Sichedippen 1998



Hahl dunne, dä Narren, meinet däh dann nit au

dr Besuch herre obed es n klein bißchen mau.

Vellichte, es sei glich zu Anfang gesacht,

hobt däh s n bißchen zu diere gemacht.

Bi 15 Mark wäre velleicht besser bestücket

un ich meine, das hätte au noch geschicket.

Un wenn däh das au meint, dann sahr' ich noch druff,

dann steht jizz zur Abstimmung alle mo uff.

Doch mäh lossen uns doderch dn Spaß nit verdrießen,

jizz well ich och erschtmo wie immer begrüßen.


Also nochmo...

Hahl dunne, s es wedder sowitt.

Se geht wedder los, inse närrische Zitt.

Un wie in all den anneren Jahren

well och s Sichedippen au herre sahren

was alles so im vergangenen Jahr

in insen Numburch lose war.


Doch vorher well ich, s duhd etwas pressieren,

insen Festwirt ganz schnell noch gradelieren.

Der hot neulich n großes Fest angeleiert

un sin 50. Geburtsdach mächtig gefeiert.

Un als Gebuchtsdachsgeschenk hon ich gedacht,

hon mäh mächtijen Durscht herre middegebracht.

Säh zu herre, Heinz, an Däh wird es liejen,

daß mäh schnell un genuch ze trenken hier kriejen.

Do kannste Dich morjen so etwa ab neun

bim Geldscheinstapeln dann dranne erfreun.


Un dann wun mäh hoffen, daß bim Heimgehn heut nacht,

dr Wettergott nit wedder Dummheiten macht.

Denn dm Heinz sinne Fete, das wollt ich och sahren,

war grade während dn Glatteisdahren.

Wie die heimgehen wollten, mit lautem Gejähre,

do war es bim Heinz spiejelglatt ver der Dähre

un dm Koch von dr Kneipe un dr Präsident do hingen

dahd do n revuereifer Eisdanz gelingen

un dann sinn die beiden mit lautem Knallen

krankenhausreif uff de Schnutte gefallen.

So mußte dr Chef in dn nächsten paar Wochen

in sinner Kneipe halt selber kochen.

Un Präsident Wolfgang, jizz wißt ihr warum,

lief mit ner geschwollenen Schnutte dorum.


Wo mäh nu grade bim Präsidenten sin,

fillt mäh au von dem noch ne Kleinichkeit in.

Der es zwar schon lange bi dr Fastnacht dobi,

doch als Präses is häh das erschte mol hie.

Uff dr erschten Elferratssitzung im Jahr

de Narrengemeinde versammelt war.

Un do es dm Präses, häh war schwer irritiert,

bi sinner Begrüßung ne Panne passiert,

häh begrüßte de Narren, das passiert halt, was soll's

statt mit lauthals Hahl dunne mit dreifach Gut Holz.


Daß sichs nit wedderholt, do mein ich, Ihr Lieben,

mäh sollten dn Schlachtruf jizz glich emol üben.

Das machen mäh jizz fer ne Viertel Stunne:

Ich rufe Hahl - und däh rufet ....

Das war schomo ganz gutt, das hebt minne Lunne,

nochmo hingerher, ich Hahl und däh ....

un nu brech ich das ganze noch eimo vom Zunne:

min Deil heiß Hahl, un urrer heißt ..... .


Jizz brenge ich och nochemo in dn Sinn

daß ich außhalb Fastnacht jo Schulmeister bin.

Deswejen wollte ich hier vor so veelen

Lieden eimo dn Schulmeister speelen.

Do wird schon in dr erschten Klasse gesacht,

daß nur ds Üben dn Meister macht.



So wollt' ich dm Wolfgang als Präses deswejen

mit disser Übung s Hahl dunne inpräjen.


S hot au prima geklappet, deshalb hon ich gedacht,

mit dm Sichedippen do wird jizz wiedergemacht.


Dr Rainer Heitmann, von Günsts Birgit dr Mann,

war dissjohr mit nem runden Geburtsdach dran.

Der es 40 geworden, un hot samstachnacht

im Sommer deswejen n Fest gemacht.

