Sichedippen 1994
Hahl dunne,de Narren,s es wedder sowitt.
Se geht wedder los,inse närrische Zitt.
Un wie in all den annern Jahren
well och s Sichedippen au herre sahren
was alles so im vergangenen Jahr
in insen Numburg lose war.
Doch bevor ich berichte us dm Numburjer Leben
muß ich och was zu bedenken geben.
Benehmet och hie herre obed, de Narren,
mojn früh muß dr Elferrat saubermachen.
Mit dm Peter voran werdn de Stühle verrücket
un der Scheß irjendwo in de Ecken gedrücket.
Sauft mit Verstand, möchlichst wenich geraucht,
mojn nummittach wird disser Schuppen gebraucht
bi dm Neujahrempfang fer de Hotvolee
mit warmen Worten und kahlen Buffee.
Sogar ne Ministerin well sich anschicken
un ins mit n paar warmen Worten beglücken.
Ursprünglich wollten die,sinn das nit Sachen
den Empfang sogar morjen vormittach machen.
Doch hon se sich rechtzeitg ebberlegt,
dann es disse Bude noch gar nit gefecht
und es könnte, wenn Frau Minister sich ans Rednerpult stellen,
dr Elferrat an dr Theke de letzte Runde bestellen.
Un so hon de Stadtväter, dofer muß me se loben,
den Neujahrsempfang n paar Stunnen verschoben.
Ich hätt, im Interesse vom Elferrat,
dafür noch ne bessere Lösung parat.
Se hätten die Fete, das sollten se bringen
n paar Stunnen nach vorne verlecht statt nach hingen
und dr Neujahrempfang hätte, das wär doch gelungen,
mit disser Sitzung zusammen hier stattgefungen.
De Vorteile liejen, das sahre ich Rand,
bi disser Lösung doch klar uff dr Hand:
dr Neujahrsempfang , das es schonmal klar,
wäre bestens besucht dann in dissem Jahr,
mäh alle könnten, wär das nit schön,
de Frau Ministerin persönlich mol hören und sehn,
die müßte natürlich, das muß se ertrahren,
ähre Rede in platt un in Reimen uffsahren.
Un fern städtischen Haushalt wärs au nit verkehrt,
es würde weniger Kaviar un Lachs hier verzehrt
un stattdessen gäbs, im Stehen sogar
ne Brotwurscht, fer zwei Mark fuffzich in bar.
Manchmol, de Narren, vergeht de Zitt wirklich schnell,
disse Sache es schon gar nit mehr ganz aktuell,
Frau Minister wird hier morjen sicher nit stehn,
die es Freidach im Lottosumpf unnergegehn.
Fer minne Bemerkung hot das nichts zu bedieten,
ne Brotwurscht schmecket au anneren Lieten.
Als nächstes erzähl ich in jedem Falle
die Geschichte vom Borkhahn und inser Halle.
Do gabs bisher, wie ihr alle noch wißt,
keine richtije Lösung fer den menschlichen Mist.
Der lief, uff Einzelheiten geh ich libber nit in,
hinger dr Halle in ne Grube rin.
Un das wollte, zuerst wollte 's gar keiner glauben,
das Bauamt in Wolfhahn nit länger erlauben.
Wollten mäh in die Halle au weiterhin gehn,
dann hätte zuvor ein Kanal zu entstehn,
daß dr menschliche Abfall nach dm Essen un Saufen
geordnet zur Kläranlage kann laufen.
Dann gabs dissjohr auf elegante Weise
n Lösung fer dn Abfluß der menschlichen Reste.
Un weil s im Jahresbericht, der im Blättchen stand,
mit keinem Worte Erwähnung fand,
well ebber disse Kanalgeschichten
wenigstens s Sichedippen berichten.
Ne Seniorenband hot es sich zugetraut
un in Eijenleistung de Kanäle gebaut.
Wer s im Einzelnen war, es och sicher bekannt,
so n Elbscher, der hot se Rambo genannt
ich well n par richtije Namen hier sahren,
Stickels Karle, der hot dn Bagger gefahren,
Böhnen Nopp, Henkels Willi, Hegers Ernst warn dobei
un Steinebrechers Jupp und von Sprengers noch zwei.
Die hon sich tächlich im Borkhahn zusammengefungen
hon n Graben gebaggert bis zum Kronberchwech ungen
hon dobi zwischenderch, das es nit zu vergessen
au noch n Kabel der EAM derchgeressen
und domidde, das sei so am Rande gesacht,
inse Stadt fern paar Stunnen stockdunkel gemacht,
hon de Rohre verlecht, dn Graben wedder geschlossen,
vorschriftsmäßig au an dn Kanal angeschlossen,
un trotz Störmanövern un Heckenschützen
war uff Johanni das Klo zu benützen.
