Sichedippen 1993
Hahl dunne, de Narren, s es wedder sowitt.
Se geht wedder los, inse närrische Zitt.
Un wie in all den anneren Jahren
well och s Sichedippen au herre sahren
was alles so im vergangenen Jahr
in insen Numburg lose war.
Un als allererstes wird dissjohr genannt,
daß das Johr ganz im Zeichen dr Partnerschaft stand.
Denn seit dissem Johr duhn mä offiziell pflegen
ne Partnerschaft mit Komarom, an dr Donau gelejen.
Schon seit einijer Zitt reisen frisch un munter
de Ungarn zu ins un mä fahrn dorunter
un erleben doungen , fahret alle mol hin,
ne Gastfreundschaft, herzlicher kann das nit sin.
Komarom es inzwischen ganz leicht zu erkennen,
das Erkennunsgzeichen es ganz schnell zu nennen,
weil do, wenn mä so derch de Stroßen geht,
an jeder Hussecke n Numburjer Fahrrad steht!
Un angeblich macht, das Geschäft geht steil ruff,
au dr Tritschi ne Filiale in Komarom uff.
Au dr Grundstücksmarkt hot Gestalt angenommen,
s erste Huss es in Numburjer Hände gekommen.
Seitdem singt dr Andreas samt Kinnern un Frau
in Badewanne nur noch "Oh Donau so blau!"
Un Montachs Obed ab etwa halb acht,
wird im Rathuss n Ungarisch-Sprachkurs gemacht.
Doch fast jeder im Saal hier kann ungarisch reden
wenn die Ungarn bi ins sinn, dann hört me doch jeden
bi jedem Glas Bier un bin jedem Glas Wein
immer Ägesche gedere schrein.
Un jetzt well ich s dissjohr erstmols wahren
och glich schon zu Beginn zu sahren
wielange ich hieoben stehe
und wann ich us dr Bütte gehe.
Denn ganz genau, dä werds ergründen,
werd ich um 10 nach vier verschwinden.
Um zehn nach vier heißts von dem schönen
Prinz Mattes dann au Abschied nehmen.
Um zehn nach vier nimmt obendrauf
dr nurre Prinz hie sinnen Lauf.
Um zehn nach vier geht ganz behende
de erschte Sitzung dann zu Ende.
Wenn ihr jetzt meint, der Jo hier oben,
der es im Koppe leicht verschoben,
is heut zu früh am Bier gewesen,
der kann de Uhr schon nit mehr lesen,
dann sahre ich och das eine nur,
guckt selber mol zur Kirchturmuhr,
Dann seht auch seit zwei Jahren ihr
die Uhr, die steht uff zehn nach vier.
Warum, frocht mancher jetzt berührt,
wird denn die Uhr nit rapariert?
Die Antwort sahr ich unverdrossen:
wer soll die renovieren lossen?
Der Pach hot, wißt ihr sicherlich,
nur zwei Termine wöchentlich.
Die Beichte samstag nummittachs
und Sonntachs Hochamt und das wars.
Der richtetet sich mit sinnen Zieten
dann einfach nach dem Glockenlieten.
Un außerdem, ich sahre s hie,
pünktlich war dr Pach noch nie.
Der es sogar zur Osternacht
zu späte us dm Schlof erwacht
sodaß der Herr, verzeih's do oben,
de Auferstehung hot verschoben.
Kurzum, dem Pach liecht, wie ihr seht,
nichts dran, daß die Uhr richtig geht.
Un au im Rathuss nebenan
do liecht den Lieten do nichts dran.
Do wird des morjens um halb acht
de Rathussdähre uffgemacht.
Dann wird, ohn' daß do einer hetzt,
das Kaffeewasser uffgesetzt,
dann, wenn schon wer am Schreibtisch sitzt,
der Bleistift richtich angespitzt
und wenn einer dann ganz nach Gefühl
acht Stunnen schwer geschafft habn will,
dann muß hä nur derchs Fenster schielen,
kann sich dann ganz erleichert fühlen,
macht's gutt de Liete, ich kann gehn,
de Kirchturmuhr zeicht vier Uhr zehn.