Do sah ds Birgit dann schon so gejen zehn,

ähr Bier dahd langsam zur Neige gehn,

un hot deswejen, daß sichs nur nit blamiert,

mit dm Karl Heinz Schäfer delefoniert,

es bruchte noch Bier, hot es emme gesacht,

kinn Problem, sprach der, das wird sofort gebracht.

Nach ner halben Stunne, das gab allen zu denken

kriechten se nur noch Diesel un Spezi zu trenken,

das Bier ging zur Neige, un so hon se gewitzt,

jedes Bier mit Sprudel un Cola gespritzt.

Nr s Birgit das dachte, was mach ich jizz hie,

warimme kimmet der Karl Heinz mit dm Bier nit herbi.

S hot nochmol angerufen un dobi verstört

vom Karl Heinz Schäfer delefonisch gehört,

der hatte das Bier, uf das ds Birgitt geharrt

angeblich sofort nach dem Anruf gebracht.


Wie es das zu erklären, so hör ich och frahren.

Die Antwort es einfach, un ich well se och sahren,

in dr Nacht, wie dr Rainer sin Fest angeleiert,

hatte Druden Hermann sinne Hochzitt gefeiert,

im Huss des Gastes, imme s präsize zu sahren,

und do hot dr Karl Heinz das Bier hingefahren.


Uff dr Hochzitt von Kanaa, fillt mäh dozu inn,

do war n se zu später Zitt knapp mit dm Winn,

un mußen, im' s Fest zu retten, schnell handeln

un schieres Wasser in Winn verwandeln.

Uf dr Hochzitt von Drudens, hon mäh grade gehört

wurde kinner derch knappe Getränke gestört.

Was ich nit genau weiß ist die Menge des Weins.

Bier hatten se reichlich, Dank Schäfers Karl Heinz.

Nur Heitmanns, die waren annerst betroffen,

die hon nur Cola un Sprudel gesoffen.


Von Morjendals Michel fillt mäh noch was in,

das muß ins Sichedippen hie rinn.

Mit Schaabs Bernhardine hots ahngefangen,

die hot au noch n runden Geburchdsdach begangen.

Un neben dr Sippschafft war'n ingeladen

auch einije ährer Schulkameraden,

die hatten was Schenes usgedacht

un n Herze us Kerzen middegebracht.

Diss Herze, das dann do uff dm Dische stand

hot dn ganzen Obed problemlos gebrannt.

Doch plötzlich do schluhren us dissem Herz

de Flammen lichterloh himmelwärts.


Un do hatte dr Michael sinne Stunde,

häh sprach ganz locker und cool in die Runde

Ich mache das bißchen, ich lösche den Brand,

dann ging häh, Zigarette dobi in dr Hand,

ganz lässig dohin, wo de Kerzen brannten

un de Gäste schon alle ganz uffgerecht standen.


Un dem Michael ging es dobi derch dn Sinn,

son Fierchen uskriejen, kriecht me einerseits hin,

indem me es löscht, un falls das dann nit glücket,

dann geht s au, indem me das Fierchen ersticket.

Zuerschte wollt hähs ersticken, un häh hot s raffiniert

mit ner dünnen Papierserviette probiert,

worauf hin, was dahd do dr Michael fluchen,

de Flammen noch höher himmelwärts schluhren.

Also wurde's gelöscht, mit nem Glas, das do stand,

das nahm dann dr Michael lässig zur Hand

un kippte die Brüh mit nem ganz eleganten

Schutt ebber die Flammen, die himmelwärts brannten.

Doch das hot au dn Erfolch nit gebracht,

häh hatte s im Gejendeil schlimmer gemacht,

denn dodruff hin schluch dann , leuchtend un hoch

ne Stichflamme lodernd zur Decke empoch,

in dem Glas, das häh uff de Flammen dahd schütten

war purer Schnaps, was hot häh gelitten.


Als nächstes begrüß ich, das mach ich sonst nie

au insen Bürjermeister mol hie.

Der hot versjohr, das wird jizz hie schnell noch ergänzt

uff dr zwetten Sitzung unentschuldigt geschwänzt.