So pünktlich, das geht einem dozu derch den Sinn,
kriejen de Handwerkerfirmen ähre Arbeit nit hin.
Un jeder, der uff Johanni uff dm Klo war dooben,
mußte eijentlich lauthals die Rentnerband loben,
denn ohne die Truppe, das muß jeder wissen,
hätten mä Johanni hinger de Bäume geschissen.
Als nächstes well ich och zum Besten geben
was es sonst noch gab im städtischen Leben.
Dissjohr is es, dä werdets glich sehn,
mit Numburch mächtich vorwärts gegehn.
Im Frühjohr dahd, de hobt alle dobigestehn,
ds Fernsehn uff dm Market ne Sendung drehn.
Un de Ponyreiter un der Elferrat,
die standen fer de Sendung uff dem Market parat.
Doch als Hauptattraktion ward im Hessenland
der Schlachte-Hermann im Fernsehn bekannt.
Hähd dahd uff dm Market wie in ahlen Zeiten
sinne bekannte alhle Wurscht zubereiten.
Un wochenlang hon mäh, das hot alle gejucket
nach dem Sendetermin in der Zietung gegucket.
Die Sendung dahd dann, s es zum Haarausraufen,
im Fernsehn ganz kurz ver Mitternacht laufen.
Morde und Dodschlach, die werden vor acht
wenn de Kenner noch gucken im Fernsehn gebracht
un inse Sendung, die sollten sich schämen,
die senden dann nach dn Dahresthemen.
Die Programmmacher dahden sich grad so gebärden,
als würd dem Hermann sinne Wurscht inse Jurend gefährden.
Un im Sommer folgte de nächste Aktion
inse Städtchen wurde als Hauptattraktion
uff nem Bestseller unger de Liete gebracht
un zwischen Karlshafen un Eschwege bekannt gemacht.
Für 12 Dausend Märker es im Kasseler Land
Numburch jetzt allen Telefonierern bekannt.
Ganz vorn uff dem Telefonbuch, jeder sitt es sogleich
das Sankt-Josefshuss un dr Freizeitteich.
Hätte das Schwester Benhildis noch middebekommen,
der wären ver Rührung de Tränen gekommen.
Un das die Sache Erfolg hot, es deutlich zu gehn,
mit dem Fremdenverkehr wird es jetzt vorwärts gehen.
Imme die Menschenmengen am Deiche zu fassen,
hot de Städt schon n Hisschen am Deich burren lassen.
Uff die Konstruktion sin de Städtischen stolz:
knallrote Zijjeln un de Statik us Holz.
Doch honn ich dann in dr Zitung gelesen,
das Huss es fern anneren Zweck gewesen.
S es nit fer de Gäste am Deiche gedacht,
sondern fer annere Zwecke gemacht.
Das muß me, so hots in dr Zietung gestehn
in Verbindung mit dm Naturschutz sehn.
So hot uff dr Ossenwissse doungen
n Hummelhuss sinnen Standort gefungen.
Was das nu bedeutet, ich sahrs ungeniert,
das hon ich selbst nit so richtig kapiert.
Bi ins in Numburch n Hummelhuss,
domidde kenn ich mich au nit so us.
Un deswejen kam es mir so in dn Sinn,
s wird was so wie in Kassel dr Bienenkorb sinn.
Un domidde wird dann bi ins in der Stadt
der Fremdverkehrsservice komplett gemacht.
Wo mäh nun bim Fremdenverkehr grade sinn,
do fillt mä noch was ganz anneres in.
De Stadtväter planen jo ganz große Sachen
und wunn us Numburch n Kneippkurort machen.
Dobi muß me barfuß mit nackeden Waden
mutich im eiskahlen Wasser baden.
Un so hot Fischers Jupp, das es vorwärts geht,
de Heizung im Schwimmbade abgedreht.
Un de Schimmgäste hon, wie se ähre Runden gezohren,
im Wasser versjohr wie de Schnieder gefrohren
bi fuffzehn Grad Wasser in der Sommerszitt,
das ging selbst Bartsches Walter zu witt.
Nur hon alle Kritiker dobi ebbersehn,
gesundheitlich duhds denen jetzt prima gehn.
Un deswejen is Fischers Jupp vorsjahr allen
mit der frischen Gesichtsfarbe uffgefallen.
Mehr gitts von dn Städtischen nit zu berichten,
ich hon abber noch n paar annere Geschichten.
