Sichedippen 1997


Hahl dunne,de Narren,s es wedder sowitt.

Se geht wedder los,inse närrische Zitt.

Un wie in all den anneren Jahren

well och s Sichedippen au herre sahren

was alles so im vergangenen Jahr

in insen Numburg lose war.


Von verjes Johr Fastnacht fillt mäh glich was in,

das muß in ds Sichedippen hie rinn.

Jedes Johr so in dn Januardahren

finget dr Peter ahn derch ds Städtchen zu jahren,

un häh hot sinne Last, mäh kunn 's alle ahnen,

de Fastnacht un alles was dranhinget ze planen.

Zwei Sitzungen sin 's, Rosenmondach dr Zuch,

auch de Fastnachtsziedung macht Arbeit genuch.

Deswejen well ich nebenbi us dr Bütte hie oben

mol dn Peter un die anneren Häuptlinge loben.

Däh machet das spitze, un ich denke doch,

fer de nächsten 10 Johre, do machet däh 's noch.


Dn Peter, das sei zwischenderch ingeschoben,

den kann ich au noch was fer was anneres loben.

Dr finget, unger Heimwerkern interessiert das wohl jeden

alle Wasserleitungen unger Putz un Tapeten.

Versjohr do dahd der, un das es nit gelohren,

glich dreimol in ner Woche de Leitung derchbohren.

Der well jizz Rosenmondach, de kunnts alle sehn,

uff dm Festzuch als Wünschelrute gehn.

Un wenn wer heimwerken well un das Wasser muß suchen

un das Rohr nit finget und lauthals well fluchen:

dr Peter is ruckzuck zur Hilfe erschienen

der finget das Rohr: - mit Bohrmaschinen.


Doch zurücke zum Dema, jizz wird was erzählt,

wo dr Peter als Hansnarre ne Rolle bi spählt.

Dr hinket ver Fastnacht, ich denke, das kennte

n paar Zettelkästen an de Zinne und Wände,

fer de Fastnachtsziedung, imme Stoff zu kriejen,

häh es froh,wenn n paar Zettel drinneliejen.

Verjes Johr es dr Peter so in dissen Dahren

us Richtung Ahlenstädte mol heimwärts gefahren.

Un dann hot häh gesehen, an Kiewenings Dor,

quolls rejelrecht us dm Kasten hervor.

Donnerwetter, so dachte häh, das es gelungen,

dissjohr hon se wohl ausreichend Stories gefungen.

Dann hielt häh an, in den Kasten ze gucken,

so veele Geschichten, das dahd en doch jucken.

Un was hot häh gesehn, es war kaum ze fassen,

in de Fastnachtsziedung dahd der Krempel nit passen.

S lahren Rechnungen drinne un n Haufen Reklame

un uff dn Kuverts do stand Kiewenings Name.

N nurrer Briefträjer war nach Numburch gekommen

und hot den Kasten fer Kiewenings Post genommen.

De nächste Geschichte, die ich well erzählen,

die duhd au noch in dr Fastnachtszitt spählen.

Versjohr hätten me beinah, ich well och nit foppen,

dn Rosenmondachszuch fer eine Woche verschobben.

Un das kam so: fer dn Zuch is es Sitte,

s gehn n Haufen Kapellen un Musikzieje midde.

Kramers Winni sullte die engagieren,

die mondachs im Festzuche middemaschieren.

Der hot mit 20 Kapellen, häh hot mähs selber gesacht,

dann au die entsprechenden Verträje gemacht.

Nur hot häh alle Kapellen, wie es das wohl passiert,

fer den Mondach nach Fastnacht engagiert.


Uff dn Sonndach ver Fastnacht, de wisset do ist

inse Pach immer plötzlich n Karnevalist.

Häh hillt de Predicht in Versen, un das schon seit Jahren,

häh macht das ganz prima, das muß me mol sahren.

Potthasts Werner es versjohr, so muss es au sinn,

dn Sunndach ver Fastnacht ins Hochamt rinn

und hot do mit Andacht so wie sich s gehört

dn Pach sinne Büttenpredicht gehört.