Un so mancher der meinte, de Entschuldigung ist,

häh es halt kinn richtijer Karnevalist.


Doch mäh ging die Frahre nit us dm Sinne,

wo es der statt dr Karnevalssitzung wohl hinne.

Zwei Stunnen später, do war mäh sonnenklar,

wo der Jürgen dn Obed mit sinn Heide war.


Denn uff disser Sitzung, ich erinnre och hie,

do gabs was, das gab es in Numburch noch nie.

Do sinn, das es wirklich nie verher passiert,

glich zwei Prinzessinnen inmaschiert.

Ver Prinzessin Anette, die mäh herre hie sehn,

hot 's Madilde schon hie uff dr Bühne gestehn.

Säh wäre, so hon mäh von ähr dann vernommen,

nur us Versehen nach Numburch gekommen

säh wär Prinzessin in Netze un wollte deswejen,

sich schnell eber de Grenze Richtung Waldeck bewejen.

S war ne wirkliche Schönheit, un genau so ne Pracht,

war die Garde, die s Madilde hot middegebracht.


Un deswejen war mäh dann sofort sonnenklar,

wo dr Jürjen statt uff dr Sitzung war:

Der war an dem Obed, das es nit nur Geschwätze

bi Prinzessin Madilde uff dr Fastnacht in Netze.


Im Sommer, so war 's in dr Ziedung ze lesen,

es bi dr HNA ne Aktion gewesen,

se hon dn Gemeinden im Wulfhahner Land

n Brief us ner fernen Gemeinde gesandt

se schrebben, se wullten Urlaub hie machen,

un wullten Prospekte un ähnliche Sachen.

Die hon, wenn de Antwort war aangekommen,

dn Fremdenverkehr unger de Lupe genommen.



Säh wullten gucken, so stands in dr Ziedung drin

welche Gemeinden hie richtich uff Zacken sinn.

Wie war's nu mit Numburch, mäh muß sich fast schämen.

Das Ergebnis derf me eijentlich gar nit erwähnen.


Us dn anneren Städten, us Breuna un Sand,

kriechten se postwendend n Haufen Prospekte gesandt.

Nur bi Numburch do hon se vergeblich gelurt,

es hot drei Wochen un länger gedurt,

es gab gar kinne Antwort, es is nit zu fassen,

die hon die Anfrahre irjendwo liejen gelassen.

Hätt'n richtijer Urlauber nach Prospekten ersucht

der hätte niemals Urlaub in Numburch gebucht.


Un so hot inse Städtchen, das sich Kneippkurort nennt,

dissen Test mit Trompeten un Pauken verpennt.

Es uff dn letzten Platz abgesackt,

uff neudeutsch gesprochen: abgekackt.


Wodran hots gelejen? Ich well mo probieren,

ebber möchliche Gründe zu spekulieren.


Wahrscheinlich, doch jizz spekuliere ich nur,

war'n de Brieftauben fußkrank im Raum dr Natur.

Oder s war im Etat, auch das könnte noch sinn,

nit mehr ne Mark zehn fer de Briefmarke drin.


Doch vielleicht war dr au Matzath grade zu heftig

mit sinner neuesten Arbeit beschäftigt,

denn häh es, wie de Ziedung geschrebben hat

au dr Frauenbeauftrachte bi ins in dr Stadt.

Das derf alles nit wahr sinn, geht mäh noch derch dn Kopp,

was soll das Geschwätze, jizz wehr' ich mol grob,

von Öko un Kneippkur, wenn so was passiert.

Domidde hot sich de Staad uff de Knochen blamiert.


Ebberhaupt gitt zur Zitt der Fremdenverkehr

fer inse Stadt nit mehr veele was her.


Zwar war immerhin, das wird au registert,

inse Staad in dr Weihnachtszitt schön dekoriert.


Uff dm Platz verm Doktor Bußmann, de hobts alle gesehn

hot in der Zitt ne herrliche Fichte gestehn

un die war dissjohr , das war wirklich geglücket

mit nichts annerem als mit Luft un mit Liebe geschmücket.