Jetzt trahre ich och ne Geschichte vor
mit Schorbachs Creszens un sinnem Tresor,
den dr Creszens von Raiffeisen hot erstanden,
die waren froh, das se n Käufer fanden.
Domid well häh, so würde ich jedenfalls sahren,
sinne Reichtümer daheime sicher verwahren.
Bi den Preisen am Hasenacker, geht mäh so derch dn Sinn.
kimmet in den Tresor do au allerhand rin.
Dr Franz un dr Creszens, im Numburjer Land
un Umgebung als Brüder Blattschuß bekannt,
die wollen im Sommmer das eiserne Dingen
von der ahlen Kasse nach Schorbachs bringen,
und die meinten, daß me mit vier starken Mann,
den Tresor die paar Meter trahren kann.
Einer an jede Ecke, die Sache beguckt,
kräftich noch mol in de Hänge gespuckt,
de ganze Kraft zusammengelecht,
doch das Biest hot sich kinnen Millimeter bewecht.
Denn disser Tresor, das es nit gelohren,.
hot ebber 50 Zentner gewohren.
Deswejen mußten se vor weiteren Werken
die Truppe erst personell verstärken.
Dn Rudi un dn Bräterich hon se herbigeschafft
un Groß' Helmut au, lauter Männer mit Kraft.
Un als technischen Beistand holten se dann
noch den Holger Weber samt Hubwahren ran,
hon mit Rollen und Flaschenzüjen jongliert,
durchenanner gegaget, immer neu was probiert,
inzwischen blieben alle Fußgänger stehn,
die wollten alle diss Schauspeel sehn,
die gaben Ratschläje, ganz unerschrocken,
hinger jedem Fenster hon zwei Mann gegocken,
kurzum, es war, denen war das nit lieb,
wie uff Rosenmontach bim Festzuch Betrieb.
Dann hon se de Ungere Stroße gesperrt,
mit 15 Mann an dem Dengen gezerrt,
un nach 6 Stunnen dahd es dann schließlich gelingen,
den Tresor die 10 Meter bis zum Creszens zu bringen.
Doch der begann sich inzwischen zu frachen,
ob sin Fachwerhisschen die Tresorlast kann trahren.
Oder ob, wenn der Tresor in dr Wohnung steht,
sinn Hisschen dobi in de Kniee geht.
Deswejen steht, statt in dr erschten Etage,
das Biest bim Creszens jetzt in dr Garage.
Un eines steht fest, das beruhicht en schonn:
vor Dieben brucht der kinne Angest zu honn.
Maiers Manfred es sicher, so nehme ich an
in Numburch noch n bekannter Mann
au wenn häh , s Schicksal hot s so ergeben
als Asylant muß im Waldeckschen leben.
Deswejen well ich die Chance genießen,
en hier herre obed persönlich begrüßen.
Dr Manfred wollte mit sinner Frau,
mit dm Elfriede, die kennet de au,
dissjohr in dn Urlaub gen Süden fliegen
und täglich full in dr Sonne liegen.
So hon säh sich kurz nach Mitternach
samstags mol uff Richtung Frankfurt gemacht.
Se fuhren los zu nächtlicher Zeit,
dr Manfred achtet uff Pünktlichkeit.
Wie die nun am Schalter am Fluchhafen standen
wo minütlich zwei Duzend Fluchzeuge starten un landen
un de Formalitäten erledijen wollten
wo se ne Stunne vorm Abflug schon dosinn sollten,
do sprach der am Schalter, es is nit gelohren:
Ihre Maschine es leider schon gestern geflohren.
Mäh hon ins schon gewunnert, wo sind sie geblieben,
hon wahrscheinlich dn falschen Termin uffgeschrieben.
Die beiden wurden zuerst kreidebleich,
der Manfred sprachlos, de Knie ganz weich.
Dann meinte dr Manfred, daß das so schlimm nit wär,
mit dem nächsten Linienflugzeug hinnerher.
Das könnens kriejen, sprach am Schalter der Mann,
ich krieje 2000 DM Nachzahlung dann.
Was s Elfriede dann zu dm Manfred gesprochen
es nit druckreif, drum wird jetzt hier abgebrochen.
Dissen Sommer hot bi Lenzes doungen
mol n richtijes Männerfest stattgefungen.
Hingerm Bernd sinnem Huss, in den Wissen n Stücke,
un zwar jenseits der Elbe, s liecht ne Bohle als Brücke.
Dr Bernd war dobi un sinn Schwahrer, der Rainer
sinn Nachbar,dr Wolfram, dr Gert Mänz un sonst keiner.
Die dahden, ähren Frauen die wollten nit grillen,
wie s mol grade so heiß war, ähren Durst richtich stillen.
