Sichedippen 1995
Hahl dunne , de Narren , s es wedder sowitt.
Se geht wedder los,inse närrische Zitt.
Un wie in all den annenern Jahren
well och s Sichedippen au herre sahren
was alles so im vergangenen Jahr
in insen Numburg lose war.
Wie immer gab s große un kleine Geschichten,
ebber die well ich jetzt ganz kurz was berichten.
So vom Schorsche,. der dissjohr uff dm Weihnachtsdach,
seit n Viertel Jahrhunndert lang Küster hie war.
5 Kirchen pro Woche im Schnitt ebberschlahren
Macht n paar dausend Stunnen in all dissen Jahren
un das es , als hätte häh Dahr und Nacht
fast n ganzes Johr in dr Kirje verbracht.
Das schicket, so well ich dn Schorsche mol loben,
fern Fensterplatz in dm Himmel do oben.
Un hän kann von sinnen Stunnen, das es nit ebbertrieben,
au noch n paar an de Nachbarschaft ebberschrieben.
Wenn von och wer, daß das vorkimmet mach ich ne Wette
morjen früh statt zur Kirche zu gehn bliebet im Bette,
dann kann häh sich vellichte Entlastung besorjen
und ne Stunne bim Schorsche ersatzweise borjen.
Seit Jahren de Narren, de kennet das schon
do gehört s au zur närrischen Tradition,
daß das, was de Stadtväter hon so verrichtet
vom Sichedippen nochemols wird närrisch belichtet.
Un daß mich nachher hie im Saale de Frauen,
nit dr Reihe nach von dr Siete anhauen,
weil ich, wenn ich so an den Städtischen kratze
meistens nur von den Stadtvätern schwatze,
es, gitt, in der heutijen Zitt wohl kinn Wunner
bi dn Stadtvätern au n paar Sadtmütter dodrunner.
Nu gibbet es dissjohr, ich muß es och sahren,
nichts Besonderes Städtisches hier vorzutrahren.
Es gitt nichts zu meckern un es gitt nichts zu loben,
scheinbar hon se ne ruhije Kurrel geschoben.
Doch dahden se fer de kommenden Zieten
dissjohr ganz kräftige Pläne schmieden.
Un dodrübber well ich mit och jetzt de Narren
mäh hie in dr Bütte n paar Gedanken mol machen.
Als erstes bring ich och dobi de Leute,
de nurresten Infos von dissem Gebäude.
Genauer gesacht, von dem Keller hie ungen
do wird manches Liedchen noch drübber gesungen.
Ne ewije Baustelle, keiner kann sahren,
wird die irjendwann fertich in dn nächsten 10 Jahren.
Disser Keller es in Numburch, ich sahre ‘s genau
s selbe Elend wie wie in Bonn do dr Schürmann-Bau.
Jetzt wird abber erstmol dozu etwas gesacht,
was de Stadt mit dem Keller fer Pläne gemacht.
Ne Kneipe, so war s in dr Zietung zu lesen,
is do in dem Keller in dr Planung gewesen.
Un dr Ede do drübben gicket dächlich wie s steht,
ob s hie ungen nit irjendwann wiedergeht,
weil das, wenn hä sich n paar Schoppen rinstürzt,
dann sin Heimweg demnächst ganz erheblich verkürzt.
Doch nit nur ne Kneipe, de hobt es geahnt,
do ungen es noch was ganz anners geplant.
Weil de Kejelklubs in dn Numburjer Landen
in dn letzten Johren nie ne Kejelbahn fanden
faßten Städtischen n kluhren Entschluß,
daß do in dn Keller ne Kejelbahn muß.
Do konn se, das sahr ich am Rande, de Lieben,
dann weider ne ruhije Kurrel schieben.
Doch gehört zu den Plänen, das läßt mäh kinne Ruh,
noch weitere ne Variante leider Gottes dozu.
Denn in Zukunft, mäh könnte sich grade verkruffen,.
son mäh ne vorgeschribbene Biersorte suffen.
Weil dr Raum für Natur in dem Huss hier logiert,
wird hier beinah nur noch eine Sorte serviert.
Weltbekannt us dr Werbung, ich sahre och nur,
das Bier mit den Vögeln, us dm Herz’ dr Natur.
Un dozu de Narren, ich sahre s mol grob,
ich glaube, do hot einer n Vohrel im Kopp.
Als nächstes unger den Zukunftplänen
well ich de ungere Stroße erwähnen.
Doruss well de Stadt, das gitt ganz große Sachen
ne Erlebnis-Einkaufs- Boulevard - Stroße machen.
Als Vorbild, wenn die an de Planung rangehn,
wird dr Kurfüstendamm in Berlin angesehn.
Zwei Reihen Parkplatz, immerandet von Linden
kann me in dr Ungergasse dann finden.