S hot em prima gefallen, un häh wollte deswejen

dm Schorsche n paar Groschen ins Körbchen lejen.

Doch merket häh dann, das hot n verdrossen,

häh hatte sinn Portemonnaie daheime gelossen.

Jedoch hatte der Werner, Glücke hatte der Mann,

noch de Jacke von Weiberfastnacht an.

Un häh hot in dr Jackenkippe ganz ungen

zwei Hänge Schokoladentaler gefungen.

Un die hot häh, so wird disse Geschichte beendet,

dann artig im Klingelbietel gespendet.

Das passte an dem Dahre besser wie Geld,

es war grad de Kollekte fer Brot für die Welt.

Dr Pach hot sich gefreut un dahd fer sich denken,

do wollte einer au an mich emol denken.

Un die Schokotaler, das sitt jedermann,

die schluhren bim Pach au ganz großartig an.


Minne nächste Geschichte, die erzähl ich och nun,

die hot au noch n bißchen mit Fastnacht ze tun.

Bi dr Bürjergarde wie jedes Jahr

dissen Sommmer wedder mol n Grillfest war.

Dr Thomas Hejer es dobi, so hon ich 's vernommen,

mit einjer Verspätung zu dem Haufen gekommen.

Un zu dr Zitt war mit dem Grillen schon Schluß,

de Glut uf dm Grill war schon stunnenlang us.

Nur hot dr Thomas, kinner hot das verstehn,

daß de Glut lange us war, ebberhaupt nit gesehn.

Häh hot, das war wirklich nicht grade gescheit

zwei Würschte uff den kahlen Grill druff geleit

und hot dann ne Stunne ver dem Grill do gestehn

imme die kahlen Brotwürschte immezedrehn.

Zwar hot häh sich gewunnert, und gefrocht, was das sullte,

daß sinn Grillwerk an dem Dahre nit brunn wären wullte.

Doch häh hot ganz geduldich n Liedchen gesungen

un die Würschte uff dem kahlen Grillrost gewungen.

Un dann hot häh am Enge, de Geduld war ersticket,

de Würschte so roh wie se waren verdrücket.


In dr nächsten Abteilung wird dodrübber berichtet,

was de Stadtväter alles hon ahngerichtet.

Doch gitts nit veele, was ich herre hie hab'.

Mä währen do langsam de Demen knapp.

Dr Campingplatz, ging mäh so derch de Sinne,

der war im Sichedippen vor zwei Johren schon drinne.

Un was de Planung fer de ungere Stroße so macht,

das hon ich ver drei Johren schomol gebracht.

Ob Baugebiet, Kneippkurort, Ökokur gar,

alles im Sichedippen schon war.

Doch bi all dissen Plänen, ich sach's mit Verdruß,

kimmet am Enge leider au nach Johren nichts rus.

Dissjohr hot wedder mol in dr Ziedung gestehn,

wie dr Bürjermeister de Zukunft dr Ungergasse well sehn.

De Geschäftsliede sullten sich dozu bequemen

de Schaufensterfronten nach hingen ze nehmen.

Wie 's der Schlecker gemacht hot, das es och bekannt,

hot dr Bürjermeister als Beispeel lobend genannt.

Domidde wird dann der Platz geschaffen

fer dn Schaufensterbummel mit gucken un gaffen.

Ich hon mol so drebber nachgedacht,

was disse Idee fer Probleme macht.

Bi Schmandts wär das enge, die müßten deswejen

ähre Käsetheke in de Küche verlejen.

Bei Mays Werner ich dissen Plan wirklich begrüße:

man ständ ebber de Backstobbe, das gitt warme Fieße.

Au bim Bartsch der Plan leicht zu verwirklichen wär,

die hätten das Glücke, es steht sowieso leer.

Nur bim Silvio blebb, wenn ichs recht ebberlege,

von dr Piz nix mehr übberich, nur dr Platz an dr Theke.

Disser Mazathsche Plan, geht mäh so derch dn Sinn,

der kommt zu dm Papiermüll, do gehörte au hin.