Wie mäh nu bi insen Pach grade sin,
kimmet mä noch was in dn Sinn.
Der Pach es dissjohr, dä hobts sicher gelesen,
25 Johre im Dienst gewesen.
Das hot hä natürlich au gründlich gefeiert
un manche Fete so angeleiert.
Den genauen Termin sahre ich nochmol hie,
Anfang März, Aschermittwoch war grade vorbi.
Eines Nummittachs dahd dann disse Geschichte passieren:
de Kommunionkenner wollten dm Pach gratulieren
un ein Junge dahd sinnen Zerrwanst mitbrengen,
hä wollte dem Pach zum Jubiläum was sengen.
Hä hot gespeelt und gesungen zur Freude von allen,
auch insen Pach dem hots prima gefallen.
Nur war s Repertoire, der Junge finget erst an,
doch ziemlich bahle zuende dann.
Doch dr hot Pach gesacht, Junge speel ins noch was,
wenn son Kind ins Musik macht, was hon mä fern Spaß.
Wenn s dr Pach halt so well, hot dr Junge gedacht
un sich wedder an sinne Tasten gemacht.
Fastenzitt hin un her, lauthals hon se gesungen,
es do s Numburjer Karnevalslied erklungen.
D Pach sinne Auren, die hon richtich gefunkelt,
hä do zu den Klängen au kräftich geschunkelt.
s gab au Kaffee un Kuchen un bi so guttem Essen
warn Aschermittwoch un Fastzitt völlich vergessen.
Me sitt, ise Pach es im hessischen Norden
zu nem richtijen Karnevalisten geworden.
Als nächstes bericht' ich wie jedes Jahr
was dissjohr uff dem Rathuss so lose war,
Un eine Sache , so war es zu lesen,
es dissjohr strengstens geheim gewesen.
Fer de Numburjer Sportler, so war es beschlossen,
waren goldne und Silberpokale gegossen.
Ne Sportlerehrung fers Laufen und Sprengen
sollte hie im Huss des Gastes stattfengen.
Die Veranstaltung hot, woran immer das liecht,
dann im Rathuss dn Stempel 'Top Secret' gekricht.
Die war so geheim, das sinn nit nur Geschichten,
daß de Sportler selbst kinne Inladung kriechten.
Un so hot de Sportlerehrung do ungen
unner Ausschluß der Sportler stattgefungen.
Se hatten wirklich an fast alles gedacht:
der Saal war vornehm zurechte gemacht,
un natürlich dahden Zammert un Mazath die beiden
au ähre Reden gutt vorbereiten,
es gab was zu trinken un es gab was zu essen,
nur de Sportler inladen, das hon se vergessen.
So es die Feier, so hon ichs in dr Zietung gelesen,
dann halt n paar Nummern kleiner gewesen.
Un Zammert un Mazath, so hon ichs gehört,
die hon sich dann gejenseitig geehrt.
Ne annere Sache in dissem Huss
die löste dann etwas mehr Wirbel us.
Von Marburch bis nach Hannoversch Münden
konnte me Autonummern hier finden.
Denn im Haus des Gastes disses Jahr
n Star der ersten Sorte war.
Wen mein ich wohl, well ich och frahren
un selber kinne Antwort sahren,
denn eines, das es ganz gewiß:
Das ganze Leben is ein Quiz.
Un alle hatten, ob alt oder jung,
an dissem Obed mächtigen Schwung!
Ob junges Mäjen, ob alter Knabe:
die Halle tobte Hape, Hape!
Doch zur Hauptattraktion an dem Abend kamen
dann uff de Bühne zwei junge Damen.
Ds Carolin, der ich, ohne n Faden verlieren
zwischenderch zum Heinrich well gratulieren,
un die annere Numburjerin kennet de au,
als treue Närrin, Gestrichs Heinz sinne Frau.