Es mußte je au, das muß noch sahren,
bis uff dn Gert von denen keiner mehr fahren.
Un so hon sich die viere, es sei och gesacht,
ganz ordentlich zugerichtet die Nacht.
Die wurden , nachdem sich die Bierchen gesetzt,
zusammen uff 10 Promille geschätzt.
Das Fest war vorbi, alle Bierkästen leer,
se wollten nachhause, do kam das Malheur.
Denn die Bohle die war us verschiedenen Gründen
um die Dahreszeit nit mehr so einfach zu finden.
Un so hot dann als Unglücksrabe zuletzt
dr Gert sin Fuß ganz knapp doneben gesetzt
un hot , vor Schreck konnte keiner sich rejen,
dr Länge nach do in dr Elbe gelejen
in dr kleinen Elbe, um s genau zu beschreiben,
die zur Hälfe nur Matsch es , wo de Algen drin treiben.
Besudelt und tretschnaß von oben bis ungen
hot häh grad noch dn Wech zu nem Mazda gefungen
un einer der viere, der hots halt riskiert,
un dn Gert pitschenaß uff de Röde kutschiert.
Wer am Steuer saß von den vieren, das well ich nit sahren,
der müßte ein Jahr lang sonst Straßenbahn fahren.
Die Damen des Hauses, do mach ich ne Wette,
die lahren zu der Zeit schon lange im Bette,
Un hon, daß do wer im Graben liecht,
deswejen natürlich nit middegekriecht.
Dr Gert es, so hon ich es weiter vernommen,
am nächsten Tach dann zur Anne gekommen
und hot, dozu hot häh gar nichts gesacht,
us sin Garchten n großen Korb Sparjel gebracht.
Warum und wieso, dahd die Anne so denken,
well mäh dr Gert jetzt den Sparjel schenken.
Doch do kam se noch druff, bi dr Arbeit dann unnen,
Innenreinigung Mazda, volle hannerthalb Stunnen.
Us ner ganz anneren Jahreszitt
gitts jetzt ne Geschichte, die handelt zu dritt.
Schrammen Jupp und Dux' Reinhard die waren dobei
und Hocken Reinhard, das sinn dann die drei.
Die wollten in den ersten Dezemberdahren
mit n paar Kieben auf ne Auktion bi Alsfeld fahren.
Nur war 's am dem Morjen, es war garde halb sieben,
ganz fürchterlich glatt, das es nit ebbertrieben.
Bim Jupp hot sich schon an dr Bahne hieoben
sin Anhänger an emme vorbi geschoben.
Von Züschen nach Haddamar ging gar nichts mehr,
do standen schon n paar Lastwahren quer.
Inse drei waren mutich un dahden s riskieren,
se wollten s nochmol ebber Geismar probieren.
Und do hinger Geismar, de kennet die Ecke,
do gitts hinger dr Kreuzung ne ganz steile Strecke.
Und so hon die drei sich mit ähren Wahren
uff der Kreuzung au hoffnungslos festegefahren.
Die Kiebe am Gagen, drei Anhänger quer,
un das alles morjens im Berufsverkehr.
Stockdunkel war s , es wurd 'n ganz bange,
un hinner ihnen schon ne riesije Schlange.
Dann hon se die Kiebe, s war die letzte Idee,
us den Anhängern rusgeholt uff dr Chausee,
sinn vorsichtich schleichend, ne Kuh an dr Hand
Schritt für Schrittchen getippelt an den Straßenrand,
hon do an nem Zunn, der stand günstig doungen,
die Kiebe dann erstemol festegebungen,
dann sinn se, das ging so, mit leeren Wahren
bis Fritzlar ruff an an Stadtrand gefahren
un dann hon se die Kiebe, se mußten schwer schieben,
im Stroßengraben nach oben getrieben.
Nur ab un zu fiel noch wer uff de Nase-
Viehufftrieb uff dr Bundesstraße.
Der weitere Ablauf der Fahrt war dann gut,
se kamen gut an un wohlgemut
ho se uff dr Aktion nach der schwierijen Reise
die Kiebe verkauft dann fer sehr gutte Preise.
Un deswejen mein ich, nach dissem Erleben,
könnten se au mol ne Runde geben.
Bohnen Margret es während den Missio-Dahren
mol eines Obeds zur Kirche gefahren
un hot ähr Auto in dr Höhe vom Market
vor insen Rathuss uff dr Stroße geparket.
Wie de Kirje vorbi war , de Predicht war us,
do kam ds Margret wedder zur Kirche russ
und sah, das dahd n mächtigen Schrecken injahren,
ähr war hingen uffs Auto wer druffgefahren.