Doch manchesmol wird au was fertichgestellt,

un dann wird's glich diere, dann kostet's glich Geld.

Fer de Röde zum Beispiel, was hon se gewettert,

hon de Anliejer zichtausend Mark hingeblättert.

Manche mußten dofer, was dahden se schäumen,

ähren kompletten Sparbücher räumen.

Un vom Zammert es s Gerücht derch de Staadt gelaufen,

häh wullte deswejen sinne Pääre verkaufen.


Als weiteres Beispiel kimmet mäh in dn Sinn,

muß ins Sichedippen disse Stadthalle rin.

Genauer gesacht, den Keller doungen

hon ich als n dankbares Dema gefungen.

Do kunn mäh jizz, das es jo zu loben,

die internationale Küche erproben.

Mäh munn jizz, imme exotisch zu speisen,

nit mehr derch halb Nordhessen reisen.

Erst Gyros uff griechisch, jizz n indisches Mahl

un alles hie ungen in dm selben Lokal.

Doch das alles erwähn ich nur so am Rand.

Min Hauptdema es och au allen bekannt,

se hon Millionen, es es kaum zu fassen,

in dn Keller doungen fließen lassen.

Un dann stand in dr Ziedung, mäh hons alle gelesen,

de Millionen war'n weg, nur war 's kinner gewesen.

Bürjermeister und Bauamt schoben 's hin, schobens her.

Der eine sacht der war's, der andere sacht der,

nur eines steht fest, das uf jeden Falle:

wer bezahl disse Schore? Ganz einfach mäh alle.

Nun es de Stadt bahle pleite, kinner kann garantieren,

hie kann herre obed noch einjes passieren:

Mäh wunn beten un hoffen, daß mäh nit erleben,

daß se uff de Stadthalle hingen dn Kuckuck druffkleben.

Die dohingen im Saale an dr Theke stehn,

sollten besser n paar Meter nach vorne gehn.

Denn der hingere Deil, so hon ich 's vernommen,

der soll demnächst unger dn Hammer kommen.

Den hot angeblich, so sacht 'n Gerücht,

de Sparkasse jizz schon zur Tilgung gekriecht.

Un die kann s dann domidde wie verjes Johr hahlen

un dm Landrat dn nächsten Geburtsdach bezahlen.


Un nu wird hie hingerm Huss fern Haufen Geld

ne Treppe vom Kurpark zum Kuhberch erstellt.

Domidde well jizz de Stadt, das es dr Sinn disser Treppen

nurre Gäste nach Numburch schleppen.

De Kneippidee hot , es sei mol gesacht,

noch nit veele was nach Numburch gebracht.

Nu sull dr Hessenkurier künftich, das wird sicher gelengen,

Büßerkolonnen nach Numburch brengen,

die dann disse Treppe, bahle eintausend Stufen

uff dn Knien doruff zum Kuhberch schnufen.

Von dr Wallfahrt nach Hause, do kann s zügicher flutschen,

die kunns Treppengelänner rungerrutschen.

Nebenbi bemerket fillt mäh dozu noch in,

so ne ganz nurre Treppe, das mußte nit sinn.

N Haufen Geld wär zu sparen gewesen,

dähden de Stadtväter Ziedung lesen.

Do hätten se dann schon vor Johren entdeckt

s gitt von ähnlicher Güte n gebrauchtes Objekt,

das dr Eijentümer, heimlich un still

am libbesten morjen schon loswähren will.

Das steht schon seit Johren ganz nutzlos un dumm

uff dm Könichsplatze in Kassel rum.


Us dr städtischen Abteilung ich jizz noch was hätte,

das spählt do drebben in Ahlenstädte.

Es geht dobi, ich sahre 's och gleich,

imme so richtijen Schildbürjerstreich.

So in dn erschten Dezemberdahren

ist die städtische Kolonne derch Numburch gefahren

un hot wie s eberall is uff der Welt

de städtischen Christbäume uffgestellt.

Un ebberall in der restlichen Stadt

es dn Lieden au prima gefallen hat.