Vier Meter Trottoir, das es nit ebbertrieben,
3 Mann kunn nebennanner dn Kennerwahn schieben,
Wenn de Stroßenbreite dofer nit wird reichen,
muß de erste Reihe Hieser halt weichen.
Schmandts Kaufhaus wird, das gabs in Numburch noch nie
usgebaut wie de Kurfüstengalerie.
Us Stadtschenke wird, veele hören das gerne
n Schlemmerlokal un das kriecht dann 5 Sterne.
Un de Schwinnegasse, so hon ich gehört,
die wird zur Fußgängerzone erklärt.
Un dann sitt me spätestens in zwei bis 3 Jahren
von dr Sparkasse bis zur Apotheke ne Straßenbahn fahren
Die hält dann bim Bruno, bim Bartsch un bim Bührer
do wechselt dann meistens dr Straßenbahnführer
denn do an dr Kreuzung, das es kin Geschwätze
es dr Umsteijebahnhof fer den Abzweich nach Netze..
Ebber n weiteren Plan dr Stadtväterschar
in dr Zietung schon mehrfach zu lesen war.
Mit insen Campingplatz dahden die planen
ne nurre Entwicklung mit allen Schikanen.
Der wird jetzt verlängert und auch noch verbreitert
un zum größten Platz nördlich dr Alpen erweitert.
Das gitt dann dohingen, glaubet mäh s wenn ich sahre
ne Art Robinson - Club mit Kneippanlahre.
Als Kneippalahre, das sitt jedermann,
do bietet dr Krebsbach sich rejelrecht an.
Un für n Robinson Club, so dachte ich wär
Fischer s Jupp der richtije Animateur.
Zwar hot de Anliejerschar dohingen
Angst daß se nachts kinne Ruhe mehr fingen,
un well deswejen, das kann ich verstehn,
von den Zelten am liebsten nichts hören un sehn.
Doch annerseits, ich sahre ‘s mol hier,
es dr Bürjermeister ganz entschieden dofür,
weil der , ich muß jetzt ganz vorsichtich sprechen,
kinn Interesse hot, de Zelte hie abzubrechen.
Dann wurde diss Johr in dr Frühlingszeit
au inse Hummelhuss ingeweiht.
Schon versjohr hot s Sichedippen so spekuliert,
was in so nem Hummelhuss alles passiert
Do kann me, so stand s jetzt im Blättchen geschrieben,
bi Rotlicht sehn wie es de Hummeln trieben.
Un deswejen is jetzt fer jedermann klar,
daß min Vergleich mit dem Bienenkorb goldrichtig war.
So weit jetzt so gut, doch do fehlte jetzt nur
fer disse Abteilung de Literatur.
Ebber Hummeln do kann me im HdG sehn
ganze Regale voll Bücher do stehn.
Nur was se im Bienenkorb alles so trieben,
war in dissen Büchern noch nit richtich beschrieben.
Deswejen hot sich dr Bürjermeister gedacht,
dissem Notstand wird wird jetzt n Ende gemacht.
Un häh lies , veele dahden s jo selber erleben,
us den neuen Werk glich ne Probe hie geben.
So hot dann do in dem Saale doungen
ne Dichterlesung stattgefungen
bi der hon veele, worann das wohl liecht,
hie im Saale dann ganz rote Ohren gekriecht.
Näheres wird dodrübber hier nit beschrieben,,
inse Karneval soll schließlich jurendfrei blieben.
Un nu well ich och was zum Besten geben,
das war bi dr Feuerwehr zu erleben.
Die hon dissjohr dohingen bis tief in de Nacht
im Gerätehuss ne Sause gemacht.
Die saßen do an Festzeltbänken
un ließen sich kräftich de Schoppen inschenken.
Ds Petra un dr Gerhard die saßen dobei,
ähre Kenner natürlich, un zwar alle drei.
Dr Bertold uns Anke sin nit zu vergessen,
die hon bi denen in dr Nähe gesessen.
Deshalb kam s dm Elisabeth in dn Sinn
s wollte obend s zum Anke hin,
es wollte do schlofen, s hot dn Gerhard gefracht
und dr Gerhard hot dozu ‘meinetwejen’ gesacht.
Die Sause ging wieder, un zu späterer Stunde
verlagerte sich dann disse Feuerwehrrunde
zu Dux Reinhard dorübber, do gings wieder bis drei
un dr Gerhard un s Petra warn do au noch dobei.
Am nächsten Morjen, wie se uff sin gestehn,
hot das Petra nach sinnen Kennern gesehn
un kriechte dobi dann n schrecklichen Schreck,
die Jungen warn do, s Elisabeth weg.