Un s Huss Franke war in dr Adventszitt so hell

erleuchtet wie sonst n 5 Sterne Hotel.


Doch hot es in Numburch sicher alle verdrossen,

42 hot sinne Pforten geschlossen.

Nit nur Arbeitsplätze un Gästebetten

mäh ersatzweise dofer zu fengen hätten,

au Schwimmbad, Kejelbahn, kneippische Bäder,

kurzum 42 vermißt bahle jeder.



Un als nächste Hiobsbotschaft kam dann

das Ende von insen Kuldurzuch an,

der stand am Bahnhob do drebben schen bunte bemalt,

s Engament hot sich leider nit usgezahlt.


Doch dr Bürjermeister, un das es n Glücke,

weicht vor solchen Diefschlägen kinn Meter zurücke.

Kuldurzuch kaputt und Kegelbahn weg

war fern Bürjermeister so n riesijer Schreck,

der dahd bi sin Huss, das se grad war am muren,

nach m Uswech us dissen Schlamassel luren,

un dann hot häh sinn Huss, das war blitzschnell geschaltet,

lang un schmal wie'n Ihsenbahnwahren gestaltet.


Un dr Keller hot, was ich beinah vergaß

fer ne Kejelbahn ganz genau s bassende Maß.


Diss Gebäude kunn mäh jizz am Birkenwech sehn

mit nem Grundriss von 30 mal 4 Meter zehn,

un muß jizz als nächstes, das es allen klar,

so bemalt wern wie dr Kuldurzuch es war.

Nit wie dr Zuch von berühmten Franzosen

mit bunten Graffitis us Tuben un Dosen.

Hier malen, und das war in Numburch noch nie da

sinn Heide zusammen mit Loskants Anita.

Der Prototyp dofer, das es allseits bekannt,

in dr Weihnachtszitt schon in der Innenstadt stand,

un die Märchenbilder, so sin de Gdanken

die wern jizz bi Matzats an Huss gehanken.


Un falls das nit schicket, un es bliebet was frei,

dann holen mäh s Fräulein Schmidt noch herbei.

Un als Schornstein, doderch wird das Kunstwerk vollendet

wird die Kerze us dm Brunnen am Market verwendet.


Jizz kimmet was dran, ich warne och schon,

das hot fast n historische Dimension.

S geht ne Ära zu Ende, wer hätte' s gedacht:

Wetts Jupp hot sin Friseursalon dichtegemacht.

Bi dn Frauen ab siebzich, das seh ich voraus,

bricht frisörmäßig demnächst der Notstand aus.

Wer soll denen, disse Frahre duhd alle bewejen

fer n runden Geburtsdach de Hoore jizz lejen?

Dn Gerüchten zufolge hon ganz engagiert

Landfrauen un Mütterverein schon reagiert.

Die wun noch diss Frühjahr Kurse anbieten

fer Selbsthilfegruppen im Haareschnieden.


Dr Jupp war für Jahrzehnte im Numburger Land

als Friseurdiscounter bi dn Frauen bekannt.


Samstag morjen um sechse, ich rede kinn Stuss,

saßen de erschten Fauen uff dr Treppe verm Huss

un hon mit Kaffe un Brötchen gewachtet bis acht,

bis dr Jupp dn Frsiseursalon uff hot gemacht.

Un was häh geboten hot allenthalben,

das war konkurrenzlos nördlich der Alpen.

Gewoschen geschnitten, gefärbt un gefönt,

mit Haarspray un Pampen de Frisur noch verschönt

ne ganz treue Kundschaft, n geschlossener Klub

fer 12 Mark un fuffzig, das gab 's nur bi Wetts Jupp.


Diss Frühjohr hot, das hon alle gesehn,

n Stern strahlend helle am Himmel gestehn.

Der hot mit sin Strahlen in sternklarer Nacht,

de Liede so richtich begeistert gemacht.

Dr kam us dm nichts, geht mäh so derch dn Kopp,

kunnt dä och erinnern, häh hieß Hale Bopp.

Un häh strahlte fer Wochen, majestätisch und schön,

un es plötzlich dann wedder ungergehen.