Nur in Ahlenstädte, Richtung Kassel gelejen,

sinn se schon etwas vornehmer un so hot deswejen,

Ortsversteher Henner dissen Baum inspiziert

häh hot Breite un Höhe genau kontrolliert.

Dr Baum wär zu schmal, hot häh dann beschlossen,

und n Weihnachtsbaum wedder abrissen lossen.

So es de städtische Truppe in dn nächsten Dahren

n zwettes Mol Richtung Kassel gefahren,

mit nem breiteren Baum, das ess je woll klar,

daß dr Heinerich dissmoll zufredden war.

Se hon dn Baum uffgebaut, majesdädisch un schön

alle Liede blebben voll Begeisterung stehn.

Nur Heinrich dr Schöne hot ganz erschrocken

an dem Baume entlang mol nach oben gegocken

und hot sich dann offiziell un schriftlich beschwert,

der oben gespalten, au der Baum wär verkehrt.

Un so hot dann de Stadt, es is kaum zu fassen,

do dn dritten Weihnachtsbaum uffstellen lassen.

Domidde hon se in Ahlenstädte dissjohr gehatt

n schönsten Christbaum in dr ganzen Stadt.

Dn schönsten Ortsvorsteher, das es kinne Frahre,

den hon se in Ahlenstädte schon Jahre.


In dr nächsten Abteilung wird uffgeführt,

was sonst noch so alles in Numburch passiert.

Do gitt 's wedder n Haufen Kleinichkeiten,

die ins Narren alljährlich Vergnüjen bereiten.


Bi Sprengers Wolfgang zum Beipiel in dissem Jahr

mol de ganze Sippe uff n Geburtsdach war.

Die hon alle am Kaffedische gesessen

imme Kaffee zu trenken un Kuchen zu essen.

Doch merkten sä dann, das mißfiel denen allen,

in ganz Numburch war plötzlich dr Strom usgefallen.

Doch das dahd dn Wolfgang nit lange plahren

häh es zum Feuerwehrhuss gefahren

und hatte, ich erzähl es och hie,

de volle Kaffeemaschine dobi.

Häh hot Kaffee gekocht, un zwar flink wie n Wiesel

mit dm Stromaggregat, angetrebben mit Diesel.

Dann is häh wedder heim, dr Disch war schon gedecket,

nur dr Kaffee hot n bißchen nach Diesel geschmecket.


Ne annere von minnen kleinen Geschichten,

kann ich von Volmars Siegfried berichten.

Der es dissjohr mol mit sinnen Wahren

zum Verwandtenbesuch Richtung Süden gefahren.

Un kam gar nit widder, die hon daheime gedacht,

was nur dr Siggi solange wohl macht.

Dr Siegfried, rund imme s Numburjer Land

als Fahrlehrer allen sicher bestens bekannt,

der stand uff dr Autobahn, ich well och nit foppen,

und hatte kin Sprit mehr, nit einen Troppen.


De Badmintonspeeler vom Sportverinn

kummen jizz ins Sichedippen mol rinn.

Badminton hon mäh, das erwähn ich am Rand,

früher mol Federballspeelen genannt.

Die wullten dissjohr in dn Sommerdahren

mol mit n paar Kanus de Edder befahren.

Sä hon in Fritzlar de Kanus ins Wasser gelecht

und sich dann in Richtung Felsberch bewecht.

Dobi warn, imme n paar Namen zu nennen,

Duxes Bernhard, den alle hie kennen,

sinne Frau, ds Corinna war midde dobei,

von Meiers Anton die Jungen un noch so zwei drei.

N paar Dahre vorher sin mit ähren Wahren

s Petra un Steinebrechers Heidi in die Gejend gefahren.

Die suchten fern Picknick uff halber Strecke

ne seichte Stelle, ne günstije Ecke.

Un hon dann in Nähe von Felsberch doungen

ne ideale Ecke fer 'n Picknick gefungen.

Säh hon dann, eh säh sich in de Boote gemacht,

n Auto mit Verpflejung dohinne gebracht.

De Bootstour ging los, un nach einijer Zitt,

dachten s Petra uns Heidi, bahle is es so witt.