Un dr Gerhard , sonst immer besorgt mit den Kinnern
der konnte sich rein an gar nichts erinnern,
s suchten von ungen bis zur letzten Etage
zur Hälfte mit Sorjen, zur Hälfte in Rage
wo es nur das Kind hin, so hon se gedacht,
un sich rund imme s Huss uf de Suche gemacht
erst nach n paar Telefonaten un mehreren Stunnen
hon se s wohlbehahlen bim Anke gefunnen.
Im Herbest es wie in früheren Jahren
wedder ne Truppe nach Komarom gefahren.
Au Engemanns Berni war midde dobei,
dr Peku, dr Andreas, un noch so zwei drei.
Die wollten mit Kleidung un anneren Sachen
in Komarom wedder Bescherung machen.
Doch wenn me nach Ungarn well Kleidung inführen
duhn die an dr Grenze do kontrollieren
ist s hygienisch in Ordnung un mäh hot dann deswejen
ne Bescheinigung von einem Azt vorzulejen.
Un weil se so kinne hatten, hot dr Berni gesacht
daß häht sich uff de Suche nach m Doktor macht.
Nu es dr Bernd , au wenn s emme nit schmeckt
im Ungarischen noch nit ganz so perfekt.
So hot häh nach länger Suche doungen
an Grenze zwar au n Doktor gefungen,
nur war an dem Schild an dr Dähre zu lesen
disser Doktor das es n Tierarzt gewesen.
Für dissen Irrtum do wurde häh prima entschädigt:
der Tierarzrt hot alle Wünsche bestens erledigt.
Nur die anneren Mitfahrer hon sich gefracht,
was hot bloß dr Berni bim Tierarzt gemacht.
Bi sin nächsten Geburtsdach, so dahden se denken,
do wollten se emme n Gutschein schenken
für einen Totalcheck vom Kopp bis zu n Fießen
gültig bis Ostern, Dr. Schlich läßt schön grüßen.
Ich rufe dm Bernd zu, der versteht mich genau,
Hahl dunne, grunz grunz, quiek quiek un wau wau.
Vom Präsidenten, dm Peter dohingen,
well ich och jetzt ne Geschichte bringen.
Dr hot disjohr , so wurd mir s gesacht,
im südlichen Bayern Urlaub gemacht.
3 Dahre höchstens, zu sinner Frau ähr Verdruß,
aber länger hälts dr Peter in dr Fremde nit us.
Jedenfalls wollten se dann in dissen Dahren
fer ne Stippvisite nach Österreich fahren.
Un dr Peter hot dann in Kufstein doungen
au in nem Parkhuss n Parkplatz gefungen.
Nu es dr Peter als sparsamer Mann
allen di n näher kennen bekannt.
Die hatten, imme billig davonne zu kommen,
n paar Wecke in dr Kippe midde rübber genommen,
un deswejen hatte die ganze Sippe
kinnen Österreicher Schilling bi sich in dr Kippe.
Un domidde fing an dem Nummidach dann
als se heimfahren wollen de Komödie an.
Denn der Parkautomat, der Schock war gelungen,
wollte Schillinge, oder de Schranke bliebt ungen.
Un so dahd dr Peter in de Stadt nochmol huschen,
imme n paar Schilling immezetuschen.
Un als sparsamer Mann hot häh ganz raffiniert
was hä bruchte an Schillingen knapp kalkuliert
doch wie häh dann wedder ankam, was hot hä gelitten,
war ne weitere Stunne grad knapp ebberschritten
Häh hatte, daß hä sparsam es hon ich schon gesacht,
zwei Schillinge zuwenig middegebracht.
Wie dr Peter gebtobet hot, konnt dä och denken.
Do well ich de Einzelheiten mäh schenken.
Daß de Umtauschaktion dann bim nächsten Mol glücket,
hot dr Peter ds Gabi dann losgeschicket.
Un dr Peter hot geschworen, so hot häh gesacht,
in Österreich wird nie mehr Urlaub gemacht.
N Kurzurlaub ganz annerer Art
hält jetzt ds Sichedippen parat.
Von n paar Numbrujern, die wollen in den Sommersdahren
zu dn Schürzenjäjern ins Zillertal fahren.
Volksmusikfans, well ich se nennen,
ich nehme au an, daß alle se kennen.
Heckelsmüllers Siggi un Leitners Harald , das waren die zwei
un wie de glich seht war noch einer dobei.
Zum vereinbarten Zeitpunkt, obends so gejen 10
hot dr Siggi dann noch an dr Theke gestehn.
Un häh hatte, dr Harald fand das nit grad toll,
den Kanal an dr Theke au schon ziemlich voll.
Un neben em stand, zur gejenseitijen Stütze,
us dm Ahlenhahne dr Jürgen Mütze.