Die zwei Mäjen hon uff den Brettern der Welt
sich den Hape tapfer zur Siete gestellt
und hon middegamcht, daß de Halle getobet,
dofer werdn se au jetz us dr Bütte gelobet!
Im Hahne es, de hobts schon gesehn,
verjes Johr n 'blauer Garchten' entstehn.
Ebber de Vorarbeiten, wie hä ingerichtet
hot s Sichedippen schon im Vorjohr berichtet.
Dissjohr ess die Sache dann wiedergelaufen,
es ging drimme, Planzen un Samen ze kaufen.
Ökologisch unbedenklich, das sahre ich nur,
schließlich sin mäh Bundeshauptstadt fer dn Schutz dr Natur.
Nur am Rande erwähne ich grade deswejen
wächst bi ins jetzt meterhoch s Gras uff dn Wejen.
Un weil Gras fern Naturschutz noch s Beste nit ist,
hot de Stadt, ich erzähle och jetzt kinnen Mist
dissjohr en gros fern Haufen Geld
gut keimenden Brennesselsamen bestellt.
Wer derch Numburch geht, kann ebberall sehn,
der Samen ist ganz prachtvoll uffgegehn.
Us disser Sache, das sach ich nebenher,
ergibt sich in den nächsten Johren noch mehr.
Denn Grenzebachs Jule, als Landwirt uff Draht,
hot glich n Plan fer de Zukunft parat.
Hä hot im Stadtparlament de Fraje gestellt,
wie s bi Brennesseln sich mit dn Preisen verhält
un was me, baut me se großflächig an,
so am Doppelzentner verdienen kann.
Mit dem Brennesselsamen, das es je wohl klar,
dr Naturschutz bi ins nit am Ende war.
Au dissjohr sinn dofer, de weret es sehn,
Mittel im Haushaltsplan vergesehn.
Un dofer kaufen me dissjohr, höret mich ahn,
fünf Zentner Samen fer Löwenzahn.
Un neben Naturschutz, viellichte noch mehr,
steht inse Stadt uff dm Fremdenverkehr.
Un deswejen sollte, de wisset das schon
uff s Market ne weitere Attraktion.
Un dn Stadtvätern kam es so in dn Sinn,
uffs Market muß wedder n Brunnen hin.
Diss Frühjohr hon se dann uff dem Market dooben
fer dn Brunnen Inweihungsfeier geschoben.
Doch de Fertichstellung war noch gar nit geschafft:
Statt Wasser floß ausschließlich Gerstensaft
un de Gäste hon dumm us dr Wäsche gegocken,
der Inweihungsbrunnen, der war noch forztrocken.
Der hatte, so lange hä am Market gestehn,
noch niemals n Tröppchen Wasser gesehn.
Statt ner Inweihungsfeier, das sahr ich am Rand,
hättens die Fete besser Richtfest genannt.
Warum hon se das Fest dann so früh schon gemacht?
Die ehrliche Antwort es ganz schnell gesacht:
es ging imme n Wettlauf, und dr Matzath der wollte,
das s Market fer dr Kirje fertich sinn sollte.
De Renovierung dr Kirje, de hobts sicher gelesen,
es ne Woche später erscht fertig gewesen.
So hatte de Stadt in dem Zweikampf gewonnen.
Mä es dann dozu der Gedanke gekommen,
Bürjermeister un Pach bi ins sin n Paar
wie s Don Camillo und Pepone eins war.
Bi dissen Brunnen hot sich in den Sommersdahren
dann noch nen Ereignis zugetrahren.
Doch wars doch mol, wie hier jeder noch weiß,
n paar Dahre lang so fürchterlich heiß.
Un in dissen Dahren, so hon ichs vernommen,
es do n Motorradfahrer vorbigekommen
der hot wohl bi disser Hitze gedacht,
daß ne Abkühlung gut wär un ne Pause gemacht.