Doch das Auto das kam nicht, se dachten halblaut,

hot dann wer womöchlich das Auto geklaut?

Se fuhren noch 'n Stücke, dann sin säh an Land.

S kam en vor, als hätten se de Gejend gekannt.

Dann hon se ganz witt in dr Ferne gesehn,

do dahd ähr Auto mit dem Picknickwerk stehn.

Ich well och die Lösung des Rätsels jizz nennen:

mäh muß sich in der hessischen Heimat uskennen.

Die hatten zwar fer ähr Picknick doungen

bi Felsberch n traumhaftes Plätzchen gefungen.

Nur mündet bi Felsberch, ich well s och jizz sahren,

de Schwalm in de Edder, un an der stand ähr Wahren.

Das wär nit so passiert, dodruff kann me wetten,

wenn se bim Knut Hansen besser uffgepasst hätten.


Wo mäh grade bin Dema Sportverein sinn,

fillt mäh noch was von Rörichs Herbert in.

Der hot fer Tischtennis versjohr was organisiert,

un zwar wirklich ganz prima, es lief wie geschmiert.

Häh hatte de Teilnehmerzahl mol grobb derchgezählt

un dann 400 Brötchen bim Bäcker bestellt.

Vor der Zahl hatte mancher zwar etwas Bedenken,

do dem dahd dr Herbert kinne Beachtung schenken.

Doch wie 's Fest dann vorbi war, do gock häh ganz dumm:

verkauft war'n knapp 50, der Rest lach dorumm.

Dann es dem Komitee do geglücket

säh hon zwanzich Wecke noch selber verdrücket

350 blebben dann trotzdem noch liejen,

die kunnten Feilers fer ähre Hasen kriejen.

Die hon monatelang diss Fest nit vergessen:

se kriechten morjens un obeds nur Wecke zu fressen.

Wenn nu Feilers im Frühjohr mit ähren Hasen

mol wedder zum großen Schlachtefest blasen

un von dem Hasenfleisch dann n Festmahl gestalten,

muß kinn Paniermehl mehr dran, das es schon enthalten.


Als nächstes ich fer och hie berichte

ne richtige Kriminalgeschichte.

Di hot sich so in dn Sommersdahren

im Elbschen Pade bim Lu zugedrahen.

Die sinn dissen Sommer, s war tief in dr Nacht,

mol beide plötzlich us dm Schlofe erwacht

un do hörten se Schritte bi ähr uff dm Flur.

Was kann das wohl sinn, so dachten se nur.

Dr Lu hot ganz heimlich, häh war furchtbar erschrocken,

in dn Kinnerzimmern bi dn Plahren gegocken.

Doch die schliefen ganz ruhig, die kunnten s nit sin.

Häh es ganz leise wedder zur Schlofstobbe rin.

5 Minuten war Ruhe, dann ging 's wedder los.

Deutlich Schritte ze hören, wer war das wohl bloß.

Dr Lu hot sich hinger dn Betten verkrochen.

Geh du runner un guck, zur Gudrun gesprochen.

Doch dann hot dr Lu sich n Herze genommen.

Sinn ganzer Mut es zusammengekommen.

Häh wollte telefonisch bi dr Polizei schellen

imme die in dn Elbschen Pad zu bestellen.

Häh hot dann ungerm Bette ungen

von sich n ahlen Lätschen gefungen

un mit dem in Hand, um sich notfalls zu wehren

die gefährliche Zone, dn Flur zu derchqueren.

Imme ne Revolverkurrel abzufangen

hott häh de Bettdecke imme dn Buch gehangen.

Schrittchen fer Schrittchen de Treppenstufen,

imme flüsternd de Polizei aanzerufen.

Da dahden au glich Richtung Numburch zischen

imme de Mafia im Elbschen Pad zu erwischen.

Die hatten schon ver dr Dähre gestehn,

do es dr Lu nochemol zu dn Kännern gegehn.

Un do stellte sich rus, was hot häh geschäumt,

die hatten ähre Bude die Nacht uffgeräumt.