Diss Unglücksauto hing uff ähren noch druff,
ds Magret guckte de Burchstroße runger und ruff,
un sah, was das Margret dann doch langsam störte,
weit un breit keinem Menschen, dem diss Auto gehörte.
Nur an dr Ecke bim Alfons do schlug wer Alarm,
ds Cilly un dr Rudi von dr Hühnfarm
die gestikulierten mit Fießen un Hengen
un suchten ähr Auto un konntens nit fengen.
Un was war passiert, jetzt is es och klar,
dr Rudi, der s Auto gefahren war,
dahd bim Alfons do imme de Ecke biejen,
häh es dann us dem Auto ussgestiejen
und hot sich, dä könnt es mäh glauben, ihr Leut'
so uff die Predicht an dem Obed gefreut,
häh hot ans Anziehn dr Handbremse nit mehr gedacht.
Un so hot sich sin Auto selbständig gemacht
und dahd, mäh muß mit dem Schicksal grollen,
bergab bi dm Magret uffs Hinnerteil rollen.
Ein Glücke, so muß doch dazu noch sahren,
daß s Margret ähr Auto dovor hot gefahren.
Sonst hätte dr Rudi wohl noch lauter geflucht
un sin Auto bi Schmandts Emmi im Laden gesucht.
Gott sei Dank, hörte me s Cilly stille noch sahren,
daß ich das Auto heut nit hon gefahren.
Jetzt well ich noch ganz was anneres erzählen,
do duhd Vorpahls Ludwich ne Rolle bi spählen.
Der wollte dissjohr vom Andreas dohingen
n Klavier zu sinn Schwahrer, dm Ducke bringen.
So hon säh das Klavier , ähre Kraft es zu loben,
uff den Anhänger hinger sinn Auto gehoben.
Wie sä dann dn Kuhberch ruffahren do drübben,
do begann das Klavier uff dem Wahren zu hüppen,
un es dann bim Spiekermann, das war ne Pracht,
vom Anhänger hingen runger gekracht
und dahd dann do uff de Stroße knallen
un in sämtliche Einzelteile zerfallen.
Nu seit de mol ehrlich, ich fahre och hier,
us wieviele Teilen besteht n Klavier?
Ganz genau weiß ichs au nit, ich well nit beschissen,
uss n Haufen Tasten, us schwarzen un wissen,
us unheimlich viel Seiten, us kurzen und langen,
was tun? , se hon langsam angefangen
das ganze Gerümpel das übrig geblieben
wedder uff den Anhänger druffzuschieben.
Bim Ducke do hon se, so ließ ich mäh sahren,
das Klavier in Teilen ins Huss getrahren
un der hot mit dr ganzen Familie ne Weile
gespeelt mit dem Puzzle - 2000 Teile.
Noch ne Geschichte mit Vorpahls Ludwig doungen
hon ich fers Sichedippen gefungen.
Die es fast unglaublich, aber nit nur so gedichtet,
ds Bärbel hot mäh se selber berichtet.
Die hatten dies Frühjahr in dr Wohnung ne Muss,
sowas gitts ab un zu in nem Burenhuss.
Nur hatte dr Ludwig in dissen Dahren,
kinne Zitt, in dr Wohnung so n Misschen zu jahren
un ds Bärbel hots mehrfach dem Ludwig gesacht,
daß der der Muss endlich den Garaus macht.
Eines Nachts es dann disse Geschichte geschehn,
die beiden beiden sinn zeitich ins Bette gegehn,
un sinn, fer dn nächsten Dach hot viel Arbeit gewunken,
au ziemlich schnell in dn Schlof versunken.
Was dann kam hots Bärbel nie vorher erlebet:
es gab einen Schrei, s ganze Huss ho gebebet
un dr Ludwig hot, so is es geschehn,
kreidebleich senkrecht im Bette gestehn.
Dem war, hobt de schon den Braten gerochen,
das Misschen ebbers Gesichte gekrochen.
Mit ganz kleinen Schritten, tip tip und tapp tapp,
von der Stirn ebber de Nase Richtung Kinn gings bergab
do hots dn Ludwig dann us dm Schlofe gerissen
und hot en die Muss in de Backe gebissen.
Un der hot geschrien und geflucht und gespucket,
drei Wochen hot den s Gesichte gejucket,
un das Misschen ward in der selbigen Nacht
vom Ludwig noch persönlich ins jenseits gebracht.
Nu schicket s fer herre,ich loss och in Ruh
un mache fer dissjohr s Sichedippen zu.
Ich wünsche ins noch n paar fröhliche Stunne
und verabschiede mich mit nen lauten HAHL DUNNE !