Un dann fing der an, in den Brunnen zu klettern
un sich dobi vollständig zu entblättern.
Der hot schließlich splitternacket im Brunnnen gebadet,
von der Sonne beschienen derchs Wasser gewadet.
Herchenröders Henner hot grad uff dr Stroße gestehn
un den Männerstriptease mit angesehn.
Der kriechte dobi, das läßt keinen in Ruh
vor blankem Entsetzen das Mull nit mehr zu.
FKK uf dem Market vor Hinz un vor Kunz,
Sodom un Gomorra, un sowas bi uns!
Doch hot die Geschichte, drum hon ichs se gesacht,
mich au noch so uff n Gedanken gebracht.
Denn der Brunnen der könnte, so well ich mol sahren
abkühlen nit nur an heißen Dahren.
Gehts im Rathuss mol wedder so richtig heiß her
ab in den Brunnen - vorbei das Malheur.
N guttes Beispiel für dissen Sinn
des Brunnes fällt mä uff Anhieb hin:
Es wird im Städtchen dodrübber gemunket,
dissjohr hots uff dm Rathus mol kräftig gefunket.
Denen wär de Vesöhnung ganz sicher gelungen,
wären se zur Abkühlung in den Brunnen gesprungen.
Us dm letzten Karneval zwei Geschichten
well ich in dr nächsten Abteilung berichten.
Nach ner Elferratssitzung im vorijen Jahr
es dr Reinhold, der früher im Elferrat war
zu später Stunne nach Hause gegehn.
Do hot hä das Licht im Aquarium gesehn,
un meinte, das könnte des nachts ebber us.
Domidde aber bekann der Verdruss.
Hä hot do am Auariumsschalter gerissen
und dobi das Fischbecken immegeschmissen.
Die ganze Soße, die Steine, die Fische
ergoss sich do ebber Stühle un Tische.
Un s Anette mußte mit Schrecken sehn,
wie s Wohnzimmer dahd unner Wasser stehn.
Ähre Zierfische mußten in schillernden Farben
luftschnappend do uff dm Teppiche darben
bis se eilig gesammelt dem Tode entronnen
wedder sin zurücke ins Wasser gekommen.
De Fortsetzung weiß ich nur als Gerücht,
ob s wahr is, weiß ich so ganz genau nicht,
der Reinhold der meinte, die Fische die armen,
denen müßte me sich nach dem Schrecken erbarmen,
weil denen dr Sauerstoffmangel mißfiel
do litten die sicher am Katergefühl
und häh ließ dann deswejen , das hilf eben allen
n paar Asperin C ins Aquarium fallen.
Uff Fastnacht duhd au die Geschichte speelen,
die ich nun well als nächstes erzählen.
Donnerstach ver Rosenmontag, das es allen bekannt,
wird ebberall Weiberfastnacht genannt.
Do sin dissjohr wie au früher in allen
Jahren de Weiber ins Rathuss gefallen.
Do werdn de Bediensteten kräftig erschrecket,
de Beamten us ährem Büroschlof gewecket
un dann gitts, dodrann hot sich noch nie wer gestört,
was uff Weiberfastnacht dozugehört.
Dissjohr war , wie die Weiber derch de Flure gezohren,
grade geschäftlich dr Jörg Dietze dooben.
Un dr Jörg es ins allen in Stadt un in Land
als echter Hansnarre jo bestens bekannt.
Doch wie der uffeinmol die veelen Weiber gesehn,
do wars imme sin Narrenbewußtsin geschehn.
Was so n Haufen Weiber mit so m traumhaften Mann
wies der Jörg einer es alles anstellen kann,
wie die en zum Beispiel richtich struwwelich machen
oder n Schlips abschnieden un so ähnliche Sachen,
das hot häh sich blitzschnell derch dn Kopp gehen lossen
un sich uff dm Männerklo ingeschlossen.
Un alle Proteste der Weiberschar
dogejen völlig vergeblich war.