De Mafia, die dr Lud wollte fangen die Nacht,

war dr kleine Johannes, 'n Meter fuffzig, knap acht.

Un so hot dr Lu, sowas gitts uf dr Welt,

de Polizei wedder abbestellt.


Jizz hon ich ne Kleinigkeit zu erzählen,

do duhd Engemanns Werner de Hauptrolle speelen.

Der hot versjohr mol obeds bi Bührers geschellt,

um 's Büfett abzuholen, s war seit Wochen bestellt.

Häh hatte Geburstag un es sollte deswejen

obeds mol was besonderes geben.

Doch s Martina das wurde uff einmol ganz bleich,

es gock ganz erschrocken, de Knie schon weich.

Es wußte von gar nichts, die Hektik war groß

s hot derch der Zettel geblättert, was mach ich jizz bloß?

Doch die Lösung war einfach, so speelt das Leben:

das Büfett war bim Bruno in Ufftrach gegeben.


Zum Abschluß de Narrren, do muß ich gestehn,

fer nächstes Johr Fastnacht, do kann es geschehn,

daß fer's Sichedippen, un das es jizz kin Stuß

n nurrer Maschores gefungen wer'n muß.

Denn im Laufe des Johres, ich sahres halt glich,

do kann es passieren, ich währe steinrich.

Ich well ab demnächst, ich well 's och halt sahren ,

als sängender Künstler derch Nordhessen fahren

und ich träume schon ganz realistisch dovunne

von Gaschen bis 2000 Mark in dr Stunne.

Die Idee fer die Sache, ich sahr 's och doungen,

die hon ich in Ahlenstädte gefungen.

Don hon ins dissjohr zweie vergemacht,

wie me mit Falschsängen Kohle macht.

Däh kennet se alle, do mach ich ne Wette,

de Sunscheins, de Kultband us Ahlenstädte.

Se reisen derch Deutschland, Papa Grede un Sohn,

mit Schätzilein, Angel un Marion.

Un disse Kultband, die hot wirklich gezündet,

schon hon sich de ersten Fanclubs gegründet,

mit nem Bild in dr Ziedung, das war in Numburch noch nie da

dr Spezi war druffe, un Henkels Marita.

Fer ähr schräjes Jähren un falsches Gesänge

kriejen die stündlich 1000 Mark uff de Hänge.

Un im Falschsängen kann ich ohne ze prahlen

wirklich mit jedermann middehahlen.

Deswejen kam es mäh so in dn Sinn,

so falsche wie ich sänge, läjen 2000 drin.

Wenn das klappet, de Narren, ich sahr es ganz klar,

dann fei're ich Fastnacht in Rio nächt's Jahr.

Klappt 's allerdings nit, dann könnt es geschehn,

daß ich nochemol in dr Bütte duh stehn.


Zu dn Sunscheins fillt ganz jizz hingerdrinn

noch ne ganz kleine Ergänzung zu in.

Duxes Marcella es och allen bekannt

jizz in Wulfhahn ne Stelle als Lehrerin fand.

S unterrichtet, das es n besonders Glücke,

von dn Sunscheins dn jüngesten Sohn in Musike.

Un es hot denen neulich, so wie s sichs gehört,

de gängichsten Instrumente erklärt.

Un do meinte dr, die Idee fand häh schön,

daß es mit Bruder und Vatter uff Tournee könnte gehn.


Un noch was hon ich jizz nachzetrahren,

das hon ich erst ver 2 Stunnen erfahren.

Dr größte Promotor un wirklich ganz

wild es us dr Röde dr Exprinz Franz.

In Äschen wie immer is häh wirklich ganz heiß,

un ich gäbe och jizz n Geheimnis preis.

Dr Franz hot de Sunscheins, das es nit nur gedichtet

fer sin Wahren uff Rosenmondach verpflichtet.


Nu schicket s fer herre,ich loss och in Ruh

un mache fer dissjohr s Sichedippen zu.

Ich wünsche ins noch n paar fröhliche Stunne

und verabschiede mich mit nen lauten HAHL DUNNE !