Un dann hon die beiden den Jürgen beredet,
un hon n am Enge auch weichgeknetet,
die hon so lange uf den ingeschwätzt,
der hot sich midde in das Auto gesetzt
un es mit den anneren , jetzt drei an dr Zahl
stürzevoll Richtung Zillertal.
Un im Auto hon die , so wurde s mir gesacht,
erstemol selber Volksmusi gemacht.
Dann sin die zwei hingen, ne lange Fahrt hot gewunken,
erstemol in n Tiefschlof versunken.
Doch in dr Höhe von Nürnberg, es war stockdunkle Nacht,
es dr Jürgen dann langsam us dm Koma erwacht
Un dort wurde häh sich langsam dann drübber im Klaren,
daß se uff dr Fahrt in das Zillertal waren.
Un häh wußte nit, das dahd die Lage erschweren,
wie sollte häh das denen daheime erklären.
die hatten natürlich, das erwähn ich am Rand,
nit de blasseste Ahnung, wo häh sich befand.
Kurzentschlossen hot häh sich deswejen gedacht,
disse Unglücksfahrt wird nit zu Ende gebracht.
Un so is häh ab Nürnberg, s lahr em schwer uff dem Mahren
mit dr Ihsenbahne zurückegefahren.
Von Hamels Ludger wird jetzt was gebracht.
Der hot dissen Herbest sinnen Mais abgemacht
Gehäckselt un alles zu nem Haufen geschichet
un dissen Haufen dann abgedichtet.
S es ne ganz schöne Arbeit, me sitt es je häufich.
Den Landwirtschaftskennern es die Sache geläufig.
Drimme war dr Ludger, das es allen klar,
froh wie häh domidde fertig war.
Nur - häh war gar nit fertich, kunnt dä das verstehn?
Ein Land Mais vom Ludger, das hot noch gestehn,
dodran hothäh, wie häh den Haufen gemacht,
doch weiß Gott ebberhaupt nit gedacht.
Wahrscheinlich, weil häh, wenn de Länner me zählt
halt zu den Großen in Numburch zählt.
UN ab 200 Hektar, wer weiß wodran s liecht,
verliert me halt schon mol de Ebbersicht.
Als Nachsatz dozu , was ich grade berichtet,
hon ich ne Burenrejel was immegedichtet.:
Steht im September noch das Korn,
ist s im August vergessen wor’n.
Un steht dr Mais noch, könnt ihr schwören,
daß der dm Ludger muß gehören.
Von Steiers Markus, dem Black - Harmonist - Manne,
do hon ich jetzt noch was uff dr Panne.
Dem hon se fer dissjohr, so is es im Leben
n Inberufungsbescheid ebbergeben.
Un pünktlich am zwetten Januar
dr Markus bim Bund in Wolfhahn war.
De Klamotten gekriecht un sin Spind ingeräumt
dobi von dr Zitt n Johr später geträumt
dann das Bett ebberzogen, ganz sauber un glatt,
wenn das s Peggy gesehn hätt’, das wär vielleicht platt.
Un dann kam einer rinn un not nachgefracht,
was dr Markus emme fern Namen gesacht.
Komisch sacht der dann, us seltsamen Gründen,
do konnte der n Markus uff der Liste nicht finden.
Un warimme nit? Der Grund es nit leicht zu erraten
dr Markus der es, riecht Ihr schon den Braten,
zwar dreizehn Johre lang Schüler gewesen,
doch was häh nit richtich gelernt hot, es lesen,
der Termin war zwar richtich, ich geb s och zum Besten,
nur stand do nit Wolfhahren sondern Rothwesten.
Un bi disser Geschichte, jetzt passet mol uff,
gitts nen kleinen Nachschlach noch hingendruff.
Dr Markus, der hot sicher den Braten gerochen
un sich jetzt schon unger de Bänke verkrochen
denn der hot mich, es war so vor ein bis zwei Wochen
an dr Theke mol vorsichtich angesprochen,
ob häh sich nit , Ideen hot der Mann,
us dm Sichedippen freikaufen kann.
Die Idee es nit schlecht, un ich wollte deswejen
n nurres Konto bi dn Kassen anlejen.
Als Kontonummer , die Details die sinn wichtich,,
wär elf mol de elf sicher ganz genau richich..
Wenn von och nächstes Johr einer Dummheiten macht,
wär ne Ebberweisung uff diss Konto angebracht
un als Stichwort schriebet de Spende dodrunger.
fern Dorfschulmeister, mit Durscht un mit Hunger.
Nu schicket s fer herre,ich loss och in Ruh
un mache fer dissjohr s Sichedippen zu.
Un wenn däh s not nit leid sitt un n genuch Blödsinn verrichtet,
wird nächste Johr wedder n nurres gedichtet.
Fer herre wünsch ich ins n paar fröhliche Stunne
und verabschiede mich mit nen lauten HAHL DUNNE !