dn Wech nit zurücke.'

Isolde das wurde au wach schnell zum Glücke,

und machte das Licht an un do hots gesehn,

der Gottfried der dahd do in dm Kleiderschrank stehn.

Dissjohr wars in den Sommersdahren,

do sinn de städtischen Bediensteten ins Blaue gefahren.

An nem Angeldeich in Geismar doungen

hon säh n gemütliches Plätzchen gefungen.

Säh hon gut gegessen, das Gegrillte verzehrt

un au manches Fläschelchen Bier geleert.

Un Fischers Jupp, alle kennen en hie,

war natürlich au midde dobi.

Der war an dem Dahre schon n bißchen versacket,

do hot n der Übbermut gepacket.

Von den städtischen Mäjen, die do mittegekommen,

hot häh eines uff sinne Arme genommen

und mit Lachen un Scherzen au au n bißchen Prahlen

mit usgestrecketen Armen ebbers Wasser gehahlen.

Dem Mäjen is, wie sichs feste dahd krallen,

de Armbanduhre ins Wasser gefallen.

Was machen mäh nu, hot dr Josef gesacht,

au ner annerer hot sich die Gedanken gemacht,

Nasemanns Reinhold, n Mann der Tat,

hatte ne einfache Lösung parat.

Du best Bademeister, so sprach häh unverhohlen,

du kannst au ne Uhr us dm Wasser hohlen.

Un dann hot häh den Jupp mit Jacke und Hosen

kurzentschlossen ins Wasser gestoßen.

Un dr Fischer Jupp der hot völlig erschrocken

-nur dr Kopp war ze sehn- us dm Wasser gegocken

denn in sinnen Klamotten, das war n Schrecken

kam häh sich vor wie in nassen Säcken,

das Wasser es ebber en weggeschwappet

häh hot wie n Karpfen nach Luft geschnappet.

Verzweifelt hot häh gejen de Wellen geschwommen

zentimeterwiese nur vorwärts gekommen,

dann ganz knapp nur gerettet, de Knie noch ganz weich

Bademeister in Seenot - im Angelteich.

Us inser Schule am Kuhberch dohingen

well ich och jetzt ne Geschichte bringen.

Von den Schulmeistern hattes wer angeleiert,

die hon im Lehrerzimmer n Geburtsdach gefeiert.

Belechte Brötchen, Gehacktes un Bier

ab viertel nach eins bis um 20 nach vier.

Am nächsten Morjen, so wurd' mir s gesacht,

hot das halbe Kollegium krankgemacht.

Alle die do was von dem Gehackten gegessen,

hon nachts stunnenlang uff dm Lokus gesessen.

Un bi anneren, den' Gehackete nit so bekommen

hot s au dn oberen Usgang genommen.

Denn son Schulmeister hot, loßt och das von mäh sahren,

von dem veelen Streß n empfindlichen Mahren!

N paar unentwegte, uff die kann me zählen,

dahden sich trotzdem zur Schule quälen.

Dr Hansen und dr Küllmer, ich sahre s ganz offen,

hon sich stündlich dreimol uf dm Schulklo getroffen.

Un dann fiel denen uff, an dem Morjen do war

au dr Oberschulmeister Karlheinz nit da.

Klassenfahrt Richtung Frankfurt, alle Teilnehmer waren

morjens früh mit dm Karlheinz Bock losgefahren.

Un sinne Kollejen hon doran gedacht,

was der arme Kerle so middemacht.

Die hon sich im Geiste so vergestellt

wie der Bus an jeder Laterne hält

und dr Karlhein rennt, um immer mit weichen

Knien das nächste Klo zu erreichen.

Am nächsten Morjen dann imme halb acht

hot häh sich dann in de Schule gemacht

un hot do erst erfahren daß sinne Kollegen

tachs zuvor größtenteils im Bette gelejen.

Dr war kerngesund un es wunderschön

mit sinner Klasse derch Frankfurt gegehn.

Sinne Kollejen hörte me heimlich noch sahren,

entweder kinn Streß odern n Kälbermahren.

Nu schicket s fer herre,ich loss och in Ruh

un mache fer dissjohr s Sichedippen zu.

Ich wünsche ins noch n paar fröhliche Stunne

und verabschiede mich mit nen lauten HAHL DUNNE !