Der blieb uff dem Lokus, de ahnet es schon,
bis die Weiber das Rathuss verlassen hon.
Scheinbar hot der, so sich die dann gedacht,
mit Weibern schon schlechte Erfahrung gemacht.
Als nächste Geschichte bringe ich midde
was von nem Stammgast hier in dr Bütte.
Hingerm Hasenacker do an dm Wald uff dr Seite
hatte der Ludger dissjohr mol Vieh uff dr Weide.
Un dobi war, das ließ n nit richtich n Ruh,
au ne hochtahrende mächtije Kuh,
die müßte, dahd dr Ludger so denken,
ins in dn nächten Dahren n Kälbchen schenken.
Eines Dahres hot dann der Ludger ebber Nacht
die Viecher daheim in dn Stall gebracht
un hä sprach zu der Kuh,s wär bahle so witt,
nu bist de schon 8 Dahre ebber dr Zitt.
Dann hot hä dn Stall do noch fertich bestellt,
kurz danach hot dann s Telefon geschellt.
Das Leni vom Hasenacker war dran
un sprach zum dm Ludger, dem Landwirtschaftsmann,
hieroben am Waldrand, do hon ich gesehn,
do duhd noch n Rind, s könnte n Kälbchen sin stehn.
Dr Ludger der hot sinne Viecher gezählt,
dann hot hä dn Tierarzt angewählt,
denn dr Ludger, der konnte die Nachricht kaum fassen,
häh hot schnellstens dn Schlich zu sich kommen lassen
un der fühlte mit sicherem Griff dann im Nuh,
das Kalb war wahrhaftig nit mehr drin in der Kuh.
Die Kuh, die zum baldigen kalben erkoren,
die hatt ähren Nachwuchs schon seit Dahren geboren.
Nur hatte dr Ludger, der dooben gewerket,
das bi sinnner Kuh ebberhaupt nit bemerket.
Un so hatte hä diss Kälbchen, es es kaum zu fassen,
uff dr Wisse ebbersehn un halt stehengelassen.
So hon Hamels dann alle den Rest ährer Nacht
uff der Suche nach dissen Kälbchen im Wahle verbracht.
Die Geschichte von dem verloren Sohn
die gitts schon in dr Bibel, die kanntet dä schon.
Diss war mol war nurres und me nennen s deshalb
natürlich die Geschichte vom verlorenen Kalb.
Nu hon ich och noch etwas zu erzählen,
do duhd Rabanussen Toni de Hauptrolle speelen.
Der wollte dissjohr nach Merxhusen dohingen
n paar Feuerlöscher zum testen bringen.
Di sollten do, wo die Kontrollen liefen,
n paar Löscher us Numburch glich mit ebberprüfen.
So hot häh, schließlich kann das wirklich nicht schaden,
sin Auto voll Feuerlöscher geladen.
Uff dr Fahrt nach Merxhusen es diss dann geschehn:
an dr Elbschen Kreuzung dahd n Hindernis stehn,
un dr Toni es do uff Brechen un Biejen
heftig in sinne Bremsen gestiejen.
Un dobi begann, dr Toni glaubte zu träumen,
einer von den Löschern wie im Brandfall zu schäumen.
In Windeseile, mä glaubet es kaum,
war sin ganzes Auto gefüllt mit dem Schaum.
Un dr Toni mußte unger Schimpen un Fluchen
in dem Schaume den schäumenden Löscher suchen
hä hot tastend sich do derch den Schumm gekämpft
dann am richtigen Löscher s Weiterschäumen gedämpft.
Disser Löscher der hatte nach dissem Geschehn
den Funktionstest natürlich erstklassig bestehn.
Un dr Toni hot n Dach Urlaub domidde verbracht
sin Auto wedder sauber un schaumfrei gemacht.
Ne ganz kurze Strory, bahle komm ich zum Schluß,
ich jetzt aber au hie noch loswerden muß.