"Was es dann nu lose" hör ich och schon mähren,

was well denn der Jo ebber Sterne jähren.

Wen interssiert herre obed hie noch Hale Bopp,

es dr Jo denn do oben nit mehr richtig im Kopp.


Doch wartet's nur ab, denn jetzt wird erklärt,

warum disser Stern in de Büdde gehört.

Denn genau wie dr Hale, urplötzlich un schön

es noch n Stern verjes Johr uffgegehn,

un war wie der Komet au genau so bekannt:

Papa Crede un Sohn: au de Sunscheins genannt.

Disse Gleichartigkeit, ging mäh so derch dn Sinn,

muß ins Sichedippen dissjohr doch jedenfalls rin.

Das Entstehn us dm nichts, dann das strahlende Scheinen

das duhd Hale Bopp un de Sunscheins vereinen.

Un dann hon ich not ne Parallele gefunden:

So schnell wie se kamen sinn se wedder verschwunden

zwar trällern de Sunscheins immer noch ähre Lieder

un strahlen als kleines Licht irjendwo wieder.

Un au dr Komet es nit wirklich verschwunden,

der dreht in dr Ferne irjendwo sinne Runden.

Un strahlt irjendwann wedder, das wollt' ich noch sahren

un mit emme de Sunscheins, in 2000 Jahren.


Wo mäh grade in Ahlenstädte sinn,

do fillt mäh noch vom Stadtrat Dasso was in.

Der fuhr dissjohr emol nachts imme drei

us ner Sitzung na Hause, do an Bahlern vorbei.

Do do is es passiert, das Auto dahd stoppen,

häh hatte kinn Sprit mehr, nit nen einzijen Droppen.

Was sullte häh duhn, es war stockdunkle Nacht,

so hot häh sich zu Fuß Richtung Heimat gemacht

un häh lies halt sinn Auto, das fand häh nit schön,

do kurz ver Bahlern am Stroßenrand stehn.


Doch häh bruchte das Auto, deshalb hot häh gedacht,

das wird noch geholt, imme drei in dr Nacht.

Un so dachte häh nach, wie häh rannte wie 'n Wiesel,

wo krie ich nachts imme drei n Kanister voll Diesel?

Nu es dr Dasso als Schulmeister eben n Mann,

der sich in jeder Lahre behelfen kann.

Häh hot sich daheime potz blitz un verflixt

was häh bruchte an Sprit selbst zusammengemixt.

In dr Gachtenlaterne, kam em so in dn Sinn

war n halber Liter Petroleum drinn.

Un dann hatte häh noch so n guten Gedanken.

Häh dahd bi sich in dn Keller rapp wanken.

Sinn Rasenmäher stand do uff dm Disch

mit nem viertel Literchen Zweitaktgemisch.

Dies gefährliche Bräu hot dr Dasso entschlossen

in ne halbvolle Flasche mit Schnaps gegossen

um mit disser Pulle, was dahd häh schnaufen,

gejen vier Uhre wedder nach Balhern ze laufen.

Un dahdsächlich hot das dann au funktioniert.

Der Modor der lief zwar nit grad wie geschmiert.

Es dröhnte un stank, doch dr Dasso blieb stur,

s hot n nit intressiert, wichtich war, daß es fuhr.

Dr Dasso der hot, s hot'n selber erschrecket,

halb Balhern die Nacht mit sinn Auto gewecket

Doch häh es mit der Mischung, es hot furchtbar gerattert

im erschten Gange dann nach Hause geknattert.



Jizz wird us dr Büdde hie was erzählt,

wo dr Rödenfranz ne Rolle bi speelt.

Dem sinn Sohn dr Andreas, den kennet dä au,

der schafft Dach un Nacht bi sich an dm Bau.

Dissen Sommer war dann dr Außenputz dran,

er machte vähle selber, selbst ist dr Mann.

Häh dah bi ner Firma n Grüste bestellen,

die sollten s bi emme am Huuse uffstellen.

Eines Morjens im Herwest do war s dann sowitt

s sollte morjens früh kommen, grad zur richtijen Zitt.

Un dr Franz hot gewarchtet, s wurde 9, s wurde 10,

nur von der Gerüstfirma war nix ze sehn.