De kennet doch alle, so nehme ich an,
Wiejands Hans Otto als sparsamen Mann.
Dr es neulich von Kassel heim , ließ ich mir sahren,
mit ner unheimlichen Wolke hingerm Auto gefahren.
Das hot gedampet wie doll un irre gestunken,
de Liete hon uff dr Stroße gewunken.
Un was war passiert? Ich wells uch kurz sahren,
dr Hans Otto war ungerwechs mit sin Wahren
zum Tanken gewesen un do wars passiert,
hä hatte, vielleicht von dn Preisen verführt,
bi sin Anto n Bezintank, is das nit toll,
mit Diesel gefüllt, un zwar glich randvoll.
Langs Meinolf wird jeder im Saale hier kennen.
Den well ich och jetzt als nächsten hier nennen.
Dr Meinolf hot versjohr, so wurds mir gesacht,
ne Kurs in Karate middegemacht.
Der kann jetzt, laßt och das mol von mir sahren,
12 Dachziejeln mit der bloßen Handkante zerschlahren.
Dissen Sommer dahd dr Meinolf n Obed dohingen
bei Streubels Irmhild uff ner Party verbringen.
Uff dm Lokus bim Irmhild, so hon ichs vernommen,
do es dann ebber dn Meinolf gekommen,
häh hot do vorm Spiegel sinne Technik studiert,
de besten Schläje, die er druff hot probiert,
dahd verm Spiejel do steh un mit Hängen un Fießen
Luftlöcher do in de Gejend zu schießen
Karate am Schildwech, das Geschrei g'hört dozu
dr Meinolf vorm Spiejel,wie Meister Kung Fu
ein Schrei und ein Hieb - wie soll ich s och sahren,
häh hot dm Irmhild de Dusche von dr Wand abgeschlahren!
Nu schicket s fer herre, so hatt' ich gedacht,
un beinah hätt' ich jetzt Schluß hier gemacht.
Doch hon ich, wie mäh neulich bim Elferrat waren,
den Intrittspreis für herre obed erfahren.
15 Mark Intriff, Mann o Mann,
die gehn jo wedder ganz schön ran.
Deshalb sollt dä hier ne Premiere erleben,
s Sichedippen well och n Nachschlach geben.
Vom kleinen Leche uff dm Market dooben,
hon ich noch ne Geschichte hie ingeschoben.
Der sollte dissjohr sinne Sippe beglücken
un Weihnachten daheime dn Christbaum schmücken.
Denn s Pia, die hatte den Posten seit Johren,
war dissjohr daheime usgezohren.
Dr Leche hot von sinner Mutter dn Hinweis gekriecht,
wo de Kurreln fern Baum uns Lamette liecht.
Un hä hot sich, kaum hatts sinne Mutter gesacht,
entschlossen an sinne Arbeit gemacht.
Doch in disser Kiste, wo de Schmucksachen sin,
do warn au fer Ostern de Wertsachen drin.
Un so hingen dissjohr, mä glaubet es kaum,
Osterhasen an Herchenröders Weihnachtsbaum.
Un angeblich es, nachdem se Stille Nacht gesungen,
au gleich noch 'Der Heiland es erstanden' erklungen.
In Bonn wollen se doch schon seit Wochen erreichen,
ins n Feierdach us dm Kalender zu streichen.
Dr Leche hot dissjohr schon vorexerziert,
wie disse Aktion wunderbar funktioniert.
Der hatte s dissjohr schon angeleiert,
un Ostern un Christach zusammen gefeiert.
Un nächstes Johr kommen, de könnt es mir glauben,
an dn Baum fer dn heilijen Geist n paar Tauben
und domidde es dann, ganz einfach gesacht,
Pingesten au noch mit unnergebracht.
Nu schicket s wirklich, ich loss och in Ruh
un mache fer dissjohr s Sichedippen zu.
Ich wünsche ins noch n paar fröhliche Stunne
und verabschiede mich mit nen lauten HAHL DUNNE !