Die fengen den Bau nit, hot häh dann gedacht

un sich uff de Suche nach denen derch Numburch gemacht.

Un häh sah se au stehn, das war beinah wie 'n Schock,

wie hä n Kronberchwech runger us sin Auto russ gock:

die Liede war'n wirklich schon ganz früh in dr Nacht

mit ährem Gerüst Richtung Numburch gemacht.

Un se hatten, dr Franz hot nit sinnen Auhren getraut,

das Gerüste schon vollständig uffgebaut,

nur hot's , dahd dr Franz voll Entsetzen sehn,

am Bau bi Rawanesen Uli gestehn.


Un außer dm Franz, das sei noch gesacht,

hot noch wer ganz große Auhren gemacht.

Denn schräch gegenüber vom Uli sinn Huss,

guckte 's Ludgardis zum Fenster rus

un dachte fer sich, wie kann das gehn,

daß an dem Huss schon s Gerüst dahd stehn.

Die hon, ging ähr deswejen so derch dn Sinn

n Dukatenschisser oder n Lottogewinn.


Jizz hon ich noch schnell was dozwischengeschoben

von Hetzlers Monika uff dr Röde do oben.

Säh wullten usgehn im Sommer, was kriechte' s n Schrecken,

uff dr Bluse bi ähr war n riesijer Flecken.

Säh hatten s illig, drimme kam es zu dem Entschluß,

den wäsch ich mäh ganz schnell mit Wasser rus.

Dann dahd 's noch, weils schnell gehn sollte, beschließen,

getrocknet wird der Fleck mit dm Bejjeliesen.

Domidde war dann ähr Schicksal besiegjelt:

S hot sich Brandblosen uff ähren Busen gebüjelt.



Un jizz erzähl ich von disser Stelle

mol wedder was von der Stadtkapelle.

Von den ahlen Herren, so well ich se nennen,

die mäh hie alle als Renterband kennen.

Die sinn diss Frühjohr wie in früheren Jahren

weder nach Ungarn, nach Komarom gefahren

un hon dann, das es wirklich auch angebracht,

ne Ausfluch nach Budapest gemacht.

Hon de Staad angegocken, so well ich mol sahren,

und dann sin se im Bus wedder heimwärts gefahren.

Doch se merketen, wie se grade im Busse gesessen,

se hatten in Budapest wenn vergessen.

und zwar Duxes Eduard, was war'n se erschrocken,

ganz uffgerecht us dr Wäsche gegocken

hot dr Bus gewendet un es zurücke,

witt war'n se noch nit, das war schomo n Glücke.

Un dn Rudolf Peter, den hörte me sahren,

so kenn ich dn Eduard seit 40 Jahren.

Uff dn Parktplatz zurücke, das war ruck zuck geschehn,

doch vom Eduard war nix zu hören un sehn.

Se hon gerufen un gegacket un dorimme gejährt,

doch das hot nicht genutzt, dr hots nit gehört.

Was nun, dachten säh, wie sullte's gelengen,

dn Eduard in so ner Weltstadt zu fengen.

Unn dann kam de Erleuchtung, die sinn in dn Bus,

holten ähre Trompeten un Hörner doruss.

Denn se dachten, mit lautstarker Blechmusik

finget der Eduard zu dem Parkplatz zurück.

Die speelten nit Strauß oder Mozart do ungen,

domidde hätten se n Eduard niemals gefungen.

Doch es gitt ne Musik die total garantiert

jeder mit Numburch identifiziert

un so hon se dn Eduard weddergefungen

nachdem lautstark das Karnevalslied war erklungen.


Un nu schicket's fer herre, jizz höre ich uff,

uff s Sichedippen kimmet dr Deckel druff.

Vellichte hot's och gefallen un dä sitts noch nit leid,

dann stehe ich nächstes Johr wedder bereit,

un rufe och zu, voll Freude un Stolz,

hoch lebe die Fastnacht, ein dreifach gut Holz,

Doch nu mache ich mich ersch mol dovunne

nadürlich nit ohne n ganz laudes HAHL DUNNE !